Nur bei Mayer kennt das Gericht keine Gnade
WIEN. Einen Tag nach Ex-ÖSV-Trainer Walter Mayer musste sich Triathletin Lisa Hütthaler vor Gericht wegen Weitergabe von Doping-Präparaten verantworten. Auch sie wurde schuldig gesprochen, erhielt aber keine Zusatzstrafe. Mayer bleibt damit der Einzige, der noch einmal ins Gefängnis muss.
Mayer sah sich nach dem noch nicht rechtskräftigen Urteil im Doping-Prozess gegen ihn weiter als Opfer einer groß angelegten Intrige. „Meine Vermutung einer Verschwörung hat sich verstärkt. Es war ein Präzedenzfall, in dem das Urteil negativ ausgehen musste. Diese Ungerechtigkeit in diesem Ausmaß hätte ich aber nicht erwartet“, sagte der 54-jährige Salzburger, der Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung gegen den Schuldspruch von 15 Monaten Haft, davon drei Monate unbedingt, anmeldete.
Mayer sprach erneut von einer gezielten Aktion gegen seine Person: „Das Ganze ist im Auftrag des IOC passiert. Das hat der (IOC-Präsident Jacques, Anm.) Rogge in Absprache mit (Sportminister Norbert, Anm.) Darabos vereinbart“, hatte Mayer bereits im Vorfeld des Prozesses mehrfach zu Protokoll gegeben. Nachdem der ehemalige ÖSV-Direktor von 22. März bis 30. April 2009 in Untersuchungshaft gesessen ist, wären noch knapp sieben Wochen offen, die zu verbüßen sind, sollte der richterliche Spruch in der Instanz bestätigt werden.
Damit fasste Mayer mehr aus als Lisa Hütthaler. Die Triathletin musste sich gestern wegen der verbotenen Doping-Präparate im Bezirksgericht Wien-Fünfhaus verantworten. Die 28-Jährige, die 2008 des Blutdopings überführt und für 18 Monate gesperrt wurde, wurde nach dem Doping-Gesetz für schuldig gesprochen, fasste aber keine Zusatzstrafe aus: Das Gericht hatte auf Hütthalers Verurteilung aus dem Jahr 2009 Bedacht zu nehmen. Sie war wegen Bestechung zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt worden, nachdem sie einer WADA-Mitarbeiterin in Seibersdorf Geld angeboten hatte, wenn im Gegenzug ihre Doping-B-Probe negativ ausfalle. Später hatte sie ihre „Restbestände“ an EPO und Dynepo nach ihrer Sperre loswerden wollen und verkauft. Dass Hütthaler ein umfassendes Geständnis abgelegt hatte, machte sich vor dem Richter für sie bezahlt.
Zur Erinnerung: Der ehemalige Sportmanager Stefan Matschiner muss wegen Doping-Handels auch nicht mehr ins Gefängnis. Er erhielt bei seinem Prozess wie Mayer 15 Monate Haft, einen davon unbedingt. Die Strafe hatte er schon in der U-Haft abgesessen.
Der Fall Mayer
28. Februar 2002, Olympia in Salt Lake City: Eine Putzfrau findet beim ÖSV-Langlaufteam Geräte zur Durchführung von Bluttransfusionen. Das IOC sperrt Walter Mayer bis 2010. Mayer war Rennsportdirektor für Langlauf und Biathlon.
12. Mai 2003: Der Ski-Weltverband FIS sperrt Mayer lebenslang. Mayer klagt und darf ab 2004 wieder als Trainer arbeiten. Er erhält von der FIS Schadenersatz, der ÖSV stellt ihn wieder als Cheftrainer ein.
18. Februar 2006, Turin: Mayer fährt trotz IOC-Sperre zu den Winterspielen. Bei einer Razzia im Quartier in Pragelato beschlagnahmen Polizisten Geräte und Substanzen für Blutdoping.
19. Februar 2006: Mayer wird in Paternion in Kärnten schlafend in seinem Auto aufgefunden. Stark alkoholisiert kracht er in eine Straßensperre. Das Verfahren wird im Jänner 2007 wegen Zurechnungsunfähigkeit eingestellt, der ÖSV feuert Mayer.
