Generationen-Duell: Federer gegen Zverev um Montreal-Titel

Von nachrichten.at/apa   13.August 2017

Alexander Zverev hat im Kräftemessen zweier heißer Zukunfts-Aktien der ATP-Tour die Oberhand behalten. Der 20-jährige Deutsche besiegte am Samstag im Halbfinale des Masters-1000-Turniers den erst 18-jährigen Sensationsmann Denis Shapovalov (CAN) mit 6:4,7:5. 

Der 36-jährige Schweizer Federer hatte davor den erstmals in einem 1000er-Halbfinale stehenden Niederländer Robin Haase mit 6:3,7:6(5) ausgeschaltet. Der in diesem Jahr so stark zurückgekehrte Australian-Open- und Wimbledon-Sieger geht damit am Sonntag (22.00 Uhr MESZ/live Sky) schon auf den sechsten Titel in diesem Jahr los. "Ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Jahr so gut spiele. Selbstvertrauen kann dich weit bringen. Und wenn man sich physisch gut fühlt und man mental bereit ist, zu kämpfen, hat man viele Asse im Ärmel", erklärte Federer.

Der Schweizer hat den Rogers Cup zwar schon zweimal gewonnen (2004 und 2006), allerdings jeweils in Toronto. Das Turnier wechselt ja jährlich die Schauplätze, ein Titel in Montreal wäre also ein Novum für den 93-fachen Turniersieger und es wäre auch ein Meilenstein. Er würde dann mit dem gesamt zweitplatzierten Ivan Lendl (USA/CZE) gleichziehen. Nur Jimmy Connors (USA) ist mit 109 Turniersiegen noch weit voran.

Zverev, der in der zweiten Runde gegen Richard Gasquet (FRA) drei Matchbälle abgewehrt hat, hat mit dem Zweisatz-Sieg über Shapovalov gleich mehrere Fliegen auf einen Streich erledigt: Er überholte Dominic Thiem im ATP-Ranking und wird ab Montag erstmals Siebenter sein, zudem ist er auch neuer Dritter vor Thiem im Race. Außerdem hat sich Zverev vorzeitig und als erster Spieler für das neue #NextGen-ATP-Finals in Mailand qualifiziert.

Für Zverev ist es schon das zweite Masters-1000-Finale seiner so jungen Karriere, in Rom hat er im vergangenen Mai mit einem Finalsieg über Novak Djokovic den bisher größten Sieg seiner Karriere gefeiert. Zverev zeigte sich sehr sportlich und forderte das Publikum sozusagen nochmals auf, ihren jungen Lokalmatador für seine Leistung zu feiern. "Ich habe ihm gesagt, dass das erste von vielen, vielen Matches gegeneinander war. Hoffentlich in großen Matches. Das war erst der Beginn für ihn", sagte der Deutsche über seine Konversation mit dem Teenager beim Shakehands.

Über die Final-Aussichten ließ Zverev keinen Zweifel: "Er ist definitiv der Favorit. Er hat tolles Tennis gespielt und fast jedes einzelne Turnier, das er dieses Jahr gespielt hat, gewonnen. Ich muss morgen viel besser aufschlagen als heute."

Keinen weiteren Aufschlag in Montreal gibt es für die Wimbledon-Finalisten Oliver Marach und Mate Pavic. Der Steirer und der Kroate, die um einen Platz bei den ATP-World-Tour-Finals in London kämpfen, mussten sich bei ihrem ersten gemeinsamen Turnier seit dem Rasen-Major im Halbfinale beugen. Das Duo unterlag Philippe Herbert/Nicolas Mahut (FRA-5) mit 5:7,3:6. Marach/Pavic verbessern sich in der Jahreswertung aber schon auf Platz 9, die Top 8 sind in London dabei.

Beim WTA-Premier-Turnier in Toronto lautet das Finale Caroline Wozniacki gegen Jelina Switolina. Die frühere Weltranglisten-Erste aus Dänemark ließ Sloane Stephens (USA) beim 6:2,6:3 keine Chance, und auch ihre ukrainische Finalgegnerin bot eine überzeugende Leistung. Sie spazierte gegen die favorisierte Titelverteidigerin Simona Halep (ROU) mit 6:1,6:1 ins Endspiel.