Für Österreichs Handballer bleibt nur ein Fünkchen Hoffnung
BREGENZ. WM-Play-off: Österreichs Handballer unterlagen Island 30:34.
1600 Zuschauer in der ausverkauften Sporthalle Rieden-Vorkloster in Bregenz hatten mit einer Sensation geliebäugelt, doch dafür war der Kontrahent einfach zu stark und abgebrüht. Österreichs Handball-Herren-Nationalteam unterlag im WM-Play-off-Hinspiel Island 30:34 (13:18). Eine beherzte Aufholjagd nach der Pause entfacht zumindest ein Fünkchen Hoffnung für das Retourmatch am Samstag (18 Uhr, ORF Sport+) in Hafnarfjördur, wo abgerechnet wird. Nur der Gesamtsieger fährt zur Endrunde, die im Jänner 2023 in Polen und Schweden stattfindet.
"Wir haben uns in der ersten Hälfte Dinge erlaubt, die man sich nicht leisten darf. Aber es war fein, dass wir uns danach zurückgekämpft haben", sagte Sebastian Frimmel über jene Partie, in der das Pendel nach ausgeglichenen 20 Minuten zu Gunsten der mit elf Deutschland-Legionären gespickten Gäste ausgeschlagen hatte.
Trotzdem wurde es nach zwischenzeitlichem Sieben-Tore-Rückstand noch einmal knapp. Robert Weber verkürzte auf 27:28 (52.), die Wende sollte aber nicht mehr gelingen.
"Wir waren nicht so weit weg. Jetzt haben wir nichts mehr zu verlieren und wollen uns weiter steigern", betonte Weber. "Minus vier gegen so eine starke Mannschaft ist okay. Mal schauen, wir werden im Rückspiel noch einmal alles probieren", versicherte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic.
Island war WM-Fünfter 1997, Olympia-Silbermedaillengewinner 2008, EM-Dritter 2010 und nach längerer Durststrecke heuer EM-Sechster. Dieses Team hat sehr viel Qualität, gestern tat sich vor allem Bjarki Mar Elisson, einer der besten Linksaußen Europas, mit elf Toren hervor.
Der überhaupt erst zweite Pflichtspielsieg über Island war letztlich nicht in Griffnähe. Am 30. Oktober 2010 hatte Österreich in der EM-Quali 28:23 triumphiert. So eine Sternstunde hätte die ÖHB-Auswahl um Nikola Bilyk und Boris Zivkovic (je sechs Treffer) diesmal mit Handkuss genommen. "Es war aber nicht realistisch. Aus meiner Sicht gehört Island aktuell zu den Top Fünf der Welt", erläuterte Kapitän Bilyk.