Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Nach dem Laufen geht es mir immer besser"

Von Heidi Riepl, 01. Februar 2019, 00:04 Uhr
Bild 1 von 13
Bildergalerie OÖN-Leser trainierten mit Spitzenläuferin Paula Radcliffe
Bild: Foto Lui

LINZ. Die schnellste Marathonläuferin der Welt gibt Tipps für Hobbyläufer und erklärt, wie man am besten mit Niederlagen umgeht

"Vielleicht ist Laufen eine Sucht, aber eine gesunde", sagt Paula Radcliffe. Im Interview mit den OÖNachrichten spricht die schnellste Marathonläuferin der Welt über Training, Niederlagen und den Brexit.

 

OÖN: Sie sind die schnellste Marathonläuferin der Welt. Was bedeutet Laufen für Sie?

P. Radcliffe: Ich könnte mir kein Leben ohne Laufen vorstellen. Laufen ist für mich nicht nur Karriere und Gesundheit, sondern auch Spaß und Zeit zum Nachdenken. Wenn ich Stress habe, gehe ich laufen, wenn ich zufrieden bin, gehe ich laufen.

Was unterscheidet Laufen von anderen Sportarten?

Nach dem Laufen geht es mir immer besser. Diese Faszination habe ich bei anderen Sportarten nie gefunden. Laufen hat mir auch viel Selbstvertrauen gegeben.

Wie konnten Sie sich nach Ihren Verletzungen und Niederlagen wieder aufs Neue motivieren?

Meine Großmutter hat immer gesagt: "Weine ein bisschen und lerne davon, und dann geht es wieder weiter." Ich glaube, das hat geholfen. Man muss immer vorausschauen und sich ein neues Ziel setzen.

Wie haben Sie Krisen während eines Wettkampfes bewältigt?

Bei jedem Marathon kommt irgendwann ein Tiefpunkt. Da muss man schon beim Training eine Technik finden, wie man damit umgeht. Ich habe mich immer nur auf den nächsten Schritt konzentriert und nie daran gedacht, wie lange das Rennen noch dauert. Das hilft.

Was waren Ihre schönsten Läufe?

Sicher mein erster Marathon in London. Ich wollte schon als Elfjährige dort laufen und die Atmosphäre genießen. Aber auch die Weltrekorde in Chicago und in London waren toll. Und auch der Sieg in New York nach meiner Enttäuschung beim Olympia-Marathon in Athen ist unvergesslich. Mein allerletzter Marathon in London war für mich nach der Fußoperation ein ganz großer persönlicher Sieg.

Woran liegt es, dass Ihr Weltrekord von 2003 noch immer nicht gebrochen wurde?

Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht, dass ich irgendetwas anderes habe oder mache als die anderen. Aber ich gebe immer mein Bestes von Anfang an und versuche, möglichst schnell zu laufen. An diesem Tag hat auch einfach alles gepasst.

Sehen Sie derzeit eine Läuferin, die Weltrekord laufen könnte?

Ja natürlich, die Kenianerin Ruth Chepngetich ist letzte Woche in Dubai eine sehr starke Zeit gelaufen. Auch Mary Keitany hat das Potenzial, allerdings wird sie älter …

Ihr Rekord ist umso beeindruckender, weil Sie auch unter allergischem Asthma leiden …

Ich hatte einen guten Arzt, und ich habe das Asthma immer kontrolliert. Der Sport hat meine Bronchien aber auch stärker gemacht.

Haben Sie Tipps für Hobbyläufer?

Spaßhaben ist das Allerwichtigste. Ein gemeinsames Training mit einer Gruppe motiviert, und man sollte auch einen Plan und ein Ziel haben, aber dabei immer auf das eigene Gefühl hören. Auch wenn man das Ziel nicht erreicht, dann schafft man auf der Strecke viel.

Und Tipps für nach dem Rennen?

Feiern, gut essen, gut schlafen und ein paar Wochen Pause machen.

Ihr Laufstil gab immer Anlass für Diskussionen. Was halten Sie von Laufstilanalysen?

Wenn man meinen Kopf nicht anschaut, dann laufe ich sehr effizient. Ich habe aber nicht versucht, zu viel zu verändern, das hätte zu viel Energie gekostet.

Die Laufschuhe werden immer besser. Wären Sie mit modernen Schuhen noch schneller gelaufen?

Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich mit den neuen Schuhen trotz meiner Fußverletzung so gut wie früher laufen kann.

Wie ernähren Sie sich? Nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel?

In meiner aktiven Zeit habe ich Magnesium und Eisen genommen.

Wie oft laufen Sie jetzt noch?

Wenn es geht, jeden Tag eine Stunde. Aber ich laufe jetzt ohne Uhr.

Wie denken Sie über den Brexit?

Ich bin überhaupt nicht stolz auf mein Land. Ich lebe in Monte Carlo, und wenn ich kann, bleibe ich dort.

Video: Paula Radcliffe beim Marathon-Kick-off

Paula Radcliffe

Die 45-jährige Britin ist die schnellste Marathonläuferin der Welt. Ihr in London 2003 gelaufener Marathon-Weltrekord von 2:15:25 Stunden ist bis heute ungebrochen. Paula Radcliffe hat mehrere Weltmeistertitel errungen, doch eine Olympia-Medaille blieb der Marathon-Queen, die durch mehrere Verletzungen immer wieder herbe Niederlagen hinnehmen musste, verwehrt. Obwohl sie 2015 mit dem London-Marathon ihre 20-jährige Karriere beendete, ist sie dem Laufsport treu geblieben: Die zweifache Mutter, die mit dem Trainer von Mo Farah verheiratet ist, engagiert sich für gesunde Ernährung und Bewegung für Kinder und moderiert Laufveranstaltungen für die BBC.

mehr aus Linz Marathon

Mehrweg führt ins Linzer Marathon-Ziel

Linz Marathon: Großer Zulauf vor dem Nennschluss

22. Linz Donau Marathon: 15.000 Starter als Ziel

Heute lockt die Laufbahn

Autorin
Heidi Riepl
Redakteurin Außenpolitik, Weltspiegel
Heidi Riepl

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Rufi (4.739 Kommentare)
am 01.02.2019 07:27

Was unterscheidet Laufen von anderen Sportarten? ---

Zu ergänzen: Der Mensch ist ein Lauftier. Dennoch ist wettbewerbsmässiger Marathon für 98% von uns Österreichern äußerst ungesund (vgl. auch coolrunnings, u.)

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 01.02.2019 09:22

Der Marathon an sich ist ungesund und Raubbau am Körper - ja...

Doch die Vorbereitung dahin ist gesund, weil viel Bewegung , Lebensstil, Ernährung usw..

Also glaube ich, dass man unterm Strich schon gesünder lebt... Aber ja, der Wettkampf dann an sich oder die ganz langen Trainingseinheiten sind für den Körper definitiv schädlich!

lädt ...
melden
Coolrunnings (1.991 Kommentare)
am 01.02.2019 07:20

Jemand der behauptet ein Marathonlauf wäre gesund , ist ernsthaft krank !

lädt ...
melden
Void (488 Kommentare)
am 01.02.2019 08:27

Der Marathon selbst ist nicht gesund, aber das Training dafür schon.

lädt ...
melden
pepone (60.622 Kommentare)
am 01.02.2019 05:24

das habe ich schon oft gehört .
aber mir geht es nach dem Vö….auch besser ! zwinkern

lädt ...
melden
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 02.02.2019 06:07

Kannst Joch eine Steigerung vertragen?

lädt ...
melden
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 02.02.2019 22:09

Kannst Joch eine Steigerung vertragen?

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen