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"Das ist ein Schlag ins Gesicht"

27. März 2019, 00:04 Uhr
"Das ist ein Schlag ins Gesicht"
Snowboarderin Sabine Schöffmann wehrt sich gegen neues Fördermodell. Bild: gepa

LINZ. Männer bevorzugt? Frauen müssen in einigen Sportarten künftig bessere Ergebnisse als Männer liefern, um von Österreichs Sporthilfe die gleiche Unterstützung zu erhalten.

Österreichs Sporthilfe stellt ihre Förderrichtlinien um. Die gemeinnützige Organisation setzt das Maximalalter für Antragsteller auf 40 Jahre herunter, weil man im Gegenzug die Nachwuchsförderung intensivieren wolle. Die meiste Kritik löst die nun unterschiedliche Bewertung der Leistungen von Frauen und Männern aus.

Zwar gelten nach wie vor in vielen Sportarten die gleichen Bemessungsrichtlinien. In einigen Sommersportarten (Mountainbike, Tennis, Tontaubenschießen, BMX) und vor allem im Wintersport (Skicross, Kunstbahnrodeln, mehrere Ski-Freestyle-Disziplinen, sämtliche Snowboard-Disziplinen und Skispringen) müssen Frauen künftig aber bessere Platzierungen abliefern, um die gleiche finanzielle Unterstützung zu bekommen.

Die Sporthilfe begründet diese Umstellung mit den geringeren Teilnehmerzahlen bei Damenbewerben. "Wir haben mit diesem Modell die Sportarten angepasst und gerechte Lösungen gefunden", berichtet Geschäftsführer Harald Bauer von einem einstimmigen Vorstandsbeschluss.

Bauers Vertrag läuft übrigens noch bis Ende Juni. Der Posten ist am Samstag im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" ausgeschrieben worden. Je nach Qualifikation wird ein Brutto-Jahresgehalt ab 100.000 Euro angeboten.

Neuer Kurs der Sporthilfe

"Das ist ein Schlag ins Gesicht", sagt Sabine Schöffmann über den Beschluss. Die Kärntner Snowboarderin muss im Parallelriesentorlauf-Weltcup viermal unter die besten vier kommen, um den Förderstatus Gold, der monatlich 800 Euro bringt, zu erhalten. Schöffmann ist wegen eines fünften Platzes aber "nur" noch Silber (erhält 400 Euro; Bronze 200 Euro). Ihren männlichen Kollegen reichen indes viermal die Top-8 für Gold. "Das ist ein Wahnsinn in der heutigen Zeit", sagt Schöffmann. Das Damen-Teilnehmerfeld sei zwar kleiner, das sage aber nichts über Trainingsaufwand oder Dichte aus, schließlich qualifizieren sich wie bei den Herren nur die besten 16 für ein Weltcuprennen. "Frauenleistungen haben eh schon eine geringere Wertschätzung. Die Sporthilfe zeigt uns schwarz auf weiß, wie sie das empfindet", spricht die 26-Jährige von einem Rückschritt.

Für Sportland OÖ kein Thema

Zuletzt machten sich zunehmend mehr Sportarten daran, die Geschlechter bei den Preisgeldern gleichzustellen. Die Verantwortlichen des Sportlandes Oberösterreich können mit dem neuen Kurs der Sporthilfe wenig anfangen. "Wir sehen überhaupt keinen Grund, zwischen Frau und Mann zu unterscheiden. Wir haben Kriterien – und die gelten für alle. Das funktioniert gut", sagt Landessportdirektor Gerhard Rumetshofer. Aus den Verbänden hört man, dass die Förderrichtlinien der Sporthilfe abseits von Großereignissen in den vergangenen Jahren angezogen wurde. Zusätzlich verpflichtet die Sporthilfe neuerdings Sportler dazu, ein Crowdfunding-Spenden-Projekt auf der Plattform "I believe in you" zu starten, um den vollen Förderbetrag zu erhalten. Diese Internetseite ist eine Initiative von ÖOC, Bundessportorganisation (BSO) und Sporthilfe. Rumetshofer: "Ein Crowdfunding-Projekt kann sinnvoll sein, dieses aber als Förderbedingung zu benutzen, macht mich skeptisch."

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
snooker (4.419 Kommentare)
am 27.03.2019 11:14

Wenn jede Modesportart gefördert wird, dann kann in Summe nichts heraus kommen.
Es ist richtig - wie heute berichtet wird - dass die Leichtathletik in Zukunft höher gefördert wird.
Richtig deshalb, weil die Leichtathletik die Grundlage für viele andere Sportarten ist.
Laufen - Springen - Werfen

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Gugelbua (31.811 Kommentare)
am 27.03.2019 10:45

...haut eben nicht immer hin wenn Frauen in Männerrollen schlüpfen
sie sollten ihr eigenes Ding machen zwinkern

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Stahlstadtkind (763 Kommentare)
am 27.03.2019 10:43

Wenn der Sportminister nur vom "Bier nachher" eine Ahnung hat...

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Hongkong (159 Kommentare)
am 27.03.2019 08:43

Bitte nachdenken - u.a. wurden auch die Starterfelder berücksichtigt. Wenn z.B. das Damen Starterfeld 10 Teilnehmer umfasst und ein 4er Platz gefordert wird (=60%) so entspricht ein 8er Platz bei einem Herren-Starterfeld von 20 Teilnehmnern ebenfalls 60%. Weiters sollte die Sportförderung in erster Linie der Jugend zukommen. Einzelfälle wie z.B. Claudia Riegler sind nicht die Norm.

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( Kommentare)
am 27.03.2019 09:21

diese (einfache) Rechnung legt aber eine lineare Steigerung der zu erbringenden Leistung zugrunde.

Da Neid ist was schirches....

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 27.03.2019 09:27

Jaja. Die „Norm“ (der vermessene Mensch)
und die „Ordnung“.

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nordlicht (1.471 Kommentare)
am 27.03.2019 07:53

Unglaublich!!!

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Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 27.03.2019 06:19

Das (Männer-) Imperien schlägt zurück,
bevor die Skandale und Schãndlichkeiten aufgearbeitet sind.

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