Diese Spendenaktion kommt richtig ins Rollen
LINZ. Sexueller Missbrauch: Wie eine einstige Betroffene fleißig Kilometer sammelt, um anderen zu helfen.
"Das ist so großartig!" Claudia Brösenhuber ist aus dem Häuschen. Das ist nicht zu überhören. Vor zwei Wochen hat die 38-Jährige in den OÖN ihre Spendenaktion präsentiert: Die passionierte Radfahrerin will am 12. August beim Oberösterreich-Ableger des Race Around Austria 560 Kilometer für den guten Zweck herunterspulen. Unterstützer können einen Kilometer um je fünf Euro "kaufen". "Mehr als die Hälfte der Strecke ist schon weg", freut sich Brösenhuber. "Dass es so gut anläuft, habe ich nicht erwartet."
"Claudia für Pia" lautet das Motto und der Name ihres Instagram-Accounts, auf dem sie Unterstützer und Fans auf dem Laufenden hält. Pia steht für den Verein Pia, der sich gegen sexuelle Gewalt engagiert. Brösenhuber war einst selbst betroffen. Ihre Geschichte, wie sie als anfangs 14-Jährige von ihrem Rad-Trainer mehrfach missbraucht worden war, hat die nunmehrige Familienmutter vor einem Jahr in den OÖN erzählt. Wegen Verjährung war ihr Fall nie vor Gericht gegangen. Die ersten Therapiestunden halfen ihr, zurückzufinden in ein halbwegs normales Leben. "Mit dieser Spendenaktion möchte ich etwas zurückgeben. Damit auch andere Hilfe bekommen, wie ich sie bekommen habe", sagt Brösenhuber, die sich deshalb vergangene Woche mit Pia-Geschäftsführerin Marlene Fehringer getroffen hat.
Ansteckende Freude
Fehringer zeigt sich begeistert – und zwar in mehrfacher Hinsicht. Einerseits von der Aktion: "Weil wir dank solcher Spenden die Wartezeiten auf Therapien verkürzen können." Denn nicht jedem kann immer gleich geholfen werden. "Es ist dann frustrierend, wenn wer ein Dreiviertel- oder ein Jahr auf eine Therapie warten muss", sagt die Niederösterreicherin. Andererseits ist Fehringer von Brösenhubers positiver Einstellung tief beeindruckt. "Als sie von diesem Radrennen erzählt hat, und dass sie bei jedem Kilometer an die Menschen, die sie unterstützen, denken wird, hat man ihre Freude spüren können", schildert Fehringer. Gleichzeitig betont die Pia-Chefin, dass es für andere Betroffene kein Muss sei, das Erlebte "hinauszuposaunen", sehr wohl gehe es aber darum, sich damit auseinanderzusetzen. Und das lebe Brösenhuber vor.
Die Vorbereitungen auf das rund 24 Stunden dauernde Ultrarennen nehmen Fahrt auf. Auch wenn es die größte sportliche Herausforderung ihres bisherigen Lebens ist, ist sich Brösenhuber sicher: "Ich schaffe das." Denn eines ist gewiss: Sie ist eine Kämpfernatur.
Konto: "Claudia für Pia", IBAN AT66 3438 0000 08149254
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