Doping: Banges Warten für weitere Verdächtige
WIEN. Der Dopingfall um Ex-Sportmanager Stefan Matschiner ist seit Montag gerichtlich abgeschlossen. Einige andere Protagonisten der heimischen Dopingaffäre müssen dagegen weiterhin warten, ob sie noch auf die Anklagebank müssen.
Walter Mayer: Um den Begründer des österreichischen Langlauf-Wunders ist es ruhig geworden. Wie Matschiner saß er im Vorjahr wegen des Verdachts der Weitergabe verbotener Substanzen bereits in U-Haft. Bis heute gibt es für ihn aber keinen Prozesstermin, obwohl der Abschlussbericht längst fertig ist. „Wir warten nach wie vor auf das Justizministerium“, sagt Thomas Vecsey von der Wiener Staatsanwaltschaft. „Ich nehme an, dass hier nach Abschluss der Causa Matschiner nun noch was kommen wird“, sagt Michael Mader von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA).
Andreas Zoubek: Der ehemalige Arzt des St. Anna Kinderspitals und Hobby-Triathlet könnte ebenfalls vor Gericht belangt werden. Er hatte Sportler wie die Triathletin Lisa Hütthaler mit EPO versorgt. Hütthaler gab am Montag beim Matschiner-Prozess zu Protokoll, dass Zoubek es auch war, der sie zum Laakirchner Sportmanager weitervermittelt hatte. Sollte es gegen Zoubek zu einem Prozess kommen, würde danach laut OÖN-Informationen auch die Ärztekammer auf den Plan treten mit einem Verfahren.
Martin Kessler: Der ehemalige Nationaltrainer der Ruderer kam selbst ins Rudern, als er vor dem Bundeskriminalamt bestritt, mit Blutdoping bei Humanplasma etwas zu tun zu haben. Da das Unternehmen von sich aus Kessler aber neben Mayer als Doping-Drahtzieher nannte, läuft ein Verfahren wegen Falschaussage.
Christof Kerschbaum: Der Radfahrer, der einige Sportkollegen über Jahre mit Dopingmitteln beliefert haben soll, wartet auf einen weiteren Gerichtsverhandlungstermin. Dieser ist laut Staatsanwaltschaft für November angesetzt. Für ihn wie Mayer, Zoubek und Kessler gilt bis dahin weiter die Unschuldsvermutung.
Stefan Matschiner und Apotheker: Die Prozesse gegen das Duo sind abgeschlossen. Matschiner erhielt 15 Monate Haft, davon ein Monat unbedingt. Ein Apotheker, der Spitzensportler über Kerschbaum mit Dopingmitteln versorgte, wurde freigesprochen. Für den Richter stand zwar zweifelsfrei fest, dass er der Szene illegale Präparate zur Verfügung stellte, weil aber alles vor dem neuen Anti-Doping-Gesetz stattfand, hatte das Gericht keine Handhabe. Ein weiterer Apotheker, der Kerschbaum bis März 2009 belieferte, muss noch vor Gericht.
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