Die Rückkehr der Judo-Welt

LINZ. Weihnachten ist erst in dreieinhalb Wochen, für Österreichs Judoka war gestern schon Bescherung
Mit dem Grand Prix Ende Mai 2023 in der Linzer Tips-Arena wird die World Tour erstmals in Österreich Station machen. "Wir haben einen Vertrag über drei weitere Jahre bis 2026 unterschrieben", bestätigt Martin Poiger, wovon die OÖN erstmals Ende August berichteten. Hat das Turnier bei seiner Premiere zwei Wochen nach der Judo-WM in Katar laut dem Präsidenten des Judoverbands (ÖJV) "keinen optimalen Termin", soll sich das in den Jahren darauf mit dem Vorrücken in den März ändern. Flankiert wurde Poiger bei der Präsentation vom für Sport zuständigen Landesrat Markus Achleitner, der euphorisch von einem "echten Knaller" sprach. "Wir haben in den vergangenen Jahren mit dem Judo-Bundesstützpunkt in Linz in die Infrastruktur, dann mit den Trainern in die ,Software‘ investiert, jetzt wollen wir den Judosport entsprechend in die Auslage stellen."
Heimvorteil in der Paris-Quali
In rund 190 Länder wird das TV-Signal des Kräftemessens der geschätzten 400 Judoka aus 50 Nationen übertragen. Die heimischen Asse rund um den gerade in Madrid trainierenden Shamil Borchashvili haben in der bis ins Frühjahr 2024 laufenden Olympia-Qualifikation gleich zwei Mal Heimvorteil im Kampf um jeweils bis 700 Qualifikationspunkte. Zum Vergleich: Das bisherige Heimturnier, die unterklassigeren European Open in Oberwart, brachten selbst im Falle des Titels gerade einmal deren hundert.
Die Judo-Welt wird damit 18 Jahre nach dem bisher letzten Weltturnier in Leonding – die World Tour wurde erst 2009 eingeführt – nach Oberösterreich zurückkehren. Eine, die 2005 selbst noch in Leonding triumphiert hatte, ist Sabrina Filzmoser. "Ich habe sie immer beneidet, weil ich auch gerne hier zu Hause so ein Turnier gekämpft hätte", sagte das Mühlviertler Schwergewicht Daniel Allerstorfer. "Nun bekommen auch wir die Chance dazu."
"Zwickt’s mich"
Das Budget in Höhe von etwa 800.000 Euro teilen sich das Sportland Oberösterreich und der ÖJV auf, wobei Letzterer dieses zum Teil aus dem zuletzt um 60 Prozent erhöhten Leistungssportbudget nimmt. "Dadurch, dass bei einem Heimturnier vier anstatt zwei Österreicher pro Gewichtsklasse starten dürfen, erhoffen wir uns davon mehr Chancen für unsere Jungen", sagt ÖJV-Sportdirektor Markus Moser. Poiger bezeichnet die Förderzusage des Landes als Sicherheitsnetz, "wir wollen im Marketing allerdings so arbeiten, dass wir vielleicht in den nächsten Jahren sagen können: Wir brauchen gar nicht so viel Förderung". Eine ungewöhnliche Ansage eines Verbandschefs, der nach zuletzt zwei Olympia- und WM-Medaillen selbst von den Entwicklungen samt Grand Prix überrascht ist. Poiger: "Manchmal denke ich mir eh, zwickt’s mich bitte!"
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