Tennis: Iga Swiatek nach positivem Dopingtest ein Monat gesperrt
LONDON. Das Welttennis meldet den nächsten prominenten Dopingfall.
Nach dem Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner wurde nun auch bei der fünfmaligen Grand-Slam-Turnier-Siegerin Iga Swiatek ein positives Dopingergebnis bekannt. Wie die International Tennis Integrity Agency (ITIA) mitteilte, wurde die 23-jährige Polin positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin (TMZ), ein bekanntes Herzmedikament, getestet. Das positive Ergebnis stammt aus einem Nicht-Wettkampftest vom 12. August.
"Schlimmste Erfahrung meines Lebens"
Swiatek wurde daraufhin vorläufig suspendiert, wie erst jetzt aus der Mitteilung der ITIA bekannt wurde. Sie verpasste daraufhin drei Turniere. Das Fehlen hat sie wegen Müdigkeit und persönlicher Probleme begründet. Swiatek beschrieb die Tortur eines positiven Tests als die "schlimmste Erfahrung meines Lebens". Das Auslassen der Turniere hatte ihr dann auch das Nummer-1-Ranking gekostet. "In den letzten 2,5 Monaten war ich Gegenstand eines strengen ITIA-Verfahrens, das meine Unschuld bestätigte", sagte Swiatek auf Instagram.
Der einzige positive Dopingtest ihrer Karriere habe "unglaublich niedrige Werte einer verbotenen Substanz ergeben, von der ich noch nie zuvor gehört hatte", habe alles in Frage gestellt, woran sie ihr Leben lang hart gearbeitet habe. "Sowohl ich als auch mein Team hatten mit enormem Stress und Ängsten zu kämpfen. Jetzt wurde alles genau erklärt und mit einer sauberen Weste kann ich zu dem zurückkehren, was ich am meisten liebe."
Ermittler stufen Polin als glaubwürdig ein
In der folgenden Untersuchung des Falls sei herausgekommen, dass Swiatek das Mittel in ihrer Heimat erworben und nach eigener Angabe gegen die Folgen von Jetlag genommen habe. Die Ermittler stuften die Aussagen der Polin als glaubwürdig ein und werteten den Verstoß als nicht schwerwiegenden Fall. Swiatek hat einer Sperre über einen Monat inzwischen zugestimmt, die fast komplett bereits im Spätsommer verbüßt wurde. Die langjährige Nummer eins kann daher zum Jahreswechsel ganz normal in Australien in die neue Saison starten. Zudem muss sie einen Teil ihres gewonnenen Preisgeldes zurückzahlen.
Der Fall wirft dennoch Fragen auf. Vor allem auch wegen der Vorgehensweise der ITIA. Wie schon bei Sinner wurde die Öffentlichkeit nicht unmittelbar nach der positiven Dopingprobe, sondern erst jetzt nach Abschluss der Ermittlungen über den Vorfall informiert. Sinner war im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet worden. Eine Sperre bekam der 23-Jährige nicht. Die ITIA begründete den Freispruch damit, dass sie Sinner kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit habe nachweisen können.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Einspruch dagegen eingelegt, der Fall liegt nun beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS). Ob die WADA auch im Fall von Swiatek Einspruch einlegt, ist noch nicht bekannt.
Was bekommt jetzt die fünfmalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin Iga Swiatek als Wiedergutmachung von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) ?