Höck will sich bei den Herren der Ringe behaupten
TOKIO. Bei der Kunstturn-WM in Japan ist dem Gesamtweltcup-Sieger der erstmalige Finaleinzug zuzutrauen
Die Kunstturn-Weltmeisterschaften sind seit gestern in Kitakyushu in Japan im Gange. Dabei sein ist für Österreichs Vertreter längst nicht mehr alles. Vor allem Ringe-Spezialist Vinzenz Höck will es wirklich wissen.
Seit seinem 16. WM-Rang vor zwei Jahren hat sich der Steirer deutlich gesteigert, er holte unter anderem im Vorjahr EM-Silber und heuer den Gesamtweltcup. "Meine jüngsten Erfolge stimmen mich positiv, dass ich das Finale der besten acht erstmals erreichen kann. Der Schwierigkeitswert meiner Übung ist auf alle Fälle finalwürdig, und meine Ausführung hat sich im letzten Jahr dermaßen verbessert, dass ich mich mit den Besten der Welt vergleichen kann", sagt der 25-Jährige voller Selbstvertrauen.
Experten trauen Höck tatsächlich einiges zu. "Er hat auf alle Fälle das Potenzial, das Finale zu erreichen. Für Österreichs Turnsport wäre das natürlich ein absoluter Hammer", sagt Oberösterreichs Verbandschef Helmut Kranzlmüller, dessen Sohn Severin, im Vorjahr am Barren erstmals in ein EM-Finale gekommen, ob einer Verletzung die WM-Qualifikation nicht meistern konnte. Anders dagegen Ricardo Rudy vom Welser TV, der sein Debüt bei einer Weltmeisterschaft feiert.
Bei den von Dänemark in die Geburtsstadt des Weltturnverbands-Präsidenten Morinari Watanabe verlegten Titelkämpfe fehlen ob besonders strenger Corona-Vorschriften einige Topleute. Internationale Asse wie die erste Garde der US-Frauen um Simone Biles sowie die russischen Team-Olympiasieger um Nikita Nagorni sind nicht am Start. Japans Altstar Kohei Uchimura, achtfacher Weltmeister und zweifacher Olympiasieger, gibt dagegen seine Abschiedsvorstellung.
WM-Teilnehmer Ricardo Rudy ist heute auch "Oberösterreicher des Tages"