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Thiem will mit Serena Williams spielen

Von OÖN-Sport, 11. Juni 2019, 11:42 Uhr
Dominic Thiem mit dem Silbertablett Bild: gepa

Österreichs Tennis-Star blickt zurück und voraus: Was hätte er in Paris anders machen sollen? Was bringt Wimbledon? Wie bewertet er Musters Lobeshymnen? Was hat er über den Pressekonferenz-Eklat zu sagen? Wie sieht er das Nationalteam? 

„Es waren sehr, sehr schöne und ereignisreiche zwei Wochen“, blickt Dominic Thiem auf die French Open 2019 zurück. Die Final-Niederlage gegen Tennis-Sandplatzkönig Rafael Nadal schmerzt noch immer, aber der Blick richtet sich schon in die Zukunft: „Der Ärger ist immer noch riesengroß. Aber ich bin top motiviert, es weiter zu versuchen. Ich glaube, dass die Lücke zu Rafa kleiner geworden ist. Ich werde alles probieren, damit sie noch kleiner wird“, sagte der „Dominator“ bei einer Pressekonferenz seines Sponsors „Bank Austria“ in Wien.

„Der Fünf-Satz-Sieg über Novak Djokovic im Semifinale war wahrscheinlich mein größter Karriereerfolg und eine riesige Erfahrung. Ich kann daraus sehr viel mitnehmen. Gegen Nadal habe ich gesehen, was für ein Ausnahmesportler er ist. So gut wie am Sonntag habe ich ihn noch nie gegen mich spielen gesehen“, erläuterte Thiem: „Bei Nadal sieht man, dass er um ein, zwei Gänge höherschaltet, wenn er in Roland Garros spielt“, ergänzte der 25-jährige Lichtenwörther, der in der Gesamtbilanz gegen Nadal 4:9 zurückliegt.

„Wimbledon ist das prestigeträchtigste Turnier“

Jetzt richtet sich der Fokus auf die kurze Rasensaison. Nach einer Regenerationsphase startet Thiem kommende Woche in Halle, anschließend geht‘s nach London, wo vor dem Grand-Slam-Klassiker in Wimbledon (ab 1. Juli) ein paar Exhibition-Auftritte geplant sind.

Die Ambitionen sind hoch: „Ich höre das öfter, aber ich sehe mich nicht als Sandplatzspieler. Ich mag die Matches auf anderen Belägen auch und habe meinen größten Titel (Indian Wells, Anm.) auf Hartplatz gewonnen. Wimbledon wird speziell, es ist das prestigeträchtigste Turnier der Welt. Da will ich mich besser verkaufen als im Vorjahr. Damals hab ich mich vorher leicht verletzt und musste in der ersten Runde aufgeben. Jetzt sehe ich gute Chancen, relativ weit zu kommen. Der Unterschied zu den anderen Belägen ist jetzt nicht so groß, nur der Schwerpunkt viel tiefer. Und das Rutschen fällt weg.“

Diesmal will sich der „Dominator“ in topfittem Zustand präsentieren. Dazu gehören ein paar Tage der Erholung, in denen er überhaupt nicht aktiv sein wird. „Ich muss meinen Körper zur Ruhe bringen und dann frisch und hungrig anreisen. Aber passiv werde ich schon Tennis konsumieren, ich schaue gerne Rasentennis.“

„Das ist nicht einmal einen Vergleich wert“

Die Vorschusslorbeeren, mit denen Thiem aktuell überhäuft wird, sind aller Ehren wert, aber seiner Ansicht nach ein bisschen aus der Luft gegriffen. Sein Manager Herwig Straka sieht in Thiem das Potenzial, „der neue Nadal, Djokovic, Federer der neuen Generation“ zu werden. „Das ist nicht einmal einen Vergleich wert, da braucht man sich nur anschauen, wieviele Grand-Slams die gewonnen haben.“

Die Anwesenheit von Thomas Muster, Österreichs bis dato einzigem Major-Champion (French Open 1995), beim Paris-Finale hat ihn gefreut. Der Steirer sieht Thiem als kommende Nummer eins der Welt. „Es ist eine Ehre, wenn er so etwas sagt. Und gleichzeitig ein Riesenansporn und eine Motivation. Aber Muster ist immer noch der beste Tennisspieler, den wir je hatten“, sagte Dominic.

