Der "Maestro" hat noch nicht genug
MELBOURNE. Tennis: Roger Federer stemmte sich bei den Australian Open erfolgreich gegen das K. o.
Mit Titelverteidigerin Naomi Osaka (gegen die erst 15-jährige Linz-Siegerin Coco Gauff), der 23-fachen Grand-Slam-Siegerin Serena Williams und "Weltmeister" Stefanos Tsitsipas haben sich drei Co-Favoriten in der dritten Runde der Australian Open verabschiedet. Um ein Haar hätte es auch den "Tennis-Maestro" erwischt. Roger Federer rang den australischen Lokalmatador John Millman in einem atemberaubenden Krimi nach 4:07 Stunden 4:6, 7:6 (7/2), 6:4, 4:6, 7:6 (10/8) nieder.
"Ich habe mir schon überlegt, wie ich mich auf der Pressekonferenz rechtfertigen kann", gestand der 38-jährige Schweizer, nachdem er im "Match-Tiebreak" des fünften Satzes schon 4:8 zurückgelegen war. Millman hatten also gerade einmal zwei Punkte vom Triumph getrennt.
"Nehme das nicht persönlich"
Doch Federer wäre nicht Federer, hätte er nicht die Fähigkeit, in solchen Extremsituationen die Nerven zu bewahren. Er holte Punkt um Punkt auf und strahlte anschließend mit seiner Herzdame Mirka, die zwischenzeitlich schon Stoßgebete gen Himmel gerichtet hatte, um die Wette. "Oh Gott, das war hart für mich, ich habe mich nie richtig wohl gefühlt", erläuterte Federer. Die Sympathien des Publikums gehörten überwiegend dem heimischen "Underdog", das entging auch "König Roger" nicht: "Ich nehme das nicht persönlich. Es ist ganz normal, dass mich in so einem Match nicht alle anfeuern."
Federer hat es nicht nur sich selbst bewiesen, sondern auch jenen Kritikern gezeigt, die ihm unterstellten, dass sein Killerinstinkt abhandengekommen sei. Im vergangenen Jahr ließ der Weltranglistendritte in Melbourne gegen Tsitsipas (4. Runde) zahllose Chancen ungenützt, auch das Wimbledon-Finale gegen Novak Djokovic war nach vergebenen Matchbällen demoralisierend.
Jetzt – im Spätherbst seiner Karriere – will es Federer noch einmal wissen: "Man darf nie aufgeben", sagt er und freut sich, dass seine Reise bei den Australian Open in die Verlängerung geht. Die mögliche Abschiedsvorstellung ist aufgeschoben. Im Achtelfinale trifft der Eidgenosse auf Marton Fucsovics (Hun).
Serena Williams braucht sich mit dem Turnierraster nicht mehr zu beschäftigen. Der Traum von der Einstellung des Grand-Slam-Rekords von Margaret Court (24 Titel) ist vorerst geplatzt, die Amerikanerin unterlag der Chinesin Qiang Wang 4:6, 7:6, 5:7. (alex)
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