Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Thiem nach US-Open-Sieg "noch gar nicht richtig aufgewacht"

Von nachrichten.at/apa, 15. September 2020, 15:57 Uhr
Tennis: US OPEN
Dominic Thiem Bild: Danielle Parhizkaran (Reuters)

WIEN. Nach seinem Sieg der Tennis-US-Open am Sonntag kehrte Dominic Thiem heute "paniert, aber glücklich" nach Österreich zurück.

Abstand hat der Weltranglisten-Dritte nun zwar auch vom Ort des Triumphes in New York bekommen, doch so richtig realisiert hat er alles noch nicht. Nicht nur der Jetlag, auch die vielen Medien-Anfragen in den USA haben Thiem kaum Zeit gegeben, nachzudenken. Selbst Schlaf hat er sich kaum gegönnt. "Ich habe in den letzten 50 Stunden vielleicht zwei Stunden geschlafen. Ich bin ziemlich 'paniert', aber immer noch sehr glücklich und auch froh, dass ich jetzt wieder auf österreichischem Boden bin."

Dominic Thiem "paniert, aber glücklich" in Wien gelandet

Dominic Thiem ist nach seinem Sieg im US-Open am Dienstag müde, aber sehr glücklich in Wien gelandet. Gleich nach seiner Ankunft hat er die Fragen der heimischen Journalisten beantwortet.

Wie man sich fühle, wenn man als Grand-Slam-Sieger aufwacht - diese Frage konnte Thiem deshalb gar nicht beantworten. "Ich bin gar nicht aufgewacht, weil ich bin noch nicht eingeschlafen", sagte Thiem lächelnd. Auch so kann man wohl seinen Traum leben. An seinem Zustand des puren Glücks seit Verwirklichung seines größten Karriereziels, dem Gewinn eines Grand-Slam-Turniers, hat das alles natürlich nichts geändert.

"Es wird jetzt sicher noch dauern, bis ich das realisiert habe. Es wird erst sacken, wenn ich mich gescheit ausgeruht habe", erklärte der Lichtenwörther. Körperlich werde er sich schnell wieder erholen. "Wie es emotional ist, kann ich nicht wissen, weil das ist seit einigen Jahren das ganz große Ziel gewesen." Jeden Tag, ob im Training oder im Match sei dieses Ziel in seinem Kopf gewesen. "Dieser absolute Wille, das Ziel zu erreichen. Jetzt habe ich es geschafft." Eine Leere, über die manche Sportler nach solch großen Erfolgen berichten, erwartet er nicht. "Speziell im Tennis ist es so, dass sehr viele große Turniere kommen. In nicht einmal zwei Wochen fängt Paris an." Jetzt will er einmal einige Tage mit der Familie und Freunden genießen und über das Erreichte reflektieren.

Nach dem mitreißenden "Krimi" im Finale gegen Alexander Zverev berichtete Thiem von einer raschen Erholung seiner krampfenden Oberschenkel. Und auch die Achillessehne und Problemchen erwartet Thiem bis "spätestens Paris" wieder im Griff.

Start in den nächsten Karriere-Abschnitt

Für Thiem ist der Titel in Flushing Meadows ein Start in den nächsten Karriere-Abschnitt: Die Last auf der Jagd nach dem ersten Major-Titel ist "komplett weggefallen". "Ich erwarte ein bisserl von mir, dass ich ab jetzt die ganz großen Turniere und großen Matches mit ein bisserl mehr Lockerheit angehe und aus dem Grund noch besser spielen kann."

Das "Leben in der Blase" wegen des Coronavirus wird Thiem allerdings auch noch in Paris begleiten. Schon in New York war es mental sehr schwierig. "Es war sehr streng, wir haben alle drei Tage einen Test gehabt und es war überall Security. Im Hotel war genau aufgezeichnet, wo die Grenze ist, wenn man über die Grenze drüber geht, wird man ausgeschlossen. Es war extrem strenge Maskenpflicht."

Sein Physio Alex Stober habe einmal im Bus die Maske unter der Nase gehabt, weil er was getrunken oder gegessen habe. "Das hat sofort eine Strafe gegeben. Es war echt rigoros und es wird in Paris genauso sein." Thiem versteht das aber. "Tennis-Grand-Slam-Turniere sind mit die größten Sportevents, die es gibt und es sind so viele Leute involviert. Für die kommenden Turniere waren die US Open, die bis auf den Fall Paire echt reibungslos abgelaufen sind, ein großes Vorbild."

Thiem bestätigte den Eindruck, dass man sich als Tennisspieler oder überhaupt Sportler teilweise fühlt wie in einem Science-Fiction-Film, da so viele Dinge virtuell bzw. via TV-Screens stattfinden. Die Menschlichkeit leidet darunter. "Es fühlt sich an wie aus einem Film aus der Zukunft. Aber ich denke nicht, dass das gut ist, wenn es so ist. Jetzt muss es so sein, wegen dem Virus, und es ist auch akzeptabel, wenn es noch eine Zeit lang so bleibt bis das Virus besiegt ist oder ein Gegenmittel gefunden worden ist, aber dann wäre es schon gut und wichtig, wenn es wieder so wird wie es vor der Coronakrise war."

