Brief aus Tokio: Barrierefreie Spielereien
Als Bewohner der Paralympics-Blase ist mir in Tokio das verboten, was bei meinen bisherigen sechs olympischen Dienstreisen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählte: das Studium von Land und Leuten.
Mein Hotel darf ich nur für maximal 15 Minuten verlassen, um mir Lebensmittel zu kaufen, die hier alle in Plastik eingeschweißt und unleserlich beschriftet sind. Auch der Geschmack ist undefinierbar (im besten Fall). Das Benützen öffentlicher Verkehrsmittel ist tabu. Jeder Blasenbewohner musste schon vor der Reise nach Japan eine App auf seinem Handy installieren, unser Bewegungsprofil kann daher permanent überwacht werden. Big Brother is watching us.