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Der Giro wird eine steile Angelegenheit

Von Dominik Feischl, 10. Mai 2019, 00:04 Uhr
Italienische Festwochen – der Giro wird eine steile Angelegenheit
Liebling der Tifosi: der zweifache Giro-Sieger Vincenzo Nibali Bild: Instagram

BOLOGNA. Die Tour de France gilt zwar als die Nummer eins unter den weltweiten Radrundfahrten. Vergleicht man die Schwierigkeitsgrade, dann steht der Giro d’Italia aber um nichts nach.

Wer bei der 102. Auflage das Objekt der Begierde, die "Maglia Rosa" für den besten Fahrer, bis ins Ziel nach Verona am 2. Juni tragen will, der sollte extrem gut klettern können.

Schon das knapp acht Kilometer lange Auftakt-Zeitfahren von Bologna nach San Luca gibt einen ersten Vorgeschmack auf die kommenden drei Wochen. Im letzten Drittel zur 300 Meter höher gelegenen Basilica della Madonna steigt das Profil stark an. Während auch bei den anderen beiden Einzel-Zeitfahrten Bergqualitäten gefragt sind, werden vor allem die sieben Hochgebirgsetappen die Entscheidung um die Nachfolge von Chris Froome herbeiführen. 46.500 Höhenmeter türmen sich insgesamt vor dem Peloton auf.

Mit 51 Fahrern stellt Gastgeber Italien fast ein Drittel des gesamten Fahrerfeldes. Doch einzig auf Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) lasten die Hoffnungen des Gastgebers, nach 2016 erneut einen Heimsieg feiern zu können. Topfavorit ist der Slowene Primoz Roglic. Die Rad-Karriere des ehemaligen Skisprung-Junioren-Weltmeisters begann erst vor wenigen Jahren. "Ich bekam einen Anruf von seinem slowenischen Trainer. Ein Skispringer aus Slowenien, das war merkwürdig. Ich war skeptisch, aber dann hat er einen Test bei uns gemacht, und es war verrückt: Er hatte außergewöhnliche Wattwerte", sagte sein Jumbo-Sportdirektor Frans Maassen.

Aber auch Tom Dumoulin, Sieger von 2017, Simon Yates, der im Vorjahr lange in Rosa fuhr, und der Kolumbianer Miguel Angel Lopez, dem das Höhenprofil entgegenkommen sollte, werden als Kandidaten auf den Sieg gehandelt. Doch nach 21 harten Etappen wird nur einer den Giro durch die rosarote Brille sehen.

Heisses Finale nahe der österreichischen Grenze

Heimspiel: „Entscheidend wird die schwere letzte Woche. Da kann man alles gewinnen oder alles verlieren“, sagt Michael Gogl, neben dem Kärntner Marco Haller (Team Katjuscha) einziger österreichischer Vertreter heuer beim Giro d’Italia. Für die Moral beider Helfer ein kleiner Motivationsschub: Das große Finale in den Dolomiten spielt sich nur unweit der österreichischen Grenzen ab, was sich auch viele heimische Rad-Schlachtenbummler nicht entgehen lassen werden. Der Welser Radclub organisiert ebenso eine Fanfahrt wie Mitglieder des Wolfsegger Clubs, dem Trek-Profi Gogl angehört.

Legendäre Anstiege: Mit dem Gavia-Pass (auf 2618 Metern das „Dach“ des heurigen Giros), dem zackigen Mortirolo und dem Manghen-Pass warten zahlreiche Höchstschwierigkeiten.

Gogl: „Auf mich warten drei Wochen Schmerzen“

Die Tour de France ist er als erster Oberösterreicher überhaupt gefahren, auch die Vuelta a España hat Michael Gogl schon in seinem Palmarès. Nun darf der 25-jährige Wolfsegger auch beim Giro d’Italia in die Pedale treten. Ihn erwarten im Trek-Segafredo-Team vielfältige Aufgaben, wie er im OÖN-Gespräch sagt.

OÖN: Wie sehr freuen Sie sich auf das erste Italien-Abenteuer als Radprofi?

Michael Gogl: Ich war schon im Winter irrsinnig aufgeregt, als ich vom Team erfahren habe, dass mit mir für den Giro geplant wird und ich einer der acht Leute bin. Es ist die letzte dreiwöchige Grand-Tour, die mir in meiner Liste noch gefehlt hat. Italien ist neben Belgien Radsport-Land Nummer eins. Die Fans hier sind leidenschaftlich.

Sie sind seit Jahren ein wichtiger Helfer Ihrer Kapitäne. Wie kann man sich Ihre Arbeit vorstellen?

Auf mich warten hier drei Wochen Schmerzen. Wir fahren im Gesamtklassement für Bauke Mollema, und wir haben einen italienischen Sponsor. Ich muss Bauke in den Bergen unterstützen, ich muss ihn in wichtigen Momenten gut positionieren im Feld. Das ist oft im Fernsehen nicht sichtbar. Aber ohne eine Mannschaft funktioniert Radsport nicht. Vielleicht bekomme ich auf hügeligen Etappen selbst einmal die Chance, auszureißen.

Was sagen Sie zur Strecke und zu den Favoriten?

Ob Giro, Tour oder Vuelta – der Kurs mag immer schwierig erscheinen. Aber hart machen ihn im Endeffekt die Fahrer dann selbst. Primoz Roglic, der die letzten Wochen extrem gut gefahren ist, ist natürlich ein heißer Kandidat, ebenso wie Simon Yates.

Ihr guter Freund und Trainingspartner Felix Großschartner zeigte zuletzt international groß auf. Was sagen Sie dazu?

Es ist schön, wenn einer zeigen kann, dass wir auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen sind. Ich gönne es Felix sehr, weil ich weiß, wie hart er dafür arbeitet.

Der große Dopingskandal um den deutschen Arzt scheint noch nicht ausgestanden. Wie ist da die Stimmung im Peloton?

Ich hoffe, dass hier bald wirklich richtig aufgeräumt wird. Es gehört alles auf den Tisch. Ich verstehe auch nicht, warum es nicht mehr Bewegung in diesem Fall gibt.

Giro-Debütant Gogl: "Auf mich warten drei Wochen Schmerzen"
Bereit für seine shon vierte „Grand Tour“ Bild: OÖN
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Dominik Feischl
Dominik Feischl
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