"Jetzt bin ich nicht mehr lästig"
WIEN. Die Sportler des Jahres: Marcel Hirscher entschuldigt sich fast für Titel Nummer sechs, auch Verena Preiner und ihr Trainer Wolfgang Adler bekamen einen "Niki".
"Zweifacher Weltmeister, sieben WM-Medaillen, 26 Weltcupsiege, knapp 60 Podiumsplätze, dreifacher Slalom-Gesamtweltcupsieger – all das hätte ich gewonnen, wenn es diesen Mann nicht gegeben hätte." Felix Neureuther, Österreichs Lieblings-Deutscher, brachte in seiner Laudatio das Phänomen namens Marcel Hirscher auf den Punkt. Der 30-Jährige wurde am Donnerstagabend in Wien bei der Lotterien-Sporthilfe-Gala zum sechsten Mal als Österreichs Sportler des Jahres gefeiert. Dem im Sommer vom aktiven Sport zurückgetretenen Ski-Star war die Kür, in der er sich gegen Kaliber wie Dominic Thiem, Lukas Weißhaidinger, Bernd Wiesberger oder Jakob Pöltl durchsetzte, fast peinlich. Sein Zukunfts-Versprechen "Jetzt bin ich nicht mehr lästig" klang fast wie eine Entschuldigung.
"Es ist gewaltig, dass ich hier wieder stehen darf. Aber nun ist wirklich Schluss", sagte Hirscher, den die launige Laudatio Neureuthers sichtlich bewegt hat. Der ebenfalls vom aktiven Skisport zurückgetretene Bayer hat das Karriereende des Salzburgers auf der Bühne so kommentiert. "Viele haben geweint, als er seine Entscheidung bekannt gab. Ich auch, weil ich mir gedacht hab‘: Wieso hat der Hirsch diesen Gedanken nicht schon vor zehn Jahren gehabt." Letztendlich gab es eine respektvolle Verbeugung vor dem Langzeit-Konkurrenten: "Der Kerl hat immer abgeliefert. Danke für viele tolle Jahre und beinharte Duelle. Und danke, dass wir trotz aller Konkurrenz Freunde geworden sind."
Nach der Wahl ist vor der Wahl
Eine blendende Figur machten am Donnerstag in Wien auch Oberösterreichs sportliche Aushängeschilder, die derzeit bei der von den OÖNachrichten und dem Land ausgerichteten heimischen Sportlerwahl zum engeren Favoritenkreis zählen. Mehrkämpferin Verena Preiner wurde als Aufsteigerin des Jahres geehrt und belegte in der Kategorie "Sportlerin des Jahres" knapp hinter Eisschnellauf-Weltmeisterin Vanessa Herzog Platz zwei.
Der LASK wurde in der Mannschaftswertung hinter Red Bull Salzburg und dem Herren-Nationalteam Dritter. Und Preiners Coach Wolfgang Adler bekam als "Trainer des Jahres" die Trophäe, die in Erinnerung an Niki Lauda "Niki" heißt. (chz)
Die Ausgezeichneten
Sportler des Jahres
1. Marcel Hirscher (Ski) 1185 Punkte
2. Dominic Thiem (Tennis) 895
3. Lukas Weißhaidinger (LA) 616
4. Bernd Wiesberger (Golf) 379
5. Jakob Pöltl (Basketball) 148
Sportlerin des Jahres:
1. Vanessa Herzog (Eisschnelllauf) 1104
2. Verena Preiner (LA) 991
3. Nicole Schmidhofer (Ski) 578
4. Claudia Riegler (Snowboard) 315
5. Janine Flock (Skeleton) 29
Mannschaft des Jahres:
1. Red Bull Salzburg (Fußball) 1128
2. ÖFB-Team Männer (Fußball) 488
3. LASK (Fußball) 470
4. Wolfsberger AC (Fußball) 280
5. Raiders Tirol (Football) 229
Aufsteigerin des Jahres: Verena Preiner (Leichtathletik)
Trainer-Persönlichkeit des Jahres: Wolfgang Adler (Leichtathletik)
Sportler mit Behinderung: Josef Lahner (Ski alpin)
Carina Edlinger (Langlauf)
Special-Olympics-Sportler: Gabriele Kopf (Schwimmen) und Paul Vogl (Judo)
Sportler mit Herz: Christoph Vetchy
(Organisator Vienna Charity Run)
Oberösterreichs Sportler des Jahres
Noch bis zum 16. November kann man bei der oberösterreichischen Sportlerwahl, die die OÖNachrichten gemeinsam mit dem Land seit 1975 durchführen, mitmachen. Den Stimmzettel finden Sie heute auf Seite 17. Abstimmen kann man auch auf unserer Online-Plattform unter nachrichten.at/sportlerwahl.
Der Modus: Nach der Publikumswahl ist unsere Fach-Jury mit Vertretern der Fach- und Dachverbände sowie ehemaligen „Sportlern des Jahres“ wie Theresia Kiesl oder Andreas Goldberger am Zug. Sie wählt per Punktevergabe die Gewinner. Die Publikumswahl fließt dabei in das Jury-Votum ein.
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