Novak gefällt sich in Außenseiter-Rolle
WIMBLEDON. Wimbledon: Niederösterreicher will heute gegen Raonic wieder überraschen.
Er ist gegen den Wimbledon-Finalisten von 2016 krasser Außenseiter, doch genau darin sieht Dennis Novak heute im Spiel gegen den Aufschlagriesen Milos Raonic seine Chance.
"Der Druck liegt sicher auf seiner Seite", sagt der 24-jährige Niederösterreicher. Für den der Drittrunden-Einzug schon jetzt eine Erfolgsgeschichte ist. Neben der Gewissheit, auch Top-20-Spieler wie Lucas Pouille schlagen zu können, bedeutet der Erfolg auch eine schöne finanzielle Spritze für die Karriere des Spätzünders. 100.000 Pfund (113.497,07 Euro) brutto hat Novak bereits sicher. Dazu einen Vormarsch unter die ersten 120 der Weltrangliste.
Die Aufgabe heute wird dennoch äußerst schwierig. Der nach Verletzungen auf Rang 32 zurückgefallene, dank seiner Rasenerfolge aber auf Platz 13 gesetzte Kanadier war zuletzt mit dem Endspiel in Stuttgart mit einem Erfolgserlebnis nach Wimbledon gekommen. Raonic hat in den ersten zwei Runden keinen Satz abgegeben.
"Er ist einer der besten Aufschläger. Das ist seine größte Waffe. Ich muss schauen, dass ich seinen Aufschlag entschärfen kann und muss von der Grundlinie aktiv sein", sagt Novak. Er möchte versuchen, Raonic so viel wie möglich zu bewegen. "Das ist nicht ganz so seine Stärke."
In Sachen Fitness nach seinem ersten Fünfsatz-Thriller gegen Pouille machte sich Novak, der mit einem überraschenden Auftaktsieg über Andrej Rublew beim Davis Cup in Moskau im vergangenen April den Grundstein zum sensationellen Auswärtssieg über Russland gelegt hatte, keine Sorgen. "Ich werde voll fit sein", meinte er und fügt lachend hinzu, "da wird es eh nicht so lange Rallyes geben."
Auch die Kitzbüheler Turnierveranstalter belohnten Novak bereits. Er erhielt für das heimische Sandplatz-Highlight (28. Juli bis 4. August) eine Wildcard.
Cilic gescheitert, Nadal weiter
Mit Marin Cilic ist gestern bereits der vierte Top-Ten-Spieler bei den Herren vorzeitig gescheitert. Der als Nummer drei gesetzte Weltranglisten-Fünfte musste sich nach einer 6:3, 6:1-Führung dem Argentinier Guido Pella noch mit 4:6, 6:7 (3), 5:7 geschlagen geben. Ohne Satzverlust zogen dagegen Rafael Nadal (6:4, 6:3, 6:4 gegen Michail Kukuschkin) und Novak Djokovic (6:1, 6:2, 6:3 über Horacio Zeballos) in die nächste Runde ein.
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