Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Das IOC wirft der Ukraine „Eskalation“ vor

Von OÖN-Sport/APA, 03. Februar 2023, 14:36 Uhr
FILES-UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT-POLITICS-DIPLOMACY-SPORT-IOC
Thomas Bach und Wolodymyr Selenskyj (v.l.) Bild: APA/Ukrainian Presidential Pressservice

PARIS/KIEW. Das Internationale Olympische Komitee hat die Boykottdrohung der Ukraine für die Sommerspiele 2024 in Paris verurteilt.

Die Drohung verstoße gegen die Grundlagen der Olympischen Bewegung und die Prinzipien, für die sie stehe. "Es ist äußerst bedauerlich, diese Diskussion in diesem frühen Stadium mit einer Boykott-Drohung eskalieren zu lassen", teilte das IOC mit. 

Die Teilnahme einzelner neutraler Athleten mit russischem oder belarussischem Pass an den Olympischen Spielen Paris 2024 sei noch nicht diskutiert und entschieden worden, hieß es weiter. An diesem Freitag soll auf einer außerordentlichen NOK-Generalversammlung in Kiew voraussichtlich über einen möglichen Boykott beraten werden.

"Ein Boykott ist ein Verstoß gegen die Olympische Charta, die alle NOKs verpflichtet, an den Spielen der Olympiade teilzunehmen, indem sie Athleten entsenden", hieß in der als Fragen und Antworten gehaltenen Mitteilung weiter. Wie die Geschichte gezeigt habe, hätten frühere Boykotte ihre politischen Ziele nicht erreicht und dienten nur dazu, die Athleten der boykottierenden Nationalen Olympischen Komitees (NOK) zu bestrafen.

Unter neutraler Flagge

Das IOC um Präsident Thomas Bach hatte zuletzt eine Kontroverse mit der Ankündigung ausgelöst, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus trotz des Krieges in der Ukraine Möglichkeiten zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen eröffnen zu wollen. Damit könnte diesen Sportlern auch der Weg zu den Spielen in Paris offen stehen, wenn auch nur unter neutraler Flagge.

Mehr zum Thema
UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT-TRANSPORT-PETROL-CRISIS
Außenpolitik

Luftalarm zum Auftakt des EU-Gipfels in Kiew

KIEW. Der Beginn des EU-Ukraine-Gipfels in Kiew ist am Freitag von einem landesweiten Luftalarm überschattet worden.

Die neutralen Athleten müssten die "strengen Bedingungen respektieren, die wir festgelegt haben, einschließlich keinerlei Identifizierung mit ihrem Land und NOKs und die vollständige Einhaltung der Anti-Doping-Bestimmungen", erklärte das IOC. Wie die Athleten ihre Neutralität nachweisen sollen, sei noch offen, Kriterien dafür würden erarbeitet werden.

Zudem verwies das IOC auf eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 1. Dezember 2022. Demnach erkenne diese Resolution an, dass "große internationale Sportveranstaltungen im Geiste des Friedens, des gegenseitigen Verständnisses und der internationalen Zusammenarbeit, der Freundschaft und Toleranz und ohne jegliche Diskriminierung organisiert werden sollten und dass der einigende und versöhnliche Charakter solcher Veranstaltungen respektiert werden sollte".

Kein weiterer Ukraine-Besuch von Bach

Diese Resolution hätten alle UN-Mitgliedsstaaten einschließlich der Regierungen der Ukraine und Russlands im Konsens verabschiedet. Die NOKs anderer Länder, in denen ebenfalls Konflikte und Kriege herrschten, würden die Teilnahme ihrer Athleten an internationalen Sportwettkämpfen nie infrage stellen.

Mehr zum Thema
TOPSHOT-UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT-WAR
Außenpolitik

Russland verstärkt Angriffe auf die Ukraine

KIEW/MOSKAU. Russland treibt im Osten der Ukraine nach Darstellung beider Kriegsparteien seine Offensive voran.

Einen erneuten Besuch Bachs in der Ukraine werde es nicht geben. Nach der IOC-Ankündigung hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Bach ins umkämpfte Bachmut eingeladen. 

