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Rad-Meisterschaften: Am Lichtenberg trennt sich die Spreu vom Weizen

Von Dominik Feischl, 27. Juni 2019, 00:04 Uhr
Rad-Meisterschaften: Am Lichtenberg trennt sich die Spreu vom Weizen
Das begehrte rot-weiß-rote Trikot wird wieder in Oberösterreich vergeben. Bild: (Bora)

MONDSEE. Ein Anstieg nahe Mondsee bringt Sonntag bei den Straßen-Titelkämpfen die Entscheidung

"So einen harten Anstieg hätte ich hier nicht unbedingt erwartet", sagte Österreichs Teamkapitän Johann Lienhart am 29. Mai 1988, als die dritte Etappe der Österreich-Radrundfahrt in Sankt Georgen im Attergau endete und davor gleich zweimal über den Lichtenberg führte. Der ist auch am kommenden Sonntag erneut der Gradmesser, wenn im Salzkammergut (Start in Mondsee um 9 Uhr) die Staatsmeisterschafts-Medaillen auf der Straße vergeben werden.

Wer sich das rot-weiß-rote Meistertrikot bei Damen und Herren sichern will, muss klettern können. Über Mondsee, Thalgau, Hof, Fuschl am See, St. Gilgen, Strobl, Postalm, Abtenau, Pass Gschütt, Hallstättersee, Bad Ischl, Attersee und den Lichtenberg beinhalten die 198,7 Kilometer bei den Herren (138,9 km für die Damen) 2486 Höhenmeter.

Großschartner lässt aus

Ein aussichtsreicher Mann auf Gold nimmt das Rennen aber nicht in Angriff. Felix Großschartner wird es nach seinem tollem Frühjahr, das in einem World-Tour-Rundfahrtserfolg in der Türkei gipfelte, aufgrund Müdigkeit auslassen. Aber auch das verbliebene Bora-Trio Lukas Pöstlberger, Gregor Mühlberger und Patrick Konrad, zuletzt toller Dritter bei der Tour de Suisse, ist noch immer stark genug. "Diese Phalanx zu schlagen wird wieder schwierig", sagt der Wolfsegger Michael Gogl, der wie auch der ambitionierte Innviertler Sebastian Schönberger einer der vielen Einzelkämpfer im Peloton ist. Auch für den Meister von 2013 und 2014, Riccardo Zoidl, ist die Sache klar: "Die Bora-Fahrer dürfen das eigentlich nicht aus der Hand geben."

Doch Mühlberger, Champion von 2017, will von einer "gmahdn Wies’n" noch nichts wissen. "Im Gegensatz zu den World-Tour-Rennen fahren wir bei der Staatsmeisterschaft ohne Funk. Es wird also auch für uns viel schwieriger, zusammen zu arbeiten."

Und auch der Lichtenberg zum Schluss der Auf-und-Ab-Fahrt durchs Salzkammergut hat es in sich. Nachdem die Besten bereits hinauf zur Postalm und Pass Gschütt eine Vorselektion erreichen könnten, geht es im Attergau noch einmal knapp 300 Höhenmeter hinauf zum Gipfel, gefolgt von einer kurvigen Abfahrt Richtung Sankt Georgen. Von dort weg sind es noch 19 Kilometer vorwiegend flach ins Ziel retour nach Mondsee.

Oberösterreichs vorjährige WM-Teilnehmerin im Zeitfahren, Barbara Mayer, kennt als Lokalmatadorin ebenfalls jeden Meter der Strecke. " Der Lichtenberg ist mein Hausberg, der wird vielfach unterschätzt", sagt die Allrounderin, die auch auf dem Mountainbike national zu den Allerbesten zählt.

Das Warm-up steigt bereits morgen in Tirol. Dann wird im Karwendelgebirge der Meistertitel am Berg vergeben.

De la Parte und Betancur dabei

Auch das Starterfeld der am 6. Juli in Wels startenden Österreich-Rundfahrt nimmt Züge an. World-Tour-Team Movistar schickt Topmann Carlos Betancur ins Rennen, CCC neben Zoidl auch den Gewinner der Tour 2015, den Spanier Víctor de la Parte.

 

Ein großes Radfest im Salzkammergut

Der 33. Mondseer 5-Seen-Radmarathon, zu dem Sonntag an die 2000 Starter erwartet werden, und der heimische Verband machen mit der Einbindung der Elite-Staatsmeisterschaft gemeinsame Sache. Oberösterreichs Verbands-Präsident Paul Resch freut sich über die Synergie-Effekte: „Mit Veranstaltungen wie diesen können wir Profi- und Amateursport verbinden und eine außergewöhnliche Stimmung nutzen.“ Ab 8 Uhr werden die Breitensportler vom Marktplatz Mondsee weg über drei verschiedene Distanzen auf die Reise geschickt, die Elite-Herren starten danach um 9, die besten Damen um 9.10 Uhr.

Lukas Pöstlberger Radprofi Der Schwanenstädter ist bei den Meisterschaften in Mondsee der Titelverteidiger
Bild: APA/BARBARA GINDL

3 Fragen an Lukas Pöstlberger

Von allen Fahrern wird die Österreicher-Abordnung des Bora-Teams als Favorit auf den Sieg in Mondsee genannt. Sind Sie ebenfalls dieser Meinung?

Klar wissen wir, dass wir diese Rolle nicht abstreiten können. Aber so einfach wird die Rechnung auch nicht aufgehen. Ein Gogl, Pernsteiner, Zoidl oder Schönberger können auch alleine richtig etwas bewegen. Und da sind auch noch die heimischen Continental-Mannschaften, die ihr personelles Übergewicht in die Waagschale werfen. Es wird bestimmt spannend.

Sie sind zuletzt bei der Tour de Suisse auf der abschließenden Königsetappe lange mit den Allerbesten mitgeklettert. Haben Sie Ambitionen auf die Titelverteidigung?

Natürlich mache ich mir auch Hoffnungen. Aber wir sehen dann eh am Sonntag, wer die besten Beine an dem Tag hat. Ich habe gemerkt, dass in der Schweiz bei mir nach dem vielen Training in der Höhe der Motor erst anspringen musste. Aber nun ist er gut im Laufen. Die Strecke kenne ich gut von früher, als ich selber den Mondsee-Radmarathon mitgefahren bin. Ich erwarte bis zur Postalm mal ein richtiges Radrennen, dann könnte es durchaus taktisch werden. Den Lichtenberg kenne ich von vielen Trainingsausfahrten.

Nach den Staatsmeisterschaften dürfen Sie wie schon im Vorjahr dann die Tour de France bestreiten. Doch man hört, dass Sie auch privat im Glück sind?

Ich hoffe, dass sich das alles gut ausgeht mit der Tour (Anm.: schmunzelt). Meine Frau Veronika und ich erwarten Ende Juli unser erstes Kind. Es darf ruhig bis zum Ende der Rundfahrt noch warten, dann wäre es ein schönes Willkommensgeschenk.
 

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Dominik Feischl
Dominik Feischl
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