Linz: Rückkehr des Torschützenkönigs ist an Bedingung geknüpft
LINZ. Für das Ziel Klassenerhalt haben die Handballer des HC Linz AG in der Winterpause den gesamten Rückraum ausgetauscht. Nach der Verpflichtung des Kroaten Ante Grbavac und der Reaktivierung von Klemens Kainmüller wurde gestern die Rückkehr von Srdjan Predragovic offiziell.
Wie wertvoll der Bosnier sein kann, hatte er in der Vorsaison mit 180 Toren (im Schnitt zehn pro Spiel), mit denen sich der Linkshänder zum Torschützenkönig krönte, bewiesen. Als Predragovic im Sommer zum deutschen Erstligisten Göppingen wechselte, der ihn weiter nach Düsseldorf verlieh, weinten ihm in der Linzer Mannschaft allerdings nicht viele eine Träne nach. Trotz der sportlichen Qualität, die der Nationalspieler mitbrachte, waren die zwischenmenschlichen Begleiterscheinungen, die er auslöste, offenkundig. Seine enormen Trefferzahlen kamen nicht von ungefähr, Predragovic nahm sich sehr viele – mitunter zu viele – Würfe, ließ nicht selten einen besser postierten Nebenmann unbeachtet. Auch im Training soll er sich speziell jüngeren Spielern gegenüber nicht immer korrekt verhalten haben. "Handball ist ein Mannschaftssport, doch mit ihm war es manchmal ein Einzelsport", bringt es Kapitän Dominik Ascherbauer auf den Punkt. Bevor Predragovic nun von Göppingen ausgeliehen wurde, sprach die Linzer Führung deshalb mit der Mannschaft, wie Sportchef Uwe Schneider verrät: "Diese hat sich auch angesichts der Tabellensituation für ihn ausgesprochen." Allerdings geknüpft an die Bedingung, dass sich Predragovic bessert, mannschaftsdienlicher agiert. "Im ersten Training hat er sich super präsentiert, es gab nur positive Rückmeldungen", sagt Ascherbauer, der mit dem Team am Wochenende in ein Trainingslager nach Tschechien aufbricht.
Getrennt haben sich die Linzer indes vom Slowenen Matevz Cemas sowie vom Niederösterreicher Sebastian Hutecek. (pue)