Sofia Polcanova: "Eigentlich bin ich wie eine Pensionistin"
LINZ. Tischtennis-Ass Sofia Polcanova spricht über die stressigen und ruhigen Seiten ihres Profi-Daseins.
Mit Sofia Polcanova (25) greift morgen Österreichs größte Tischtennis-Hoffnung bei den Bet-at-home.com Austrian Open in der Linzer TipsArena an.
OÖNachrichten: Sie haben zuletzt die Olympia-Generalprobe in Tokio ausgelassen. Warum?
Sofia Polcanova: Da ich seit einiger Zeit Probleme mit der Hüfte habe, wollte ich mich für die Austrian Open regenerieren.
Sie sind viel unterwegs. Es wirkt, als würden Sie ständig Gefahr laufen, überspielt zu sein.
Ja, vor allem für Olympia ist es wichtig, Weltranglistenpunkte zu sammeln. Deswegen müssen wir mehr Turniere spielen. Nonstop Matches und Events, an deren Ende fühlst du dich einfach müde.
Um dann einmal Nein zu einem Turnier zu sagen, ist ein gewisser Reifeprozess notwendig. Hat sich dieser nach dem Abgang von Liu Jia bei Ihrem Klub Froschberg beschleunigt?
Susi war lange die Nummer eins Österreichs. Die Verantwortung, die sie im Klub und im Nationalteam getragen hat, habe ich jetzt übernommen. Dadurch bin ich reifer geworden.
Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade Tischtennis spielen?
Ich verbringe gerne Zeit mit meinem Verlobten Peter. Ich bin kein Party-Mensch, mag meine Ruhe. Dann lese ich gerne, schaue Filme. Ich gehe meistens früh schlafen, eigentlich bin ich wie eine Pensionistin (lacht).
Sie stammen aus Moldawien. Fliegen Sie noch öfters hin?
Ja, um meine Mama zu besuchen. Aber so viele Freunde habe ich dort nicht, schließlich war ich mit 14 Jahren noch recht jung, als ich nach Österreich gekommen bin. Dadurch habe ich mich gut integrieren können. Hier ist es für mich wie zu Hause.
Nächstes Jahr läuten die Hochzeitsglocken. Übernimmt die Planung wegen Ihres dichten Spielplans der Verlobte?
Nein! (lacht) Wir treffen meistens zusammen Entscheidungen, aber ich denke, dass die Hochzeitsvorbereitung etwas für die Frau ist. Einfach, weil es Männern oft egal ist, welche Farbe etwa die Servietten haben. Wir haben uns schon 2018 verlobt, weshalb wir viel Zeit zum Planen haben.
Zum Tischtennis gehören Wett-anbieter dazu. In anderen Sportarten erhalten Athleten von enttäuschten Wettspielern oft böse Nachrichten.
Bei mir ist es das gleiche. Deshalb habe ich mich auch von Instagram für kurze Zeit abgemeldet. Früher habe ich diese Beschimpfungen genauer gelesen, aber jetzt ignoriere ich sie.
Austrian Open in Linz
Für einen Großteil der Österreicher war in Linz bereits beim gestrigen Quali-Start Endstation, darunter Froschbergs Karoline Mischek (0:4 gegen Yang/Mon) und Mauthausens Simon Pfeffer, der wegen akademischer Verpflichtungen gegen Valuch (Svk) nicht antrat. Ebenfalls ausgeschieden ist Nationalteamspielerin Amelie Solja (1:4 gegen Liu/Esp). Sofia Polcanova, Liu Jia sowie Daniel Habesohn und Robert Gardos sind für den morgen beginnenden Hauptbewerb gesetzt.
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