Nach dem Coup bei der Tour de Suisse ist Konrad nun auch für Mondsee heiß
GOMS. Rad: Dritter Platz bei Top-Rundfahrt macht ihn zum Favoriten bei der Staatsmeisterschaft.
In früheren Zeiten galt die Tour de Suisse nach Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta a España als viertgrößte Rad-Landesrundfahrt der Welt. Diese Wertigkeit mag das Rennen die letzten Jahre etwas eingebüßt haben, doch der dritte Gesamtrang von Patrick Konrad, den der Niederösterreicher gestern nach neun harten Etappen ins Ziel brachte, ist aller Ehren wert. Der Profi im deutschen Bora-Team hievte sich damit auch in die Favoritenrolle für die Straßen-Staatsmeisterschaften kommenden Sonntag im Salzkammergut.
Es wird der große Schlagabtausch der besten heimischen Fahrer, der erstmals im Rahmen des Mondseer Fünf-Seen-Marathons steigt. Konrad wird mit seinen drei Teamkollegen, Titelverteidiger Lukas Pöstlberger, Gregor Mühlberger und Felix Großschartner, über Postalm und Lichtenberg auf das rot-weiß-rote Trikot losgehen, ehe danach mit der Tour de France das ganz große Saisonhighlight ansteht.
In der Schweiz fuhr der Sohn von Wien-Marathon-Organisator Wolfgang Konrad seinen bisher größten Karriere-Erfolg ein. Übrigens der stärkste Auftritt eines heimischen Profis dort seit Peter Luttenberger, der 1996 triumphierte. Den Gesamtsieg holte sich diesmal der hochtalentierte, 22-jährige Kolumbianer Egan Bernal (Ineos) vor Zeitfahr-Weltmeister Rohan Dennis (Bahrain-Merida). Konrad verteidigte in einem Weltklasse-Feld auf der Abschlussetappe über 101,5 Kilometer mit drei Bergwertungen der höchsten Kategorie aber seinen knappen Vorsprung von acht Sekunden auf Tiesj Benoot (Bel/Lotto) und deren neun auf Jan Hirt (Tch/Astana) mit Erfolg.
"Ich bin superhappy mit diesem Podium, ich bin für die Tour bereit", sagte Konrad, der beim Finale auch auf die Hilfe des Schwanenstädters Pöstlberger vertrauen konnte. Der blieb bis zum Schlussanstieg bei seinem Kapitän. Weshalb auch mit ihm bei den nun folgenden Titelkämpfen erneut zu rechnen ist. Der Wolfsegger Michael Gogl (Trek) kämpfte sich auf Platz 88 durch.
Welser stark dezimiert
Bei der Slowenien-Tour mussten mit Matthias Krizek und Stephan Rabitsch die beiden Kapitäne des Welser Teams das Rennen vorzeitig aufgeben. Sie stürzten bereits am Donnerstag in einer Abfahrt und zogen sich dabei großflächige Schürfwunden zu. Der Innviertler Sebastian Schönberger (Neri Sottoli) beendete die Rundfahrt auf Gesamtrang 14.