Geld für "Bummel-Tennis"? Nicht in Wimbledon
LONDON. Unmotiviertem Australier Tomic wurde die Prämie gestrichen
Der Respekt vor Tradition, den Spielregeln und sportliches Fair Play werden beim Tennis-Klassiker in Wimbledon besonders großgeschrieben. Das bekam jetzt auch der Australier Bernard Tomic zu spüren. Er hatte in Runde eins gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga mit 2:6, 1:6, 4:6 verloren und dabei unmotiviert und lustlos gewirkt. Dafür gab es jetzt eine saftige Geldstrafe von 45.000 Pfund (50.140 Euro). Das ist genau so viel, wie der Verlierer in der ersten Runde als Prämie erhält.
"The performance of Bernard Tomic did not meet the required professional standards" ("Die Leistung von Bernard Tomic entsprach nicht den erforderlichen professionellen Standards") – mit dieser Erklärung begründete die Turnierleitung die Strafe, welche der Reduzierung der Prämie auf null entspricht. Der 26-jährige Australier hatte sein Spiel schon nach 56 Minuten verloren. Es war das zweitkürzeste Herren-Match in der Geschichte Wimbledons. Tomic selbst spielte nach der Niederlage den Unschuldsengel. "Ich denke, ich habe so gut gespielt, wie ich konnte", sagte er in der obligaten Pressekonferenz. Auch diese war schnell vorbei, weil Tomic nur einsilbige Antworten gab. Wenn überhaupt.
"Wunderkind" siegt weiter
Die 15-jährige Cori Gauff verkörpert in Sachen Motivation das Gegenteil von Tomic. Das US-amerikanische Talent zog mit einem souveränen 6:3, 6:3 gegen die doppelt so alte Magdaléna Rybáriková in die dritte Runde ein. Die Slowakin war beim Grand-Slam-Klassiker noch vor zwei Jahren im Halbfinale gestanden. Gauff spielt heute gegen die Slowenin Polona Hercog um den Einzug in das Achtelfinale. "Es passiert so viel, ich bin immer noch geschockt, dass ich hier bin", sagte Gauff, die für die Qualifikation eine Wildcard erhalten hatte. In Runde eins hatte sie gegen die fünfmalige Wimbledonsiegerin Venus Williams überrascht und das Duell der jüngsten mit der ältesten Spielerin im Hauptfeld für sich entschieden.
Kerber ist schon draußen
Während sich die Weltranglistenerste Ashleigh Barty mit 6:1, 6:3 gegen die Belgierin Alison Van Uytvanck souverän für die dritte Runde qualifiziert hat, ist für die Titelverteidigerin das Turnier schon zuende. Die Deutsche Angelique Kerber scheiterte überraschend an der Nummer 95 der Welt, Lauren Davis (USA), mit 6:2, 2:6 und 1:6.
Wimbledon-Ergebnisse
Herren, 2. Runde:
Novak Djokovic (Srb/1) – Denis Kudla (USA) 6:3, 6:2, 6:2;
Kevin Anderson (Rsa/4) – Janko Tipsarevic (Srb) 6:4, 6:7(5), 6:1, 6:4;
Jan-Lennard Struff (D/33) – Taylor Fritz (USA) 6:4, 6:3, 5:7, 7:6(2);
John Millman (Aus) – Laslo Djere (Srb/31) 6:3, 6:2, 6:1;
Sam Querrey (USA) – Andrej Rublew (RUS) 6:3, 6:2 ,6:3.
Damen, 2. Runde:
Cori Gauff (USA) – Magdalena Rybarikova (SVK) 6:3, 6:3;
Ashleigh Barty (Aus/1) – Alison Van Uytvanck (Bel) 6:1, 6:3;
Qiang Wang (Chn/15) – Tamara Zidansek (Slo) 6:1, 6:2;
Sloane Stephens (USA/9) – Yafan Wang (Chn) 6:0, 6:2.
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