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"Manche schauen mich an, als wäre ich krank"

Von Reinhold Pühringer   14.Februar 2020

Wollen die Tischtennisspielerinnen von Linz AG Froschberg ins Halbfinale der Champions League einziehen, muss am Sonntag im Sportpark Lissfeld (16 Uhr) gegen Metz das 2:3 aus dem Hinspiel aufgeholt werden. "Wir sind das bessere Team", spricht aus Trainer Zsolt Harczi die Zuversicht. Im ersten Aufeinandertreffen war einiges schiefgelaufen, vor allem der Kollaps von Yui Hamamoto. Die Japanerin hatte nach ihrer Ankunft am Flughafen in Paris ins Spital eingeliefert werden müssen. Es folgten fünf Tage Quarantäne. Verdacht auf Coronavirus? "Ich bin kein Arzt", schickt Klub-Manager Robert Renner voraus, "aber es wurde eine Lungenentzündung festgestellt." Also kein Coronavirus.

Nichtsdestoweniger sind die Auswirkungen der Epidemie im chinesisch geprägten Tischtennissport spürbar. Statt Hamamoto, die am Sonntag nicht eingesetzt wird, wird nun Soo für Linz am Tisch stehen. "Das wäre wahrscheinlich nicht möglich, wenn sie nach den German Open zuletzt nicht zu ihrem japanischen Ligaspiel, sondern zurück nach Hongkong geflogen wäre", erklärt Renner. Zu groß sei dort das Ansteckungsrisiko.

Soo lässt sich als 21-jährige Leistungssportlerin wegen des Virus keine grauen Haare wachsen, räumt aber ein, dass die Lage ernst sei: "Meine Familie und Trainer machen sich Sorgen um mich." Auch weil sie allein vergangenen Monat fünfmal geflogen ist und gerade im Flugzeug die Ansteckungsgefahr groß ist. Um sich und auch die Übrigen zu schützen, trage sie dort stets einen Mundschutz, was aber gerade in Europa nicht vertrauenserweckend wirkt. "Manche schauen mich an, als wäre ich krank", schildert Soo. Wie sie darauf reagiert? Mit einem Lächeln – auch wenn dieses verdeckt ist.

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20. April 2024