Für die Swans wird es richtig eng
Basketball: Der amtierende Meister Gmunden verlor das zweite Finale zuhause deutlich 72:87. Der BC Vienna hat am Samstag (19 Uhr) den ersten Matchball
War das schon die Vorentscheidung? Basketball-Superliga-Topfavorit BC Vienna gewann auch das zweite Finale, führt nach einem 87:72-(45:34)-Erfolg in Gmunden mit 2:0 in der Best-of-5-Serie und kann morgen (19 Uhr, Sky) zuhause den zweiten Meistertitel nach 2013 fixieren.
Daniel Friedrich nimmt unabhängig vom Ausgang eine Trophäe mit. Der 30-jährige Swans-Kapitän wurde als wertvollster Spieler der Saison (MVP) ausgezeichnet und folgt damit Enis Murati, der den „silbernen Ball“ im Vorjahr gewonnen hatte.
Murati, der seit Jugendtagen das Gmundner Trikot getragen hatte, kam zum dritten Mal als Gegner in die mit mehr als 1000 Fans blendend besuchte Volksbank-Arena und gratulierte seinem Freund aufrichtig. „Ich freue mich extrem für Daniel, dass er so einen Schritt gemacht hat. Es ist unfassbar, wie er die Mannschaft getragen hat. Ich kann nur stolz auf ihn sein“, sagte Murati. Das war allerdings vor dem Match.
„;Mehr Verantwortung übernehmen“
Friedrich kam wie schon bei der 63:83-Niederlage am Sonntag gar nicht ins „Rollen“ und auf nur zwei Punkte. Die Glückwünsche hatte er zuvor dankend angenommen. „Der MVP bedeutet mir sehr viel. Mit dem Abgang von Enis sind uns Qualitäten abhandengekommen, dadurch musste ich mehr Verantwortung übernehmen“, erklärte Nationalspieler Friedrich, um sich anschließend komplett glücklos ins letztlich einseitige Geschehen zu stürzen.
„Wir haben das beste Publikum in Österreich. Ich hoffe, dass es uns Kraft geben wird“, sagte Swans-Coach Anton Mirolybov, der Youngster Daniel Köppel in der Startformation den Vorzug gegenüber Branden Aughburns gegeben hatte. Gmunden wollte unbedingt zurückschlagen und den achten Heimsieg en suite, doch das Star-Ensemble des BC Vienna dachte nicht daran, irgendetwas zu verschenken. Auch nicht Murati, der 18 Zähler verbuchte.
Die Entscheidung fiel im dritten Viertel
„Es ist immer speziell in Gmunden. Ich versuche, diese Emotionen in positive Energie umzuwandeln“, erläuterte der Routinier. Die Swans kämpften aufopferungsvoll, die Wiener, die Andre Jones früh mit Oberschenkelblessur verloren (8.), waren aber eine Klasse besser und sehr treffsicher aus der Distanz.
Nach dem ersten Viertel stand es 19:25, nach 28 Minuten 40:62. Spätestens da war klar, dass der Traum von der Sensation nicht in die Realität umzusetzen sein würde.
Basketball: Wie Gmunden gegen Wien den Titel holen will
Vergangenes Jahr sind die Swans Gmunden österreichischer Basketball-Meister geworden. Heuer wartet mit dem BC Vienna in der Finalserie ein scheinbar übermächtiger Gegner - und trotzdem ist die Mannschaft davon überzeugt, erneut den Pokal an den Traunsee zu holen.