Nach "Sendepause" doppelt motiviert
LINZ/PERG. Volleyball: Im dritten Match gegen Linz-Steg will Perg heute ein viertes Spiel erzwingen.
Groß war der Frust bei der SG Prinz Brunnenbau Volleys Perg nach dem zweiten Spiel in der Finalserie der Austrian Volley League am vorigen Samstag gegen die Askö Linz Steg. Fast mehr als über die 2:3-Niederlage ärgerte man sich über die "Sendepause" des ORF, der in seinem Spartensender Sport+ statt der angekündigten Live-Übertragung eine Wiener Box-Nacht ins Programm genommen hatte.
Für das heutige dritte Spiel (Pölz-Halle, Amstetten, 20.25 Uhr), in dem die Linzerinnen den ersten Titel-Matchball verwerten könnten, sind die Mühlviertlerinnen gleich doppelt motiviert. Sie wollen mit einem Sieg unbedingt ein viertes Finalspiel erzwingen, um damit nicht nur die Titelchance am Leben zu erhalten, sondern auch ihre TV-Präsenz zu verlängern. Heute, das haben die Programmverantwortlichen versprochen, wird der Schlagabtausch der Volleyballdamen sicher nicht aus dem Programm geboxt. "Es kann bei uns immer zu Überschneidungen kommen. Die Box-Übertragung war mit dem Volleyballverband abgesprochen. Wir sind sicher nicht vertragsbrüchig geworden. Volleyball zählt mit 75 Stunden Live-Übertragung pro Jahr zu unseren wichtigsten Sportarten", sagt ORF-Mann Robert Waleczka, der aber Verständnis für den Frust der Volleyballerinnen hat. Das dritte Finale wurde gestern immerhin auf ORFeins angekündigt.
"Der Ausfall des Live-Spiels war nicht gerade ein Zeichen der Wertschätzung. Zwei Sponsoren von uns sind stinksauer, uns hat auch niemand genau das Warum erklären können", sagt Perg-Sportdirektor Josef Trauner, der diese Woche in einem Facebook-Posting Dampf abgelassen hat, jetzt aber schon wieder nach vorne schaut. Dort sieht er ein Titelduell auf Augenhöhe. Trauner: "Wir haben im ersten Finale einen Satz gewonnen, im zweiten zwei Sätze – ich glaube an das Gesetz der Serie und unseren Sieg im Finale Nummer drei." Die knappe Niederlage im Volleyball-Krimi vor einer Woche hätten die Spielerinnen inzwischen gut verdaut. Dass Pergs 30-jährige Annahmespezialistin Sophie Haselsteiner diese Woche erstmals in das Nationalteam einberufen wurde, bringt einen zusätzlichen Motivationsschub. "Ich wollte eigentlich vor zwei Jahren aufhören. Es ist eine Ehre, dass ich jetzt diese Chance bekomme", freut sich die "spätberufene" Wienerin.
Bei der Askö Linz-Steg ist man fest entschlossen, schon die erste Chance auf den ersten Titel in der Vereinsgeschichte zu verwerten. "Perg hat überhaupt nichts mehr zu verlieren und wird nochmals alles versuchen, um in der Serie zu bleiben. Darauf müssen wir gefasst sein und die richtige Antwort geben", sagt Trainer Roland Schwab. (chz)
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