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Olympia-Verschiebung: "Das ist das, was die Athleten wollen"

25.März 2020

Die quälende Warterei auf eine Entscheidung hat ein Ende, die Olympia-Athleten werden ihr für Sommer 2020 anberaumtes Highlight erst später erleben. Die ursprünglich von 24. Juli bis 9. August geplanten Olympischen Sommerspiele in Tokio sind wegen der Corona-Pandemie auf noch nicht bestimmte Zeit verlegt worden. Darauf einigten sich das IOC und Japan am Dienstag in einer Telefonkonferenz.

Der Druck vieler nationaler olympischer Komitees, internationaler und nationaler Fachverbände auf das Internationale Olympische Komitee (IOC) war in den vergangenen Tagen immer größer geworden. Gestern kamen Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und IOC-Präsident Thomas Bach überein, dass die Spiele verschoben werden. Der Termin steht noch nicht fest, spätestens Sommer 2021 wurde aber vereinbart. Die Spiele sollen ihren Namen behalten und als Tokio 2020 abgehalten werden. Auch die olympische Flamme soll in Japan bleiben.

Mega-Sportjahr 2021?

Diese Verschiebung ist eine historische Entscheidung. Eine Absage gab es in der Vergangenheit dagegen schon einige Male. Im Ersten Weltkrieg wurden die Sommerspiele 1916 (Berlin), im Zweiten Weltkrieg die Sommerspiele 1940 (Tokio) und 1944 (London) sowie die Winterspiele 1940 (Cortina d’Ampezzo) und 1944 (Sapporo) gestrichen.

2021 dürfte damit ein Mega-Sportjahr werden, wurde doch bereits die Fußball-EM um ein Jahr auf 11. Juni bis 11. Juli 2021 verschoben. Für Österreich sehr relevant sind zudem die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften von 7. bis 21. Februar in Cortina d’Ampezzo und die Nordische WM von 23. Februar bis 7. März in Oberstdorf.

Wie auch immer: Nicht nur der internationale Leichtathletik-Verband hat erleichtert auf die Verschiebung reagiert. "Das ist das, was die Athleten wollen, und wir glauben, dass diese Entscheidung allen Sportlern, Offiziellen und Volunteers Aufschub und Sicherheit gibt in diesen beispiellosen und ungewissen Zeiten", hieß es.

Auch ÖOC-Präsident Karl Stoss meldete sich zu Wort: "Wir begrüßen die Entscheidung, weil sie zum jetzigen Zeitpunkt die einzig richtige im Sinne der Gesundheit der Athletinnen und Athleten ist." Der Höhepunkt der Covid-19-Krise in Europa sei noch nicht einmal erreicht. "Eine schlagartige Verbesserung der Lage ist nach derzeitiger Wissenslage nicht mehr in Sicht", sagte Stoss.

Das IOC hat sich gegen eine Absage der Spiele versichert, für wie viel Geld und inwieweit die Versicherung bei der Verschiebung greift, ist offen. Für die Sommerspiele 2016 in Rio, vor denen das Zikavirus debattiert worden war, kostete die "insurance premium for Games cancellation" rund 13,3 Millionen Euro. Die finanziellen Folgen für die japanischen Organisatoren erscheinen dramatischer: Einheimische Experten rechneten allein im Falle einer Verschiebung mit Kosten von 5,4 bis 5,7 Milliarden Euro.

Reaktionen auf die Olympia-Verschiebung

„Es ist sicher die fairste und beste Lösung für den Sport. Und es gibt uns die Sicherheit, dass wir alle genügend Zeit haben, uns in Ruhe auf Olympia vorbereiten zu können.“
Verena Preiner

„Menschlich ist die Absage natürlich zu begrüßen. Derzeit geht es vorrangig um die Gesundheit aller und um die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems. Sportlich gesehen macht es mich, in einer ersten Reaktion, natürlich auch traurig. Ich habe seit vier Jahren auf den 1. August 2020, den Tag des Diskus-Finales, hingearbeitet.“
Lukas Weißhaidinger

„Ich habe es geahnt, aber jetzt, da die Entscheidung getroffen ist, ist das Gefühl voll krass. Ich bin froh, weil es faire Bedingungen für alle beim Training und bei Dopingtests gibt, aber es ist schwer für den Kopf. Man hat jetzt kein Ziel mehr vor Augen, das ist eine eigenartige Situation.“
Magdalena Lobnig

„Letzte Woche war es für unsere Athleten hart, daheim zu sitzen und über die sozialen Medien zu sehen, wie Konkurrenten wie etwa die Engländer ganz normal trainieren. Jetzt, wenn man die Entscheidung hat, ist es leichter. Nun haben wir keinen Zeitdruck mehr mit der Vorbereitung.“
Helmut Oblinger

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20. April 2024