Herr Karl ist hart im Nehmen
BAD GOISERN. Mountainbike: Snowboard-Champion Benjamin Karl über die Faszination der Tretmühle namens Salzkammergut-Trophy.
Mehr als 5000 Aktive werden sich heute und morgen in den verschiedenen Bewerben der Salzkammergut-Trophy auf ihren Mountainbikes abstrampeln. Einer, der seit 15 Jahren als Stammgast im Starterfeld mitfährt, mitleidet und schließlich mitfeiert, ist Snowboard-Champion Benjamin Karl. "Ich bin schon ein bisserl nervös, weil bei diesem Rennen weiß man nie, was auf einen zukommt", sagt der 33-jährige Niederösterreicher, der nicht nur auf dem Board Weltklasse ist, sondern auch in der nicht-olympischen Disziplin "Zähne zusammenbeißen".
Bei seinem ersten Start im Salzkammergut vor 15 Jahren war Karl der jüngste Biker auf der Marathon-Distanz (ca. 2000 Kilometer / 7000 Höhemeter). "Das war eine coole Erfahrung mit Erlebnissen, die mir nie wieder aus dem Kopf gehen werden." Seit damals hat ihn, wie so viele andere, das Trophy-Fieber gepackt. Selbst negative Erfahrungen haben seine Begeisterung für den härtesten Mountainbike-Marathon Österreichs nicht einbremsen können.
Mit Herz und Seele
Einmal hat er sich nach dem Genuss einer Nudelsuppe mit großen Magenbeschwerden ins Ziel gekämpft, ein anderes Mal war er nach einem Sturz bei einer der ersten Bergab-Passagen schon um halb sieben Uhr früh im Krankenhaus gelandet. Aber der Herr Karl ist hart im Nehmen. So, wie er sich als Snowboard-Profi von keiner Verletzung bremsen ließ, ist er auch als leidenschaftlicher Radsportler mit Herz und Seele bei der Sache. In der rennfreien Zeit, auch fälschlicherweise Sommerpause genannt, kommt Karl von April bis Ende August regelmäßig auf bis zu 8000 Rad-Kilometer. Neben der Salzkammergut-Trophy startet er auch bei Extrem-Rennen wie dem "Race around Austria", dem "Transalp" oder dem "Dolomitenmann".
Vom Trophy-Zentrum Bad Goisern aus wird Karl heute die 60 Kilometer lange und technisch schwierige D-Strecke in Angriff nehmen. Ein paar "Körner" wird er sich aufheben müssen, denn morgen sitzt er bei den Wachauer Radsporttagen schon wieder auf dem Rad. Leerlauf kennt der Vater von zwei Töchtern keinen. Karl: "Ich sag mir zwar immer, dass ich es langsam angehen werde. Aber dann geht der Rennfahrer in mir durch. Ich lasse mich halt ungern überholen."
Es freut mich das der Herr Karl hart im Nehmen ist, er hat ja voll gefederte Gabeln die ihn vor den gewaltigen Schlägen des Rades schützen.
Die Frage ist ob unsere Natur auch so hart in Nehmen ist wenn sie so ganz ungeschützt den Bergradfahrern ausgeliefert ist.
Ich sehe immer wieder vermehrte Auswaschung auf Fortstaßen und Wanderwegen, durch die Spuren und Bremsrillen der Bergradfahrer.
Es ist ja nur eine kleine Rille beim Bremsen, beim nächsten Starkregen ist ja der Bergradfahrer schon wieder zuhause in in seiner feinen Eigentumswohnung im 5. Stock, während sich seine Bremsrille tiefer und tiefer in die Forststraße eingräbt und diese nach mehreren Starkregen Ereignissen endgültig zerstört ist.
Danke liebe egoistische Freizeitgesellschaft.
Der Herr Karl muss die Tou erst fahren. Aber der Sieger des Katrin-Berglaufs vor einigen Tagen hatte eine Siegerzeit von etwas über 3 Minuten - Schnitt ca. 70 km/h!
Artikel tippen und nicht mehr durchlesen ist die Devise.
"r" - Qued.
Respekt - 2000 Kilometer und 7000 Höhenmeter ist als Marathondistanz bei einem Radrennen wirklich äußerst anspruchsvoll.