Bach hatte im Sommer 2022 die Ukraine besucht und Selenskyj getroffen. Danach habe man sich auch telefonisch weiter ausgetauscht. Das IOC habe von Beginn an den Krieg scharf verurteilt und Sanktionen gegen die russischen und belarussischen Staaten und Regierungen verhängt. Das IOC stehe fest zu "dieser kristallklaren" Position. Die Sanktionen seien nicht verhandelbar.

ÖOC sprach sich für Russen-Teilnahme aus

Am Mittwoch hatte das IOC Rückendeckung von den Vereinten Nationen erhalten. In einer Pressemitteilung wurden zwei UN-Expertinnen zitiert, die das IOC dazu drängten, "die Nichtdiskriminierung von Athleten aufgrund deren Nationalität sicherzustellen". Das IOC berief sich zudem darauf, dass eine "große Mehrheit der Teilnehmer" von Beratungen mit Verbänden und Athletenvertretern sich für einen solchen Schritt ausgesprochen habe.

Das Österreichischen Olympischen Comitee (ÖOC) sprach sich für eine Teilnahme russischer bzw. belarussischer Athletinnen und Athleten in Paris aus. "Der Grundgedanke der Olympischen Spiele und des internationalen Sports ist, politische Spaltungen und Aggressionen nicht zu vertiefen", hatte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel in einem Interview mit dem "Standard" gesagt. Der Deutsche Olympische Sportbund kann sich eine Wiederzulassung "nur unter strengen Voraussetzungen" vorstellen.

Die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sowie Polen verurteilten am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung der für Sport zuständigen Minister den IOC-Vorstoß. Von Paris 2024 hieß es, dass es Sache des IOC sei, zu entscheiden, wer an den Spielen teilnehmen könne.

Mehr zum Thema
Internationale Forderung: Österreich soll Russen von OSZE-Tagung ausladen
OÖNplus Außenpolitik

Internationale Forderung: Österreich soll Russen von OSZE-Tagung ausladen

WIEN. Wien weist vier russische Diplomaten wegen "unvereinbarer Handlungen" aus

mehr aus Mehr Sport

"Bin unglaublich glücklich": Alina Kornelli schaffte die Olympia-Qualifikation

Linz-Trainer Morando: "Der Verband will, dass Innsbruck Meister wird"

Wels mit dem Rücken zur Wand, Gmunden unter Zugzwang

Top-Schwimmer positiv - Doping-Skandal ohne Konsequenzen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
benzinverweigerer (14.603 Kommentare)
am 04.02.2023 18:02

Ich empfehle den IOC-Bossen eine Woche in Bachmut, um zu erkennen wer eskaliert.

lädt ...
melden
kpader (11.506 Kommentare)
am 04.02.2023 15:22

Traurig, wie sich die Ukraine aufführt. Zuerst den Bürgern in Donjetsk und Luhansk keine Pension auszahlen und mit der NATO zündeln und dann verwundert sein, wenn Russland reagiert.

lädt ...
melden
gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 04.02.2023 08:00

Die Ukraine denkt, sie wäre der Nabel der Welt und müsse allen anderen Vorschreiben , wie sie zu handeln hätten. - Die Ukraine soll sich auf den Krieg konzentrieren und der Westen die erforderlichen Mitteln im Kampf gegen Russland bereitstellen, nicht mehr und nicht weniger.

lädt ...
melden
oblio (24.788 Kommentare)
am 04.02.2023 11:39

Bei Kriegshandlungen steht die Ukraine tatsächlich im Mittelpunkt,
also als Nabel der Welt!
Praktisch fast alle anderen Kriegshandlungen (außer in Israel/ Palästina)
sind Bürgerkriege.
In ein anderes Land einzufallen und okkupieren zu wollen, ist eher eine
Ausnahme in den heutigen Zeiten.
Jeder Krieg bringt Leid über die kämpfenden Völker!
Natürlich müssen den Überfallenen genügend Mittel
zur Selbstverteidigung zugestanden und geliefert werden.
Die Ukraine ist ein Tor zum Westen im ökonomischen Sinn.
Nach dem 2. Weltkrieg waren große Teile Europas kommunistisch
und russlandtreu.
Will Putin das alles zurückhaben und die EU zerstören?
Es muss gelten, dass Putins Hirngespinste gefährlich sind
und niemand weiß, wo sie enden!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen