Thiem ließ schon zum Start die Wiener Stadthalle beben
WIEN. Nach dem Drei-Satz-Krimi gegen Paul wartet heute Medwedew.
Er fiel nach fast drei Stunden rücklings auf den Boden, als hätte er gerade das Wiener Stadthallen-Tennisturnier gewonnen. Auch wenn Dominic Thiem am Dienstag nur die erste Runde der Erste Bank Open gegen den US-Amerikaner Tommy Paul nach Abwehr zweier Matchbälle doch noch mit 2:6, 7:6 (2), 7:6 (6) gewinnen konnte, feierte der 29-Jährige vor ausverkauftem Haus einen seiner größten Siege seit seinem Comeback nach der Handgelenksverletzung. Heute (zweites Match nach 14 Uhr, live auf ServusTV und ORF1) geht es gegen Daniil Medwedew, der gestern Nikolos Bassilaschwili souverän mit 6:2, 6:2 besiegte.
Doch zuvor galt es für Thiem, den Thriller gegen Paul noch zu verdauen. "Das Match hätte ich ohne die Energie vom Publikum nie gewonnen", sagte Thiem danach. Der Niederösterreicher zog mit einer Energieleistung und dem Glück des Tüchtigen noch den Kopf aus der Schlinge. Nach klar verlorenem ersten Satz gelang im Tiebreak des zweiten Durchgangs die entscheidende Wende. Und doch war er im finalen Satz wieder der Niederlage nahe. Erst musste er einen 2:5-Rückstand wettmachen, dann zwei Matchbälle im Tiebreak gegen sich abwehren, ehe er doch noch als Sieger zum Handshake ging und die Standing Ovations in der Halle genoss.
Der besondere Jubel, den er zuletzt bei seinem US-Open-Triumph 2020 machte, sei gerechtfertigt gewesen. "Ich habe das nach einem Erstrundensieg sicher noch nie gemacht", ließ Thiem wissen. "Das mache ich immer nur zu sehr, sehr speziellen Momenten – wenn ich das Gefühl habe, dass das kein alltägliches Match war. Allein wegen dieses Sieges haben sich die ganzen schweren Monate ausgezahlt. Es passiert nicht oft, dass alle Leute auf deiner Seite sind in der Halle."
Auch heute wird das wieder so sein. Die Aufgabe ist eine ungleich schwerere. Gegen den topgesetzten Medwedew führt er im Head-to-Head derzeit 3:2. Gewinnt Thiem, stünde er wieder unter den Top 100 der Welt. Klappt es nicht, würde er Samstag in der Qualifikation für das Masters in Paris weitermachen.
Nur einen Satz auf Ballhöhe
Thiem spielt am heutigen Donnerstag in Wien, wie so oft in der Vergangenheit, schon wieder den österreichischen Alleinunterhalter. Nach Filip Misolic und Jurij Rodionov, der am Dienstag gegen Denis Shapovalov 4:6 und 4:6 verlor, erwischte es gestern auch Dennis Novak. Er hielt gegen die Nummer zwei des Turniers, Stefanos Tsitsipas, beim 6:7 (2), 2:6 im ersten Satz gut mit dem Griechen mit, scheiterte dann aber an zu vielen Eigenfehlern.
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