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Der nächste Dämpfer für die Vereine

Von Christoph Zöpfl   29.Dezember 2021

Die eine oder andere Corona-Demo dürfte am Silvestertag wieder mit behördlicher Genehmigung in diversen Innenstädten Österreichs einen Massenauflauf verursachen. Nicht erlaubt wurden letztendlich die traditionellen Silvesterläufe. Neben Graz oder Innsbruck musste jetzt auch in Linz der traditionelle Volkslauf zum Jahreswechsel abgesagt werden. Aufgrund der seit Montag in Kraft getretenen neuen Novelle der Covid-19-Verordnung sind Zusammenkünfte von mehr als 25 Personen im Freien ohne zugewiesene Sitzplätze nicht mehr erlaubt. Das bedeutet nicht nur für alle Volksläufe das Aus, auch andere Bewerbe müssen jetzt kurzfristig absagt werden.

"Wir nehmen zähneknirschend zur Kenntnis, dass unser Lauf doch nicht erlaubt wird, obwohl es zuletzt noch gut ausgeschaut hat", sagt Peter Weinzierl, der Obmann von Silvesterlauf-Veranstalter TriRun Linz. Um auf Nummer sicher zu gehen hat man das Teilnehmerfeld ohnehin schon auf 300 Aktive begrenzt, außerdem die 2G-Regel als Grundvoraussetzung für einen Start in der Ausschreibung verankert. Das hat alles nichts geholfen.

Dass 300 gesunde und geimpfte Menschen am Freitag in der frischen Luft nicht ein paar Kilometer durch Linz laufen dürfen, gleichzeitig aber Hunderte mutmaßlich ungeimpfte "Spaziergänger" gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung lautstark demonstrieren können, ist kurios, wobei das Demonstrationsrecht natürlich ein wichtiges demokratisches Instrument ist. Weinzierl: "Es stellt sich schon die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Schade sind diese Absagen vor allem auch deshalb, weil das Vereinsleben darunter leidet."

Der finanzielle Schaden hält sich glücklicherweise in Grenzen. Man habe inzwischen damit aufgehört, Medaillen oder Plakate mit der Jahreszahl zu bedrucken, damit man das alles nach einer Absage nicht entsorgen muss. Neben der Not macht auch eine Pandemie erfinderisch.

Auch in Gosau geht nichts

Groß ist der Frust auch in Gosau, wo man gestern den für morgen geplanten traditionellen Zwieselalm-Aufstieg der Ski-Tourengeher absagen musste. "Neben dem finanziellen Schaden für die Vereinskasse drückt diese Absage vor allem auf das ehrenamtliche Gemüt, denn wenn man trotz allem Aufwand und aller Vorausschau von kurzfristigen Verordnungen immer wieder aus der Bahn geworfen wird, dann geht irgendwann das Feuer aus", sagt Karl Posch, der Sektionsleiter der ASKÖ Raiffeisen Gosau. Beim Zwieselalm-Aufstieg wären morgen 120 Aktive am Start gewesen. Auch hier hat der Veranstalter ein Teilnehmerlimit und die strenge 2G-Regel akzeptiert.

Die Suche nach einem Schlupfloch in der Verordnung – Einzelstarts oder Starts in 25er-Gruppen – hat man gestern aufgegeben. Die BH Gmunden hätte darauf hingewiesen, dass es keine Alternative zur Absage gibt. Auch künftige von Sportvereinen geplante regionale Veranstaltungen wackeln. Posch sieht damit ein großes Problem auf das Vereinswesen zukommen. "Die fehlende Planbarkeit killt den ehrenamtlichen Sport."

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