Reisen nur mit 11 Spielerinnen an: Sie kratzen am Nimbus von Linz

LINZ. Volleyball: Tirol machte den Steelvolleys heuer schon den Supercup abspenstig. Morgen (18.30 Uhr) treffen die beiden Teams im Europacup aufeinander.
Fühlt es sich überhaupt nach Europacup an, wenn man auf ein anderes österreichisches Team trifft? "Auch wenn wir Tirol schon gut kennen, ist es alleine wegen des Hin- und Rückspiels etwas anderes", sagt Sophie Maass.
Die Kapitänin empfängt morgen mit ihren Oberbank Steelvolleys Linz-Steg Innsbruck zum Sechzehntelfinal-Hinspiel des CEV Challenge Cups. Wenn ihr Trainer Facundo Morando von einem "schweren Spiel" spricht, liegt das vor allem an den bisherigen Saisonduellen.
- Lesen Sie auch: Nach Debakel - Navratilova fordert einen neuen WTA-Chef
So gelang es den Innsbruckerinnen, einerseits den Linzerinnen den Supercup (3:2) zu entreißen, und andererseits haben sie Steg gerade von der Tabellenspitze verdrängt. Es scheint, als könnten die Tirolerinnen heuer tatsächlich an dem in den vergangenen Saisonen aufgebauten Nimbus der Linzerinnen kratzen.
Schlagkräftige Argumente
Der Grund dafür liegt auf der Hand – zumindest wenn es nach Linz-Manager Andreas Andretsch geht: "Sie haben bei der Wahl ihrer Außenangreiferinnen ein sehr glückliches Händchen bewiesen."
Gemeint sind in erster Linie die Französin Marie Nevot und die Polin Rozalia Hnatyszyn. Der Nutzen daraus sei nicht nur unmittelbar auf dem Feld in Form von Punkten zu erkennen, "auch kommt man mit besseren Spielerinnen im Training auf eine höhere Qualität", erwartet Andretsch Effekte, die sich erst im meisterschaftsentscheidenden Frühjahr bemerkbar machen.
Von einer "im besten Fall 50:50-Chance" für Linz spricht der Manager, obwohl seinem Team im ersten Liga-Duell dieser Saison mit 3:1 eine Art Revanche gelang. "Das Service war der Schlüssel zum Sieg", analysiert Morando, der ein enges Spiel erwartet. Für ein solches helfe, so der Argentinier, dass sein Team vergangenen Samstag beim 3:2 über Vizemeister Sokol/Post "Charakter gezeigt und Selbstvertrauen getankt" hat.
Nur mit elf Spielerinnen
Anders als im Supercup und in der Liga werden die Innsbruckerinnen morgen nur mit einem elfköpfigen Team anreisen. Schuld ist der Termin unter der Woche. "Einige dürften wegen der Arbeit nicht können", sagt Andretsch. Das ist keine Seltenheit in einer Halbprofi-Sportart. Die Chancen der Linzerinnen erhöht das nur bedingt, handelt es sich bei den Abwesenden doch mutmaßlich nicht um die mit Profi-Verträgen ausgestatteten Schlüsselspielerinnen.
Andretsch stellt nicht in Abrede, dass bei Steg längst überlegt wird, auf das gestiegene Niveau der Konkurrenz zu reagieren: "In meiner Position muss man immer nachdenken, wie wir am Ende ganz oben stehen können."
Eine mögliche Verstärkung vor den Play-offs hänge von vielen Faktoren ab – wesentlich vom finanziellen. Und für diesen sei der Ausgang dieses Europacupduells entscheidend. "Wenn wir aufsteigen, geht unser finanzieller Spielraum gegen null", weist Andretsch darauf hin, dass Europacupsiege im Volleyball Kosten bedeuten.
Bildergalerie: Das sind Oberösterreichs Sportler des Jahres

Tennis: Sinner akzeptiert in Vergleich dreimonatige Sperre
Football: Philadelphia Eagles gewannen Super Bowl gegen Kansas City
Tennis: Djokovic in Doha gleich zum Auftakt gegen Berrettini out
Wer wird neuer ÖOC-Präsident? 2 Oberösterreicher gelten als Kandidaten

Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.