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Magdalena Lobnig: Die ewige Patientin als Medaillentrumpf

Von Reinhold Pühringer   23.August 2019

"Manche Menschen rollen schon mit den Augen, wenn sie hören, dass ich krank geworden bin." Magdalena Lobnig ist Fragen nach ihrem gesundheitlichen Befinden schon gewohnt. Leider. Denn vor großen Rennen machen sich bei Österreichs bester Ruderin gerne die Nebenhöhlen bemerkbar. So auch vor der am Sonntag beginnenden Heim-WM in Ottensheim, bei der die Kärntnerin als einzig ernstzunehmende ÖRV-Medaillenhoffnung gilt. Dabei hatte sich die 29-Jährige deswegen bereits vor Jahren unters Messer gelegt. Offenbar erfolglos.

Da sie seit der Vorwoche keine Antibiotika mehr schlucken muss, sitzt die zweifache WM-Bronze-Gewinnerin wieder im Boot. Als "Entgiften" stufte sie die bisherigen Einheiten ein. Unter Belastung spüre sie die Wirkung der Medikamente nämlich noch. Vor dem Hintergrund, dass die rot-weiß-roten Medaillenhoffnungen auf ihren Schultern ruhen, macht ihr das allerdings keine Sorgen. "Jetzt heißt es, cool bleiben", sagt sie erstaunlich gelassen. Schließlich sei es nicht das erste Mal, dass die zweifache Europameisterin quasi vom Krankenbett auf ein Podest gestiegen ist. Warum also nicht auch diesmal?

Hohe Starterzahl als Vorteil

Eine dementsprechende Erwartungshaltung legt auch ihr Umfeld an den Tag. Während Schwester Katharina bereits am Dienstag in Ottensheim eintrudelt, drückt der Großteil der Freunde und Familie erst am Sonntag – also dem Finaltag – vor Ort die Daumen. "Die sagen: Du schaffst das schon", sagt Lobnig. Die Frage, warum sie vor Rennen so oft krank wird, stellt sie sich mittlerweile nicht mehr. "Wer weiß, wofür das vielleicht sogar gut ist? Auch wenn ich mich körperlich noch nicht auf der Höhe fühle, komme ich zumindest mit ausgeruhten Muskeln zur WM."

"Ein, zwei Rennen" benötige sie, um wieder bei hundert Prozent zu sein. Dabei kommt ihr die hohe Starterzahl entgegen, wegen der es nach dem Vorlauf auch noch ein Viertelfinale gibt, was bei anderen Regatten nur selten der Fall ist. Erst danach geht es um den Finaleinzug, für den es obendrein einen Olympia-Quotenplatz gibt.

Ein solcher ist auch das Ziel des Urfahraners Julian Schöberl, der mit dem Wiener Matthias Taborsky im leichten Doppelzweier am Sonntagvormittag den Vorlauf bestreitet. In Tokio ist dies die einzige Leichtgewichtsklasse. Die Starterzahl ist mit 33 Booten enorm. "In einem so großen Feld bin ich noch nie gerudert", sagt Schöberl. Gutes Omen: Am Tag seines Halbfinals – dem Donnerstag – ist sein 23. Geburtstag.

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