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Dabeisein ist für dieses Duo bald nicht mehr alles

Von Michael Schäfl   27.August 2019

Gestern legten sich Benjamin Strasser und Thomas Ebner bei der Ruder-Weltmeisterschaft in Ottensheim im Zweier ohne erstmals gehörig in die Riemen. Für die beiden Behindertensportler sind die Titelkämpfe vor Heimpublikum ein großer Karriere-Höhepunkt.

Der Rudersport ist für das Duo zwar ein Hobby, aber dennoch die große Berufung. Strasser und Ebner sind im Gegensatz zu vielen anderen Para-Athleten noch keine Berufssportler. Strasser trainiert neben seinem Studium emsig beim Ruderverein Gmunden. Der aus Altmünster stammende Thomas Ebner studiert in Wien und ist beim dortigen WRC Pirat aktiv. Ihre Prioritäten haben die beiden klar abgesteckt: "Das eine oder andere Semester hat sicherlich schon für den Sport dran glauben müssen."

Der Gmundner Strasser war einer der ersten Para-Ruderer Österreichs. 2006 wurde er von einem Motorrad erfasst, lag vier Wochen im Koma. Die Verletzungen hinterließen Spuren, ein Jahr brauchte er, bis er sich zurückgekämpft hatte. Dennoch beendete der 29-Jährige seine Tischlerlehre, machte die Matura nach und begab sich auf Jobsuche. "Von meinem Fenster aus sah ich direkt auf die Traun. Jeden Abend ruderten Sportler in ihren Booten vorbei. Ich habe mir geschworen, irgendwann mache ich das auch", erzählt Strasser.

Am Anfang stand der Vierer

Gesagt, getan. Im Frühjahr 2013 war es soweit. Strasser begann als Spätberufener mit dem Rudersport. Erst einmal in einem Mixed-Vierer, bei dem dann ab 2015 auch Ebner mit ins Boot kam. Der 23-Jährige fand über seinen Physiotherapeuten Gefallen am Rudersport. Es folgte der erste ganz große Höhepunkt in ihrer Sportlerkarriere. Die beiden traten im Vierer bei den Paralympics in Rio de Janeiro 2016 an. Maria Dorn, Gerheid Pahl, Strasser und Ebner schafften es dort auf den elften Rang.

Im Anschluss an die Spiele machte sich das Duo dann als Zweier selbstständig. Für die Heim-WM haben die Oberösterreicher ein klares Ziel: "Derweil fahren wir noch brav mit, doch wir wollen schneller werden."

In der noch jungen Para-Ruderszene werden erst seit 2002 internationale Wettkämpfe abgehalten. Die Athleten werden in drei Klassen unterteilt. Im Einer starten Sportler, die ihr Boot durch Einsatz von Arm und Schulter vorantreiben. Im gemischten Doppel-Zweier darf neben den Armen auch Rumpf eingesetzt werden. In beiden Fällen sind die Sportler auf Brusthöhe am Stuhl fixiert und sitzen auf einem Sitz ohne Rollfunktion. Im Vierer mit Steuermann sitzen zwei Frauen und zwei Männer. Dabei sind Beine, Rumpf und Arme einsetzbar. Startberechtigt sind Sportler mit körperlicher Beeinträchtigung und auch Sehgeschädigte.

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