22. März 2009: Mayer wird festgenommen. Er wird verdächtigt, EPO bezogen und weitergegeben zu haben. Die U-Haft dauert bis 30. April.
24. Februar 2011: Die Staatsanwaltschaft leitet ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz und das Arzneimittelgesetz ein.
18. August 2011: Mayer wird zu einer teilbedingten 15-monatigen Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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Der Berichterstatter hat offensichtlich nicht verstanden, dass das Gericht keine Gnadeninstanz ist, sondern nach den Ergebnissen des Beweisverfahrens, in freier Beweiswürdigung und nach der Rechtslage zu entscheiden hat. Carli
genau die f r e i e beweiswürdigung ist der schwachpunkt jedes gerichtes
auch richter sind beeinflussbare menschen ....
Walter Mayer ist ein Schlitzohr und das weiss er auch. Nur ist er mit sicherheit kein Krimineller, weil Doping seit Jahrzehnten zum Sport gehoert, wie alle Materialien auch. Mit der Oeffnung des Ostens (Russland, Ex-Jugoslawien, China, DDR tec.)hat man sich bei der WADA als Ziel gesetzt den Sport suaber zu machen. Was gar nie gelingen kann. Weil:
1.) die Erfinder (Entwickler) des Dopings IMMER um Jahre voraus sind,
2.) die WADA gar keinen Zugang hat z. B. in China und KUBA (das als erster Lieferant des "Laufwunders Jamaika" fungiert)und
3.) WIR es sind, die immer groessere Leistungen fordern und UNS nicht interessiert ob das mit oder ohne MITTEL passiert!
Mayer hat sich mit Norbert Darabos und Hans Holdhaus angelegt. Deshalb hat ihn Schroecksnadel als Opferlamm angeboten und der Norbert hat akzeptiert um sich abputzen zu koennen. Das ist Fakt und dafuer muss der Walter nun buessen. Kopf hoch Walter, da musst Du leider durch. Auch wenn die anderen noch viel schmutziger sind als DU!
für Doping. Der Herr M. mag einem auch nicht sympathisch sein.
Aber Urteile müssen Vergleichen standhalten. Das tut dieses Urteil aber nicht. Deswegen ist Gerichtsschelte angebracht.
ausgerechnet bei mayer keine gnade?
weil er der einzige ist der nicht gesteht, weil er kein unrechtsbewusstsein zeigt und sich aufführt wie scheuch.
man lässt sie fallen wie heisse kartoffeln !!!alle diese " pseudo " siegertrainer und sportler ... aber das ist gut sooo ...doping hat im sport NICHTS zu suchen ... es ist betrug !!!
ABER WIE UND WER SOLLTE ES IN GRIFF BEKOMMEN ...DIE WADA ???
wieviele diese sportler und trainer ( und die ganze bagage ) haben sich gsundsaniert und leben vor dem " gestohlenen " geld wie gott in grankreich ?... manche sind millionäre ...und wir zuschauer sind die deppen und die betrogene ...
Alle haben Mayer auf die Schulter geklopft und stolz waren alle, als wir plötzlich unter Walter Mayer zur Schilanglaufnation mutierten. Insider, und damit meine ich die Herren des ÖSV und des damaligen Sportministeriums, wussten, dass da etwas nicht stimmt, aber im Sonnenschein der Medaillengewinner steht man nun einmal gerne und lässt sich fotografieren und gibt Interviews. Jeder ist gerne ein Sieger!
Jahre später weiß niemand mehr etwas davon und Mayer lässt man fallen, wie eine heiße Kartoffel!
Doping gehört weg vom Sport!
Erfolgreicher Spitzensport ist aber leider ohne Doping nicht möglich! Keiner!
Für alle gilt die Unschuldsvermutung.
ist halt in diesem verhaberten Land nicht unbedingt so positiv! Walter Mayer ist mit Sicherheit ein Schlitzohr; doch harmlos im Vergleich mit z.B. Lisa Hütthaler. Die hat noch NACH Ihrer Verurteilung Ihre "Bestände" verkauft - im Klartext damit gedealt! Weshalb die bedingte Haftstrafe nun nicht widerrufen wurde, können wohl nur einflussreiche Freunde oder Förderer der Hütthalerin erklären!