Einzelzeitrennen statt Massenauflauf
LINZ. Die Laufszene rüstet sich für den Neustart – in Linz beginnt’s am Sonntag.
"Beim Überholvorgang ist ein seitlicher Abstand von zwei Meter zum Vordermann einzuhalten." Diese Regel müssen alle Teilnehmer akzeptieren, die am kommenden Sonntag beim "Aloha Run" im Bereich des Linzer Pleschinger Sees mitmachen wollen.
Nach den virtuellen Rennereien auf dem Ego-Trip mit der Smartphone-App-Krücke in den vergangenen Wochen wird dieser Bewerb hierzulande das erste Rennen sein, bei dem wieder – natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln, Mindestabstand inklusive – gemeinsam statt einsam um die Wette gelaufen werden kann.
Der Leondinger Veranstalter aus dem Triathlon-Bereich splittet den "Aloha Run" auf zehn Rennen mit jeweils zehn Teilnehmern auf. Angeboten werden Laufstrecken über fünf und zehn Kilometer. Anstelle eines Massenauflaufs gibt es Einzelstarts mit 30-Sekunden-Intervallen. Nach der Premiere am Sonntag will man am 14. und 18. Juni zwei weitere Läufe veranstalten. Um nicht über behördliche Hürden zu stolpern, sind die Bewerbe keine offiziellen Rennen, sondern laut Ausschreibung nur "Trainingsläufe unter wettkampfähnlichen Bedingungen". Streckenabsperrung gibt es keine.
Für die zahlreichen Veranstalter der heimischen Volksläufe – in Österreich finden jährlich zwischen 700 und 800 derartige Rennen statt – kommt ein Neustart unter derartigen Bedingungen natürlich nicht infrage. "Wir hängen noch alle in der Luft, weil keiner genau weiß, welche Auflagen für uns gelten", sagt Franz Sperrer, der in der heimischen Laufszene seit Jahren Tempo macht. Seinen Welser Business-Run (rund 4000 Teilnehmer) hat er für heuer bereits abgesagt, der Wolfgangseelauf im Herbst steht zwar noch im Kalender, an die Durchführbarkeit will der 56-Jährige aus Steinerkirchen aber nicht so recht glauben. "Erst wenn es wieder erlaubt ist, ohne Abstand in der Masse zu laufen, kann man solche Volksläufe wieder veranstalten. Und das wird wohl erst passieren, wenn es einen Impfstoff gegen Corona gibt", sagt Sperrer.
Ähnlich nüchtern sieht die Situation Andreas Berger, der neben dem Traunsee-Halbmarathon weltweit zahlreiche Laufevents (Red Bull 400) organisiert. "In diesem Jahr wird eher nichts mehr gehen", sagt der Ex-Sprinter, der als Unternehmer kurzfristig umgesattelt hat und gemeinsam mit Ex-Ski-Ass Hans Enn neuartige Sportsocken ("Neuro Socks") vertreibt. Zum Glück ist der Sparstrumpf so gut gefüllt, dass er sich eine Durststrecke als Event-Profi leisten kann. Allzu lange darf diese freilich auch nicht sein. (chz)
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