Knackpunkt Toilettenpause

Seine Paris-Trophäe für Platz zwei - ein silbernes Tablett - hat er übrigens nicht in die Heimat mitgebracht, sondern bei seiner Freundin Kiki Mladenovic in deren Pariser Appartement „vergessen“. Er hätte lieber die „Coupe des Mousquetaires“ in Empfang genommen, also jenen Pokal, den Nadal schon zwölfmal gewonnen hat. Thiem sah sich phasenweise auf Augenhöhe, vor allem nach dem gewonnenen zweiten Satz.

Doch dann folgte Nadals Toilettenpause, die Thiem aus dem Rhythmus brachte. „Zu diesem Zeitpunkt war ich voll auf der Höhe, dann schaltet sich das System herunter. Da hätte ich auch was machen müssen. Zum Beispiel das Hemd wechseln. Nadal kam zurück und ist dann auf mich draufgestiegen. Auch daraus muss ich lernen.“ Die Sätze drei und vier endeten jeweils 6:1 zu Gunsten des Mallorquiners.

„Ich bin kein großer Fan von Mentaltrainern“

Lehrreich war auch das Semifinale gegen Djokovic, in dem Thiem bei zwischenzeitlich heftigem Wind fast abgebrühter als die Nummer eins der Welt auf der anderen Seite rüberkam. „Naja, ich war schon sehr angespannt, habe so etwas noch nie erlebt. Da ist schon ein gewisses Ausrasterpotenzial da, das man dann irgendwie versteckt.“ Die Herausforderung hat Thiem aus eigener Kraft gemeistert, er ist psychisch sehr stark. „Ich bin kein großer Fan von Mentaltrainern“, sagt er: „Ich bin gut genug und in der Verfassung für alle Aufgaben.“

„Ihre Leistungen sind unfassbar“

Den Eklat bei der Pressekonferenz am Samstag der ersten French-Open Woche, als Thiem den Hauptmedienraum verlassen musste, um Platz für Serena Williams zu machen, sieht er längst mit einem Schmunzeln: „Wahrscheinlich war es gar nicht Serenas Fehler, ich finde ihre Leistungen unfassbar, sensationell. Im Nachhinein war es lustig, dass so ein organisatorisches Hoppala bei einem Grand-Slam-Turnier passiert. Was ich nicht verstehe, ist dass es so aufgebauscht wurde.“ Und dann kommt's: Thiem unterbreitet Serena Williams (schmunzelnd) ein Angebot: "Ich würde als Wiedergutmachung gerne mit ihr in Wimbledon oder New York Mixed spielen."

Wie sieht Thiem die Tennis-Zukunft? Wer sind potenzielle Nachfolger der „Golden Oldies“ Nadal, Federer, Djokovic und Murray? „Es hat noch nie ein Spieler aus den 1990er-Jahren ein Grand-Slam-Turnier gewonnen, das ist sicher den herausragenden Fähigkeiten dieser Top 4 geschuldet. Man muss sicher Tsitsipas und auch Alexander Zverev auf der Rechnung haben. Aber es können in drei, vier, fünf Jahren Spieler kommen, die wir noch gar nicht kennen und dann zu absoluten Allzeitgrößen werden können.“

Thiem, Fußball-Fan des FC Chelsea, jubelte übrigens mit Österreichs Nationalmannschaft, die in der EM-Qualifikation Slowenien 1:0 schlug und in Nordmazedonien 4:1 gewann, mit: „Ich hab‘ mich irrsinnig gefreut, dass das Nationalteam sechs Punkte geholt hat. Ich hoffe, dass es bei der EURO dabei ist.“

 

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