Die menschliche Nähe, die Interaktion mit anderen Leuten fehlt nicht nur ihm. Da war die herzliche Umarmung Thiems mit Zverev nach dem Finaltriumph auch eine Wohltat. "Man kann es sicher noch ein paar Turniere so machen, aber ich glaube, die Menschlichkeit sollte schon immer an erster Stelle stehen", erklärte Thiem.

Der Blick auf das ATP-Ranking, in dem Thiem vorerst noch Dritter ist, dominiert aktuell nicht die Gedanken des 17-fachen Turniersiegers. Nun stehen die French Open im Fokus. "Natürlich ist jetzt das eine ganz große Ziel abgehakt und irgendwo schwirrt die Nummer 1 natürlich im Kopf herum, aber nicht jetzt." Nun will er so gut wie möglich in Paris spielen. "Ich hoffe, dass ich den Rückenwind, den ich mir mit dem US-Open-Titel gegeben habe, ausnütze."

Am Wochenende will er mit dem Sandtraining beginnen, am Mittwoch kommender Woche nach Paris reisen. Mit der Erleichterung im Gepäck, dass der teils auch stark selbst auferlegte Druck, nicht mehr so stark da ist. "Ich hätte sicher weinend auf meine Karriere zurückgeblickt, hätte ich es nie geschafft." Immerhin war auch im Finale in New York seine bis dahin 0:3-Bilanz in Major-Endspielen omnipräsent gewesen. "Vor allem die Niederlage in Australien war echt schmerzhaft, weil ich das Gefühl gehabt habe, dass ich da nah dran war. Ich will mir gar nicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn es jetzt wieder nicht geklappt hätte", gestand Thiem.

Thiem äußerte sich noch zu ein paar anderen Themen:

- Offenheit für eine neue Freundin: "Prinzipiell bin ich offen für alles, aber der Fokus liegt komplett auf meiner Karriere, wie die letzten Jahre auch. In nächster Zeit wird es sowieso schwer, weil überall eine Bubble ist und jegliches privates Vergnügen wird mit einer Disqualifikation geahndet (lacht)."

- Wie schwer das Zuschauen sein kann: "Wenn man vor dem Fernseher sitzt und mit einem Sportler, von dem man großer Fan ist, mitfiebert, kann das echt grausam sein. Das ist sehr schwer, ich bewundere jeden, der das Match durchgehalten hat (lacht)."

- Ein neues Leben nach dem Grand-Slam-Titel: "Ich fühle mich genauso wie davor. Natürlich ist es das ultimative Karriereziel im sportlichen Sinne, aber es muss schon so sein, dass ich mein Leben generell nicht von Erfolgen in meiner Karriere abhängig mache. Sonst wird man nicht glücklich und sonst kann man auch nach der Karriere nicht glücklich werden. Wahrscheinlich wird sich der Bekanntheitsgrad noch um einiges steigern, aber damit kann ich ganz gut umgehen."

- Wachablöse: "Ich sehe es nicht ganz so, weil Djokovic und Nadal werden beide topfit in Paris am Start sein und wenn die zwei topfit am Start sind, sind die immer noch bei jedem Turnier die ganz großen Favoriten. Ich glaube, dass vor allem der Nadal einen Vorteil gegenüber uns hat, weil er einfach nicht in New York war und seit langer Zeit in Europa auf Sand trainiert."

 

  • Bildergalerie: Die größten Erfolge von Dominic Thiem

Dominic Thiem hat in einem an Dramatik nicht zu überbietenden Finale österreichische Sportgeschichte geschrieben. Der Niederösterreicher drehte das Finale gegen den Deutschen Alexander Zverev in New York nach 0:2-Satzrückstand und 3:5-Rückstand in Satz fünf nach 4:01 Std. zum 2:6,4:6,6:4,6:3,7:6(6)-Sieg. 25 Jahre nach Thomas Muster bei den French Open holte sich der 27-Jährige am Sonntag (Ortszeit) als zweiter Österreicher einen Einzel-Grand-Slam-Titel.

Bildergalerie: Die größten Erfolge von Dominic Thiem

Die größten Erfolge von Dominic Thiem
Die größten Erfolge von Dominic Thiem (Foto: TOBY MELVILLE (X90004)) Bild 1/22
Galerie ansehen
mehr aus Mehr Sport

Das lange Warten auf den Tanz mit dem Wind

Dominic Thiem hat wieder Probleme mit dem Handgelenk

"Mehr Motivation braucht es nicht"

Rassismus-Eklat in Bozen

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Berkeley_1972 (2.245 Kommentare)
am 15.09.2020 18:28

Grandios !

lädt ...
melden
antworten
numquamretro (1.490 Kommentare)
am 15.09.2020 17:11

Ohne Bresnik wäre Thiem ein biederer Top 50 Spieler, das ist Faktum Herr Thiem sen.

lädt ...
melden
antworten
magicroy (2.783 Kommentare)
am 15.09.2020 19:27

Wissen Sie um was es in der Klage geht oder mutmaßen Sie?

lädt ...
melden
antworten
HumanBeing (1.743 Kommentare)
am 15.09.2020 21:23

Der ultimative Tennisexperte hat gesprochen! 😂😂😂

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen