Die Auferstehung des Überfliegers
ANKARA/LINZ. Auf Anhieb Topscorer: Nach drei Knie-Operationen startet der Pichlinger Paul Buchegger in der türkischen Volleyball-Liga endlich wieder durch.
1:3 und 1:3 – die ersten beiden Liga-Spiele von Paul Bucheggers neuem Volleyball-Klub SK Ankara lesen sich vom Ergebnis her nicht schmeichelhaft. Wer ein wenig genauer hinschaut, erkennt allerdings, dass der 25-Jährige in der türkischen Hauptstadt auf Anhieb funktioniert: Mit 20 und 18 Punkten war der Pichlinger jeweils bester Angreifer seines Teams und ist ligaweit vorerst sogar die Nummer zwei. Mit seiner eigenen Leistung war Buchegger deshalb auch "total zufrieden". Ein Start, der ihm Mut macht.
Obwohl sich der ÖVV-Nationalteamspieler im Sommer nur ungern aus Italiens Serie A, die als die beste Volleyballliga der Welt gilt, verabschiedete, scheint er nun in Ankara genau das gefunden zu haben, was er nach drei schwierigen Jahren gesucht hatte.
Von einem Klub zum nächsten
Nachdem der Senkrechtstarter Ravenna 2018 als Topscorer sensationell zum Europacuptitel geschmettert hatte, hatten ihn drei Knie-Operationen immer mehr aufs Abstellgleis befördert. Nach zwei Klubwechseln stand er schließlich vor der Entscheidung, in Modena zweite Wahl zu sein oder eben zum türkischen Cupsieger zu gehen. "Ich wollte endlich wieder eine ganze Saison durchspielen", begründet Buchegger seinen Schritt, der aufzugehen scheint. Auch weil er in Ankara nicht mehr nur Ergänzungsspieler ist, sondern eine Führungsrolle hat. Und das Knie? "Es ist einmal besser, einmal schlechter", erklärt Buchegger, dass er für seine Schwachstelle nichts unversucht lässt. Vor und nach jeder Einheit nehme er sich mit Übungen Zeit für sein Knie, darüber hinaus hat er sich sogenannte Kompressionsboots zur besseren Regeneration zugelegt. Nichtsdestoweniger war es nach dem 2:3 im Supercup derart angeschwollen, dass es punktiert werden musste. "Das hat mich frustriert", sagt Buchegger.
Die vielleicht noch größere Hiobsbotschaft ist aber, dass Freundin Dana Schmit nicht wie erhofft in der Türkei einen Klub fand. Stattdessen landete die ÖVV-Teamspielerin bei Hämeenlinna in Finnland. Buchegger: "Das ist sehr weit weg, aber zumindest passt es sportlich für sie." (pue)