Alex Hermanns Knie verschlechterte sich über Nacht

Von Reinhold Pühringer   13.Jänner 2018

„Ich wäre in der Schlussphase eigentlich wieder bereit gewesen, wurde aber nicht mehr eingewechselt“, hatte Alexander Hermann unmittelbar nach der 26:27-Auftaktniederlage bei der Handball-EM gegen Weißrussland eigentlich noch recht zuversichtlich geklungen. Wenige Minuten nach der Halbzeit war dem 25-Jährigen nämlich der gegnerische Topscorer, Uladzislau Kulesh, zunächst auf den Fuß und dann gegen das rechte Knie gefallen.

Am Tag nach dem Match ist diese Zuversicht allerdings gewichen. Wie ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson gegenüber Pressevertretern bestätigt, habe sich Hermanns Knie über Nacht verschlechtert. „Wir haben allerdings noch keine genaue Diagnose“, sagt der Isländer. Für eine solche versucht der medizinische Stab des Teams gerade, eine MRT-Untersuchung zu organisieren. Der Einsatz der Rückraumspielers für die übrigen beiden Vorrundenspiele sei somit fraglich.

Internet verhindert Detailanalyse

Im österreichischen Team herrscht nach der Partie gegen Weißrussland, welches als Endspiel im Kampf um den Aufstieg in die Hauptrunde auserkoren wurde, noch Katerstimmung. „Das kann man nicht so einfach wegwischen. Ich selbst konnte nur drei Stunden schlafen“, erklärt Robert Weber. Torhüter Thomas Bauer pflichtet ihm bei: „Ich habe mich noch nie so lange und intensiv auf ein einzelnes Spiel vorbereitet wie auf Weißrussland. Dafür haben alle in der Mannschaft einen sehr hohen Aufwand betrieben.“ Womit ein bisschen Frust nun wohl unvermeidbar ist.

Johannesson klassifiziert das knappe 26:27 als „bitter“, will die Mannschaftsleistung allerdings nicht als schlecht verstanden wissen. Seine eigentlich für vergangene Nacht geplante Detailanalyse der Partie konnte er jedoch nicht abschließen. Wegen Internetproblemen konnte er nicht alle dafür notwendigen Videos sichten.

Gegen "Maschinen"

Morgen, um 18.15 Uhr (live in ORF Sport+) wartet mit Weltmeister Frankreich eine ungleich schwierigere Aufgabe auf die österreichische Mannschaft. Johannesson zeigte sich nach dem gestrigen 32:31 von „Les Bleus“ über Vize-Weltmeister Norwegen von beiden Teams beeindruckt. „Das sind eigentlich Maschinen - unglaublich!“

Wie gegen Frankreich sind die Österreicher dann auch am Dienstag gegen Norwegen klarer Außenseiter. „Sie spielen zwar mit einer ähnlichen Mannschaft wie vor zwei Jahren, als wir sie vor der WM in Katar geschlagen haben, aber seither haben sie offenbar viel in der Kraftkammer trainiert“, sagt der Teamchef, der den Aufstieg nach wie vor nicht abgeschrieben hat. „Möglich ist viel, schließlich hat Island ja auch England im Fußball geschlagen.“

 

Lesen Sie auch: EM-Aufstieg rückte in weite Ferne