Überstunden für Thiem: Erst um 2.08 Uhr hatte das Zittern ein Ende
MELBOURNE. Österreichs Tennis-Star rang Paire bei den Australian Open in fünf Sätzen nieder.
Um 2.08 Uhr war der vierte Matchball verwandelt und Dominic Thiem die Erleichterung, aber auch die Erschöpfung anzumerken. Österreichs Tennis-Star benötigte einen Kraftakt, um sein insgesamt zwölftes Fünfsatz-Match doch noch für sich zu entscheiden. Seine Late-Night-Show hatte unerwartete Überstunden mit sich gebracht. Mit Ach und Krach erreichte die Nummer sieben der mit 39,14 Millionen Euro dotierten Australian Open als letzter Spieler die zweite Runde. Thiem bezwang in Melbourne den unberechenbaren Franzosen Benoit Paire nach vergebener 2:0-Satzführung und 3:42 Stunden 6:4, 6:3, 5:7, 1:6, 6:3.
"Das ist ein Anfängerfehler"
"Ich bin sehr erleichtert", atmete Thiem im Interview mit ServusTV durch. "Ich habe in den ersten zwei Sätzen echt sehr gut gespielt. Das einzige Problem war, dass ich vielleicht ein bisschen übermotiviert war. Ich habe eine viel zu hohe Körperspannung gehabt, habe in jedem Punkt alles reingehaut, das habe ich im dritten und vierten Satz zurückbekommen", erläuterte Thiem. Er habe nach jedem Ballwechsel einen gefühlten Puls von 200 gehabt. "Das ist ein Anfängerfehler bei einem Grand Slam, hat mir fast das Match gekostet. Zum Schluss bin ich lockerer geworden."
Noch auf dem Platz bedankte sich Thiem bei jenen Zuschauern, die bis zum Happy End durchgehalten hatten. Es waren aber nur noch wenige in der eigentlich 7500 Fans fassenden Margaret Court Arena. Der "Dominator", der morgen in Runde zwei erstmals auf den erst 19-jährigen Australier Alexei Popyrin – Nummer 149 der Weltrangliste – treffen wird, hätte sich und alle anderen schon weit früher ins Bett schicken können. Bei 5:5 im dritten Durchgang blieb ein 0:30 bei Aufschlag Paire ungenutzt. "Wenn ich da das Break mache, ist es schon lange vorbei. Es war dann echt schwer, weil ich im vierten Satz körperlich ziemlich am Ende war. Normal sollte mir das nicht passieren", zeigte sich Thiem, der nicht weniger als 13 Doppelfehler servierte, selbstkritisch. Es war nicht sein bestes Match, Dominic leistete sich insgesamt 57 unerzwungene Fehler.