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"Ein Finale, in dem es keinen Verlierer hätte geben dürfen"

15. Juli 2019, 09:09 Uhr
Episches Finale: Federer vergab zwei Matchbälle
Wimbledonsieger: Novak Djokovic hat seinen Titel erfolgreich verteidigt. Bild: Reuters

LONDON. Novak Djokovic krönte sich in einem epischen Finale gegen Roger Federer nach 4:55 Stunden zum fünften Mal zum Wimbledonsieger.

Dieses Wimbledon-Finale 2019 geht in die Geschichte ein. Es ist mit 4:55 Stunden nicht nur das längste, sondern auch das erste, das im Tiebreak eines fünften Satzes entschieden wurde. Und zwar zugunsten von Novak Djokovic, der Roger Federer (Sui) in einem epischen Duell mit 7:6 (5), 1:6, 7:6 (4), 4:6 und 13:12 (3) niederrang. Der Schweizer "Maestro" war nicht vom Glück verfolgt, beim Stand von 8:7 und 40:15 ließ er zwei Matchbälle ungenützt.

"Ich werde versuchen, es zu vergessen", sagte der bald 38-jährige Federer, der sich zum ältesten Grand-Slam-Champion der Profi-Ära küren hätte können. Es wäre sein neunter Wimbledon-Triumph gewesen, sein 21. Major-Titel.

"Es war ein großartiges Match, das alles hatte, was es braucht. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, leider hat es nicht gereicht. Ich habe alles gegeben, was ich hatte", erläuterte Federer, der seinem Rivalen anständig gratulierte.

Viele hätten "König Roger" den Pokal gegönnt, es war ein atemberaubendes Match, in dem sich Djokovic als Meister des Tiebreaks präsentierte. "Es war unglaublich eng. Es war ein Tag, an dem es keinen Verlierer geben hätte sollen. Leider musste es einen geben", sagte der 32-jährige Serbe, der unmittelbar nach seinem 16. Grand-Slam-Titel, dem fünften in Wimbledon, in sich gekehrt gewesen war. Keine geballte Faust, keine Flugstudien auf dem Rasen – Djokovic ging einfach zum Netz, schüttelte Federer die Hand und verspeiste ein bisschen Gras.

2,62 Millionen Euro für den Sieg

Später beim Interview auf dem Centre Court war "Nole" aber doch den Tränen nahe: "Als ich vier oder fünf war, wollte ich schon hier in Wimbledon teilnehmen und eines Tages auch gewinnen. Dass es jetzt wieder gelungen ist, ist speziell. Weil ich es mit meinen Eltern und meinem Sohn feiern kann." Frau und Tochter hatten das Geschehen via TV in einem Londoner Hotel mitverfolgt.

Djokovic, der für seinen Titel umgerechnet 2,62 Millionen Euro kassierte, stellte im Head-to-head mit Federer auf 26:22-Siege. Dem Schweizer ist es übrigens bei keinem einzigen Grand-Slam-Turnier gelungen, sowohl Nadal als auch Djokovic zu schlagen. Hätte er es diesmal geschafft, wäre Federer auf einer Stufe mit Martina Navratilova gestanden, die den Wimbledon-Rekord (9 Titel) bei den Damen hält. Doch was nicht ist, kann noch werden. Denn Federer präsentierte sich unglaublich fit.

"Ich habe diese zwei Wochen genossen, auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Aber mein Körper spielt mit, ich möchte auch anderen Spielern den Glauben vermitteln, in fortgeschrittenem Alter Höchstleistungen erbringen zu können", sagte Federer.

 "Ich habe am Ende eigentlich nur mehr gehofft, dass ich das Tiebreak erreiche", gab Djokovic zu. In diesen stellte er wieder einmal seine ungewöhnliche mentale Stärke unter Beweis, stellte er doch in allen drei Tiebreaks schon früh die Weichen auf Sieg und ließ Federer dabei nicht den Funken einer Chance. Mit bald 38 Jahren könnte es für den Schweizer das letzte Grand-Slam-Finale seiner Karriere gewesen sein. Hätte Federer einen seiner beiden Matchbälle verwandelt, wäre er mit 37 Jahren und 11 Monaten zum ältesten Major-Sieger der Geschichte geworden. Diese Bestmarke gehört weiterhin Ken Rosewall, der mit 37 Jahren und 2 Monaten die Australian Open 1972 gewann. "Ich hoffe, dass ich anderen Menschen trotzdem das Gefühl geben konnte, dass das Leben mit 37 Jahren noch nicht vorbei ist", lächelte Federer. "Ich fühle mich gut und ich habe alles gegeben. Ich kann auch noch stehen. Das ist schon mal etwas für einen 37-Jährigen." Djokovic fühlte sich prompt angesprochen: "Roger ist eine Inspiration und einer der größten Spieler aller Zeiten."

Denkwürdig war auch das Herren-Doppel-Finale, in dem am Samstag die Kolumbianer Juan Sebastian Cabal und Robert Farah gegen die Franzosen Nicolas Mahut und Edouard Roger-Vasselin nach knapp fünf Stunden mit 6:7 (7), 7:6 (5), 7:6 (6), 6:7 (7), 6:3 die Oberhand behielten.

Novak Djokovic (32)

Geboren: 22. Mai 1987 in Belgrad/Serbien
Wohnort: Monte Carlo
Familienstand: verheiratet mit Jelena Ristic, Sohn Stefan (geb. 20. 10. 2014), Tochter Tara (2. 9. 2017)
Größe/Gewicht: 1,88 m/80 kg
Website: novakdjokovic.com
Profi seit 2003
Technik: Rechtshänder, beidhändige Rückhand
Coach: Marian Vajda (Svk)
Größte Erfolge: 16 Grand-Slam-Titel, 5 ATP-World-Tour-Final-Titel, Daviscup-Champion, Olympia-Bronze 2008 in Peking, Weltranglistenerster

 
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2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
woifalad (29 Kommentare)
am 15.07.2019 09:16

Was bitte soll ein "episches" Finale sein? Gegensatz zu einem "dramatischen", wegen der Länge..oder erzählt es eine Geschichte??

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magicroy (2.785 Kommentare)
am 15.07.2019 10:04

Dieses Wort ist (speziell im Tennis) gerade schwer in Mode. Denken Sie sich einfach nichts dabei, das vergeht wieder ...

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