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Thiem im Urlaubsmodus, Federer auf der Jagd nach dem zehnten Halle-Titel

Von Alexander Zambarloukos   17.Juni 2019

Roger Federer wird vielleicht gar nicht einmal so unglücklich über die Absage von Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem für das heute beginnende ATP-Rasen-Event in Halle sein. Der 25-jährige Lichtenwörther, der seinen Akku derzeit im Urlaub auf Mykonos auflädt, wäre zumindest auf dem Papier die größte Gefahr für den "Maestro" auf dessen Weg zum Jubiläumstitel in Ostwestfalen gewesen.

"Ich habe noch nie ein Turnier zehnmal gewonnen, es wäre einfach wahnsinnig toll, das zu schaffen", betonte Federer, der bereits zum 17. Mal in Halle antritt. Der neunfache Champion schickt sich allerdings nicht an, Geschichte zu schreiben. Rafael Nadal (33) ist dem 37-jährigen Schweizer zuvorgekommen. Und zwar gleich dreimal. Der Sandplatzkönig aus Mallorca hat zwölfmal bei den French Open in Roland Garros triumphiert und in Barcelona und Monte Carlo jeweils elfmal den Pokal ge-stemmt. "Rafas Errungenschaften sind unglaublich, er hat noch so viel Energie", sagt Federer über jenen Mann, der ihn vor gut einer Woche im Grand-Slam-Halbfinale von Paris deutlich geschlagen hat.

Höhepunkt Wimbledon

Federer scheint anschließend in einen "Jungbrunnen" gesprungen zu sein, denn von Abnützungserscheinungen auf der kräfteraubenden roten Asche ist nichts zu spüren. "Ich bin verletzungsfrei, fühle mich richtig frisch, gut ausgeruht und bereit. Ich habe viel Positives von den French Open mitgenommen", erläuterte der Weltranglistendritte, der ab 1. Juli Jagd auf seine 21. Grand-Slam-Trophäe machen wird. Was für Nadal Paris ist, ist für Federer Wimbledon. Auf dem "heiligen Rasen" hat Roger acht Titel erobert.

Thiem ist übrigens einer der wenigen, die den Eidgenossen auf Gras in die Knie gezwungen haben. Das war 2016 in Stuttgart, wo der "Dominator" auf dem Weg zum Titel im Semifinale mit 3:6, 7:6 (7) und 6:4 die Oberhand behielt. Bis zum Start des dritten Grand-Slam-Turniers in London will der "Dominator" wieder auf der Höhe sein. In Wimbledon hat Thiem ein Achtelfinale (2017) als bestes Resultat zu Buche stehen, im Vorjahr musste er in Runde eins gegen Marco Baghdatis (Cyp) mit Rückenproblemen aufgeben.

"Ich muss auf mich aufpassen"

Derzeit erholt sich "Domi" in Griechenland an der Seite von Bruder Moritz und Kumpel Sebastian Beutel von den Strapazen der French Open, bei denen Thiem erst im Finale Nadal unterlegen war. Vier Einsätze an den letzten vier Turniertagen haben Spuren hinterlassen. Vor allem das Semifinale gegen Novak Djokovic über zwei Tage, fünf Sätze und unter heftigem Windeinfluss ging körperlich und psychisch an die Substanz.

"Ich denke, dass ich mit dem Alter ein wenig mehr auf mich und meinen Körper aufpassen muss", sagte Thiem Mitte Mai. Mit 25 Turnieren in den vergangenen zwölf Monaten war Thiem der zweitfleißigste Akteur der Top 10 gewesen. Nur Stefanos Tsitsipas absolvierte ein noch intensiveres Programm, er trat bei 29 Events an. Aber der Grieche ist erst 20.

"Als ich jünger war, brauchte ich auch möglichst viele Einsätze. Es war schwierig für mich, ohne Matchpraxis zu einem großen Turnier zu reisen. Ich wollte mir auf kleineren Courts ein wenig Selbstvertrauen holen", erklärte Thiem.

Die Prioritäten haben sich verlagert, der Niederösterreicher hat die Lehren aus der Vergangenheit gezogen. Vor allem die klare Endspiel-Niederlage bei den French Open 2018 gegen Nadal (4:6, 3:6, 2:6) regte zum Nachdenken an. "Damals war ich vollkommen leer, überspielt und auch verkühlt", blickt Thiem zurück. Heuer hat er auf einen Turniereinsatz (früher Nizza, dann Lyon) unmittelbar vor Roland Garros verzichtet.

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