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Eine Razzia und ihre Folgen

Von Christoph Zöpfl, 17. Februar 2011, 00:04 Uhr
Eine Razzia und ihre Folgen
Bild: oön

Heute vor fünf Jahren war das Image der Skination Österreich noch unbeschädigt. Die Olympischen Winterspiele in Turin liefen prächtig, im Österreicher-Haus von Sestriere stießen sogar zwei Männer, die sich gar nicht so lieb hatten, mit einem Glaserl Wein auf eine ...

Heute vor fünf Jahren war das Image der Skination Österreich noch unbeschädigt. Die Olympischen Winterspiele in Turin liefen prächtig, im Österreicher-Haus von Sestriere stießen sogar zwei Männer, die sich gar nicht so lieb hatten, mit einem Glaserl Wein auf eine glänzende Zwischenbilanz an: Heinz Jungwirth, Langzeit-Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Comités, und Walter Mayer, Erfolgstrainer des Österreichischen Skiverbandes.

Über Nacht wurde dann alles anders: Nach einer generalstabsmäßig inszenierten, spätabendlichen Razzia der italienischen Behörden am 18. Februar in einigen ÖSV-Quartieren überschlugen sich am Sonntag, den 19. Februar, die Ereignisse. Maier katapultierte sich mit seiner abenteuerlichen Flucht aus Italien in Rekordzeit vom Liebling zum Buhmann der Nation und landete zunächst in der Psychiatrie und später sogar im Gefängnis. Österreich verließ mit 23 Medaillen, aber auch dem Image, ein Doping-Schurkenstaat zu sein, die Winterspiele.

Der tiefe Riss zwischen den Machtblöcken Skiverband (ÖSV) und Olympisches Comité (ÖOC) erschütterte noch Jahre danach die österreichische Sportszene. Das Match konnte schließlich ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel für sich entscheiden. Im Fußball würde man von einem Kantersieg sprechen. Die ÖOC-Granden Leo Wallner und Heinz Jungwirth verloren Ämter und Ansehen, der Skiverband konnte sich, nachdem er die Reste seiner Langlaufsparte wie ein Krebsgeschwür entfernt hatte, über eine fast vollständige Rehabilitierung freuen.

Obwohl es im Umfeld der Razzia in Turin keine einzige positive Dopingprobe eines österreichischen Athleten gegeben hat, legte die (auch vom ÖSV angetriebene) Aufarbeitung des vermeintlichen Skandals Teile eines Doping-Netzwerkes frei, in das nicht nur heimische Wintersportler verstrickt waren. Der Kundenkreis einer Wiener Blutbank, in der auf professionellem Niveau Hochleistungssportler „betreut“ wurden, hatte einen Radius, der viele Sportarten umfasste und über die Landesgrenzen hinausging. Nach dem Turiner Skandal wurde mit dem organisierten Blutdoping „made in Austria“ natürlich nicht aufgehört. Man hat es nur privatisiert.

Die Ermittlungen einer Doping-Sonderkommission des Bundeskriminalamtes ergaben widersprüchliche Resultate und lieferten nicht nur Antworten, sie warfen auch zahlreiche Fragen auf. Vor allem eine: Wie tief durften die Ermittler wirklich graben?

 

Fünf Jahre nach dem Wirbel in Turin weiß man jedenfalls eines noch nicht: Waren Österreichs Skandal-Protagonisten am 18. Februar 2006 in Turin Opfer oder Täter? Die Forderung des inzwischen frühpensionierten und finanziell ruinierten Walter Mayer, alle bei Olympia 2006 genommenen Einstiegsproben der Aktiven auf spezielle Doping-Mittel (CERA, Dynepo, Biosimilar) zu untersuchen, hat das Internationale Olympische Comité nicht umgesetzt. Laut Mayer käme ein Resultat heraus, das niemand haben möchte.

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