Neuer Tennis-Modus: Vereine kündigen weitere Protestmaßnahmen an
LINZ. Schlankeres Format ärgert die Vereinsvertreter. OÖTV-Präsident Sommer verteidigt die Reform.
Seit am Montag die oberösterreichischen Tennisvereine vom Landesverband (OÖTV) mit den beschlossenen Modusänderungen ab der Saison 2020 vor vollendete Tatsachen gestellt wurden, herrscht Aufregung in der Szene, die OÖN haben gestern darüber berichtet. Das Format wird schlanker, in der Mannschaftsmeisterschaft werden nur noch vier Einzel und zwei Doppel ausgetragen. Der dritte Satz wird durch ein Champions-Tiebreak (bis zehn Punkte) ersetzt. Vor allem bei den Herren, wo seit vielen Jahren sechs Einzel und drei Doppel gespielt werden, ist die Aufregung darüber groß. "Ich kann den Überlegungen, die Meisterschaft rigoros zu verkürzen, nichts abgewinnen. Unsere Fachverbände sollen danach streben, dass mehr Tennis gespielt wird, und nicht das Gegenteil bewirken", sagt Andreas Hermüller von der Union Sedda Bad Schallerbach. Hermüller könnte sich in Oberösterreich ein "bayerisches Modell" vorstellen. Das hieße, dass lediglich in der Bundesliga und in den beiden unteren Spielklassen vier Einzel und zwei Doppel gespielt würden.
Hans Sommer, Präsident des OÖTV, verteidigt die Entscheidung. "Wir reden seit Jahren von einheitlichen Bestimmungen für ganz Österreich. Bis jetzt war es nicht möglich, weil immer jemand nicht mitgemacht hat. Das hat sich jetzt geändert. Wir setzen das jetzt um."
Tennis im TV einer der Gründe
Ein gewichtiges Argument für die Reform, die laut Sommer bis 2021 österreichweit umgesetzt wird, sei dabei ein geplanter Fernsehvertrag mit dem ORF. Der ORF sei auf die Landesverbände zugekommen. "Sie möchten gerne mehr Tennis-Bundesliga zeigen und auch das Spiel der Runde übertragen. Dafür dauert das derzeitige Format zu lange. Mit der Änderung ist die Bundesliga auch für Sponsoren interessanter", sagt Sommer. Dieser Aspekt sei aber nur einer von mehreren Gründen, das System umzustellen. Vor allem würde man kleinere Vereine mit nur zwei Plätzen wesentlich unterstützen, da sich somit die Spieldauer wesentlich verringern werde, so das Argument des Verbandes. Sommer betont, dass er in den vergangenen Tagen zahlreiche positive Rückmeldungen von Vereinen erhalten habe, unter anderem von Spielern aus Nußbach, Gmunden und Mauerkirchen.
Wie auch immer, sicher ist, dass sich der Verband in den kommenden Wochen mit dem Protest zahlreicher Vereine auseinandersetzen muss. "Diese Änderungen sind doch komplett undurchdacht, keiner der Vereine, die schließlich zahlende Mitglieder des Verbandes sind, wurde eingebunden. Da muss man sich überlegen, ob man nicht eine eigene Liga gründet. Dann schaue ich mir an, wie der Verband damit umgeht", sagt Peter Nader, Obmann des ÖTB Urfahr.
Florian Reiter, Sportwart des UTC Fischer Ried, kann der Reform, zumindest für die Damen-Bundesliga-Mannschaft der Rieder, durchaus etwas abgewinnen: "Ich hoffe, dass auch Damenmatches im ORF übertragen werden. Grundsätzlich kann ich mir den neuen Modus vorstellen, aber ich verstehe auch jeden, der damit keine Freude hat. Immerhin werden die Partien bei den Herren um ein Drittel gekürzt", sagt Reiter und fügt hinzu: "Ich glaube, dass sich die Aufregung auch wieder legen wird, den Gemeinschaftsgedanken sehe ich grundsätzlich nach wie vor gegeben."
Fritz Stadlmayr, der seit mehr als 20 Jahren beim UTC Weibern spielt, sieht die Sache ganz anders. „Falls das durchgezogen wird, überlegen wir sogar, aus Protest aus der Tennismeisterschaft auszusteigen. Der Verband geht einfach immer über Leichen, das ist nicht das erste Mal“, sagt Stadlmayr. Das Argument, wonach das neue Format familienfreundlicher sei, lässt er nicht gelten. „Meine Kinder freuen sich jedes Mal, wenn wir daheim spielen.“
"Können wir nicht akzeptieren"
Sauer über die geplanten Änderungen ist Roland Eberle, Obmann des Welser Turnvereins. "Das können wir so nicht akzeptieren. Die Vorgangsweise stößt vielen in den Tennisvereinen sauer auf. In einer Demokratie ist es üblich, dass man über solche Entscheidungen diskutiert, hier gibt es keine Diskussion, es wird einfach bestimmt."
"Ich arbeite im Hintergrund daran, ein Team zu finden, das bereit wäre, sich einer Wahl als Alternative für den Vorstand zu stellen", sagt Eberle im OÖN-Gespräch.
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Man braucht sich nur die seit Jahren geltende Jugendregel für die allgemeine Klasse ansehen. Diese wird Jahr für Jahr rausgeschoben und es ist immer noch nicht verpflichtend einen Jugendlichen pro Mannschaft aufzustellen.
Stattdessen machen viele Mannschaften mit Pseudo Jugendarbeit in der letzten Klasse eine Mannschaft auf und stellen hier oft Tennisanfänger Kinder rein um die Pflicht zu erfüllen und spielen die Meisterschaft in der 1er mit lauter Erwachsenen.
Ebenso kann man sich elegant von der Pflicht eines Jugendteams befreien und an der Meisterschaft teilnehmen wenn ein paar Hunderter Strafe zählt.
Jede Mannschaft mit echter Jugendarbeit ist bei dieser Regelung der Dumme oder.