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Der Sport nimmt Tempo auf

Von OÖN   16.April 2020

"So viel wie möglich zulassen, so wenig wie möglich einschränken." Diese gestern in einer Pressekonferenz von Sportminister Werner Kogler verlautbarte Strategie für die nahe Zukunft des Profi- und Freizeitsports hat bei Verbänden und Klubs breite Zustimmung, wenn nicht sogar Euphorie ausgelöst.

Endlich kann der Sport nach der Corona-bedingten Vollbremsung Anfang März wieder Tempo aufnehmen. Für die heimischen Profisportler soll bereits am Montag der Weg zurück zum (Trainings-)Alltag beginnen, für die Freizeitsportler wird der 1. Mai ein doppelter Feiertag sein, wenn die Beschränkungen für das Sporteln im Freien spürbar gelockert werden.

Die Entscheidungen im Überblick:

Spitzensport: Abgesehen von den neuen Spielregeln im Profi-Fußball (Seite 19) wird es für Spitzensportler schon ab Montag möglich sein, selbst "indoor", also in Hallen oder Leistungszentren zu trainieren. Rund 600 Personen, die ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch den Sport bestreiten, sollen dieses Privileg genießen. Die Auflagen: Es brauche "mindestens 20 Quadratmeter" pro Person, der Mindestabstand zu anderen soll zwei Meter betragen. Trainingsbegleitung durch Betreuer soll möglich sein. Oberösterreich wird ab Montag das Olympiazentrum auf der Gugl, das Leichtathletikzentrum mit der Halle in der Linzer Wieningerstraße und das Tischtennis-Leistungszentrum auf dem Lißfeld für das Training von Top-Athleten öffnen, kündigte gestern Sport-Landesrat Markus Achleitner an. Kogler würde mit dem schrittweisen Hochfahren des Sports einen Comeback-Plan umsetzen, den er ihm vorige Woche brieflich übermittelt habe, so Achleitner.

>> Video: So reagieren die Sportler

Vorteil Tennis: Während die Frühjahrsmeisterschaft des Fußball-Unterhauses vorzeitig abgepfiffen wird, gibt es bei anderen Verbänden wie dem Tennisverband nach Koglers Fahrplan-Verkündung kollektives Aufatmen. "Damit ist es für Vereine möglich, die Saison zu starten. Und wir können auch hoffen, dass die Mannschaftsmeisterschaften, an denen jährlich 15.000 Spieler teilnehmen, vielleicht doch noch über die Bühne gehen", sagt Oberösterreichs Generalsekretär Joachim Unterscheider. Das soll jedoch nicht vor 8. Juni der Fall sein. "Wichtig ist nun auch klarzustellen, dass es den Vereinen erlaubt ist, die Tennisplätze startklar für die Saison zu machen", weist ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda auf eine noch vorliegende Problematik hin.

Hobbysport: Neben Tennis nannte Kogler auch Golf, Reiten, Leichtathletik, Bogenschießen oder Segelfliegen als Sportarten, die ab 1. Mai wieder bevorzugt betrieben werden können. Auch andere Sportarten sollen dazugehören, Kogler wollte keine "taxative" Liste vorlegen. Mehr Klarheit dürften die entsprechenden Verordnungen des Gesundheitsministeriums bringen, die in Vorbereitung seien. Mehrmals zu hören war der Appell an den Hausverstand. Egal, welche Sportart man betreibt, das Verletzungsrisiko solle möglichst gering gehalten werden. Die Innenanlagen von Sportstätten (Kabinen, Duschen, Kantine) sollen bis auf Weiteres geschlossen bleiben.

Sport-Veranstaltungen: Bei sportlichen Events mit Zuschauern steht die Politik nach wie vor auf der Bremse. Kogler wollte in dieser Hinsicht "gar keine großen Hoffnungen wecken". Es werde in den nächsten Monaten "mit der Zusammenkunft von Menschen auf engem Raum" schwierig werden. Vorstellen könne er sich allerdings ein Formel-1-"Geisterrennen" im Juli in Spielberg. Das Problem könnten jedoch die Ein- und Ausreisebestimmungen werden.

>> Video: Der Kapitän von Sturm Graz in der ZIB

Kritik: Hans Niessl, Präsident von Sport Austria (Bundes-Sportorganisation), bezeichnete die Rücknahme der Betretungsverbote für Breitensportanlagen als nachvollziehbar, vermisste aber einige Punkte. "Es stellt sich die Frage, warum man nur diese Freiluftsportarten erlaubt und nicht auch Hallensportarten." Dazu solle auch mehr über eventuelle Wettkämpfe diskutiert werden. Niessl erneute zudem seine Forderung nach schnelleren Finanzhilfen.

>> Video: Hans Niessl, der ehemalige burgenländische Landeshauptmann und aktuelle Präsident der Bundessportorganisation in der ZIB 2

Kontrollarbeit: Auch die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) will mit dem Hochfahren der Sportaktivitäten ihre Kontrollen wieder verstärken. Die letzten Wochen war das Testprogramm empfindlich heruntergefahren worden. Ein Teil des NADA-Personals führte zuletzt auf freiwilliger Basis für den Krisenstab auch Covid-19-Tests durch.

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