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Von Grenzgängern und Legenden

Von Alexander Zambarloukos, 18. April 2019, 00:04 Uhr
Von Grenzgängern und Legenden
Bild: EPA

MONTE CARLO. Wie Nadal und Muster dem Tennisturnier ihren Stempel aufdrückten.

Was ist das Spezielle am Monte Carlo Country Club, wo seit 122 Jahren Tennisturniere über die Bühne gehen? Die mondäne Anlage mit 21 Sand- und zwei Hartplätzen breitet sich auf einer Fläche von 33.400 Quadratmetern nicht auf monegassischem Terrain aus, sie befindet sich auf französischem Boden in Roquebrune-Cap-Martin. Man muss also (ohne Reisepass) zum Grenzgänger werden. Diese Bezeichnung trifft sportlich zweifelsfrei auf Rafael Nadal, den "Mister Monte", zu.

Drei Städte, 33 Titel

Der 32-jährige Mallorquiner hat dieses Masters-Event elf Mal gewonnen – und damit so oft wie die French Open (Paris) und Barcelona. Macht nach Adam Riese 33 von insgesamt 80 ATP-Titeln an drei Spielstätten, die immer einen Platz im Herzen des "Sandplatz-Königs" haben werden.

Auch heuer ist Nadal der Topfavorit, gestern fertigte er in Runde zwei seinen spanischen Landsmann Roberto Bautista Agut 6:1, 6:1 ab. Der Applaus war Rafa, der vor dem Indian-Wells-Semifinale am 16. März (wieder einmal) mit Knieproblemen aufgeben hatte müssen, sicher. Auch im Training stellen sich die Massen an, um einen Blick auf Nadal zu erhaschen. Wer ihn hier im Club sucht, findet ihn mit geschlossenen Augen. Man muss nur dem unverkennbaren Stöhnen folgen.

Bei Thomas Muster war das früher auch so. Die Geräusche beim Schlag als Ausdruck unermüdlichen Einsatzes – ein Markenzeichen des Steirers, der auch ein Stück Monte-Carlo-Geschichte geschrieben hat. Seit Beginn der offenen Ära (1968) scheint der heute 51-Jährige in der Hitliste immer noch auf Position zwei auf. Gemeinsam mit Ilie Nastase, Björn Borg und Guillermo Vilas. Sie alle haben hier dreimal triumphiert.

Vom Krankenhaus zum Titel

Muster siegte 1992, 1995 und 1996. Von seinem Final-Coup 1995 sprechen sie im Fürstentum heute noch. "Das war ein Wahnsinnsmatch, ich habe mir das mehrmals auf Video angeschaut. Unglaublich", sagte etwa Dominic Thiem über Musters episches Duell mit Boris Becker.

Der Österreicher behielt an diesem 30. April vor 24 Jahren nach 3:17 Stunden mit 4:6, 5:7, 6:1, 7:6 (6) und 6:0 die Oberhand. Muster leistete damals Übermenschliches, um ein Haar wäre er am Vortag gegen seinen "Stallrivalen" Andrea Gaudenzi (Ita) kollabiert.

"Ich habe nur darauf gewartet, auf den Boden zu fallen. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, ob ich gewonnen oder verloren habe", blickte Muster in einem Interview mit tennisnet.com zurück. Er hatte einen Zuckerschock erlitten, war komplett dehydriert.

"Mir wurde gesagt, dass ich 40 Grad Fieber hätte und nun ins Krankenhaus müsse", erläuterte Muster. Keine 24 Stunden später sollte er sich körperlich erfangen haben und Becker bis aufs Blut ärgern. Dem entnervten "roten Baron" schien nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Die Steherqualitäten der "Maschine" Muster kamen ihm nicht geheuer vor.

Major Tom wehrte im Tiebreak des vierten Satzes zwei Matchbälle ab und brach den Deutschen damit. Der fünfte Set (6:0) wurde zu einer Gala für Muster: "Danke an die Ärzte, sie waren fantastisch. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen zu gewinnen", sagte der spätere Weltranglistenerste.

Becker wunderte sich, wie einer, der im Halbfinale "auf dem Platz noch gestorben war", so über sich hinauswachsen konnte. Diese indirekten Dopingvorwürfe entkräftete Muster mit einem freiwilligen Test. Die ATP, die Vereinigung der männlichen Tennisspieler, verdonnerte Becker nach seinen Aussagen auf der Pressekonferenz zu einer Strafe von 20.000 US-Dollar. Es gibt auch schlechte Verlierer.

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