So gehen die Swans mit dem Druck um
GMUNDEN. Gmundens Basketball-Asse stehen morgen in Kapfenberg unter Zugzwang.
Wenn die Swans Gmunden etwas Positives aus dem ersten Basketball-Superliga-Finale mitnehmen können, dann ist es der Umstand, dass sie das Match gegen Kapfenberg bis zum Schluss offen gehalten haben, obwohl einige Leistungsträger nicht in Topform agiert haben. Trotzdem steckt der Stachel der 80:86-Niederlage in der heimischen Volksbank-Arena tief, die Oberösterreicher müssen den Frust zügig abschütteln und am Sonntag (20.15 Uhr, Sky) in der Steiermark zurückschlagen.
"Wir hatten zu wenig Energie und defensiv ein paar Missverständnisse", analysierte US-Legionär Stephon Jelks. Ähnlich sah es Gmunden-Coach Anton Mirolybov: "Wir haben den Großteil des Spiels schlecht verteidigt. 86 Punkte sind viel zu viel. Es gibt viele Sachen, die wir besser machen können und auch müssen." Der Hut brennt noch nicht, es kann nach wie vor eine lange Best-of-5-Serie werden, doch ein 0:2-Rückstand würde die Titel-Mission massiv erschweren.
Dass die Swans seit 2012 keine Trophäe gewonnen haben, wird von vielen Außenstehenden als zusätzliches "Druckmittel" ins Kalkül gezogen. Intern soll das kein Thema sein. "Wenn wir Zweiter werden, geht die Welt auch nicht unter. Andere Klubs – auch solche, die Großes versprochen haben – sind schon seit Wochen im Urlaub", erläuterte Finanzvorstand Harald Stelzer. Auch Mirolybovs Zugang ist ein spezieller: "Hey, es ist ein Finale. Wir versuchen, Spaß zu haben und hart zu spielen", sagte der 43-jährige Finne, der noch auf seinen ersten Titel wartet.
Während die Swans derzeit nicht auf höchstem Niveau performen, scheint der siebenfache Champion Kapfenberg (2001, 2002, 2003, 2004, 2017, 2018, 2019) wieder einmal punktgenau zur Stelle zu sein. Die Bulls feierten zuletzt fünf Siege en suite – einen gegen den BC Vienna, drei gegen die Raiffeisen Flyers Wels und eben einen am Donnerstag in Gmunden. Trainer Mike Coffin hält trotzdem den Ball flach: "Wenn wir nicht konzentriert bleiben, kann alles schiefgehen."
Eines ist klar: Gmunden darf man nicht abschreiben. (alex)