Das Warten auf Hilfe dauert an
WIEN. "Viele Vereine stehen vor dem Aus. Eile ist geboten", mahnte Sport-Austria-Präsident Hans Niessl, der mit ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel und ÖFB-Chef Leo Windtner bei einem Pressetermin gestern zwei starke Mitstreiter an seiner Seite hatte.
Damit der Druck auf die Politik nicht nachlässt, verfasste Sport Austria einen Brief an die rund zwei Millionen Mitglieder österreichischer Sportvereine.
Zuvor wurde bekannt, dass die Regierung einen mit 700 Millionen Euro dotierten Corona-Hilfsfonds zur Verfügung stellen will. Haken an der Sache: Der gilt für gemeinnützige Organisationen generell. Neben Sport auch für soziale und kulturelle Vereine. "Alles in einen Topf zu geben, halte ich für problematisch. Die Abwicklung über eine Stelle weckt die Befürchtung, dass der Sport noch länger auf Auszahlungen warten muss", klagt Niessl. Windtner warnt: "Im Notfall ist nur rasche Hilfe wirksame Hilfe."
Schröcksnadel ergänzt: "Mir liegt der Schulsport sehr am Herzen, den es jetzt nicht mehr geben soll. Es ist völlig unverständlich. Wir versäumen so sehr, sehr viel. Sport ist für die Volksgesundheit ein ganz wesentlicher Punkt."
Und der Tiroler sieht in der aktuellen Regierung einmal mehr keine Lobby für den Sport. "Wir haben keine echte Vertretung in der Politik. Minister Kogler bemüht sich, aber es ist keine Vertretung, wie man sie im Sport haben sollte und müsste. Politisch gesehen ist der Sport jedem wurscht."