ÖOC-Chaos: Der ÖFB solidarisiert sich - und auch wieder nicht

Bei einer Solidaritätserklärung für die ÖOC-Führung pfeift ein ÖFB-Vizepräsident den Generalsekretär zurück
Einen Tag vor der für Freitag geplanten Hauptversammlung des Österreichischen Olympischen Comités fliegen die Giftpfeile. Kritiker der ÖOC-Doppelsitze mit Präsident Karl Stoss und Generalsekretär Peter Mennel haben in der Vorwoche über einen Rechtsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Wien eine Sachverhaltsdarstellung eingereicht, in der der Vorwurf der Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue erhoben wird. Es geht dabei um die Spenden-Plattform "I belive in you", deren Bilanzverlust von mindestens 416.000 Euro das ÖOC angeblich ohne notwendigen Vorstandsbeschluss ausgeglichen hat.
Am Mittwoch hat laut ÖOC Hans Spohn, der Präsident des Eisschnelllaufverbandes, eine Erklärung an die ÖOC- Mitglieder gemailt, in der diese Anzeige als "feige und des Sports unwürdig" bezeichnet wird. Die Solidaritätserklärung wurde von 24 der insgesamt 44 Mitgliedsverbände unterschrieben. Darunter befindet sich mit dem Österreichischen Fußballbund ÖFB auch der neben dem Österreichischen Skiverband ÖSV wichtigste Fachverband Österreichs. Die Sache hat allerdings einen Haken.
Jedenfalls stellte heute Vormittag ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer im Namen von Präsident Klaus Mitterdorfer in einem Mail richtig, dass der ÖFB in dieser Solidaritätserklärung "fälschlicherweise als Unterzeichner angeführt" werde. Mangels Kenntnis des Sachverhaltes könne man keine Wertung abgeben. Der "anonyme Verfasser" der Erklärung wird ersucht, "in Hinkunft Kontakt mit dem ÖFB aufzunehmen und sich eine entsprechende Zustimmung einzuholen". Abschließende Bemerkung des Fußballverbandes: "Insgesamt entsteht leider gerade ein enormer Schaden für den Sport, es wäre schön, könnten Brücken gefunden werden, damit wir wieder das tun, was unsere Daseinsberechtigung ist – gemeinsam an der Entwicklung des Sports in Österreich zu arbeiten."
Der Erklärung Hollerers folgt jetzt ein Schreiben von ÖFB-Vizepräsident Herbert Hübel an ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel in dem er bestätigt, als Vertreter des Fußballbundes nach "fernmündlichem Kontakt" mit Präsident Mitterdorfer sehr wohl die Zustimmung zur "privaten" Solidaritätserklärung gegeben zu haben. Das Schreiben von Hollerer sei für ihn "nicht nachvollziehbar und wird von mir in der nächsten Präsidiumssitzung des Fußballbundes einer gesonderten Behandlung unterzogen werden." ÖFB-Präsident Mitterdorfer hat sich zur Causa noch nicht geäußert.
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