Das Kribbeln vor dem Liga-Start

Von Alexander Zambarloukos   03.Oktober 2017

In der Saison 2016/17 haben Gmunden und Wels mit dem Einzug ins Liga-Semifinale durchaus die Erwartungen erfüllt. Auch in der morgen beginnenden Spielzeit 2017/18 wollen Oberösterreichs "Basketball-Hochburgen" ein gewichtiges Wort um die Spitzenplätze mitreden. In der Favoritenrolle finden sich allerdings die üblichen Verdächtigen: Double-Verteidiger Kapfenberg und Oberwart. Doch auch die Klosterneuburg Dukes, die im Sommer aufgerüstet haben und am Donnerstag (19 Uhr, Sky live) Gmunden empfangen, sind nicht zu unterschätzen.

"Für mich gelten sie als Titelaspirant", betont Swans-Manager Harald Stelzer, der die sportlichen Agenden an seinen Sohn Thomas Stelzer und Ex-Nationalspieler Richard Poiger weitergereicht hat.

Das Selbstvertrauen fehlt

Bernd Wimmer hat als einziger der neun Cheftrainer keinen einzigen Neuzugang begrüßen dürfen, die Vorbereitung verlief nicht friktionsfrei. Enis Murati und der Aufsteiger der Saison 16/17, Adrian Mitchell, schlugen sich mit Blessuren herum, Alex Wesby fehlte phasenweise wegen der Geburt seines Kindes. Gmunden gewann kein einziges seiner sechs Vorbereitungsmatches, das ist kein gutes Omen: "Der eine oder andere Sieg wäre schon wichtig für das Selbstvertrauen gewesen. Es ist nie angenehm, zu verlieren", weiß Harald Stelzer, der übrigens dem Lokalrivalen Respekt zollt.

Die neu gegründeten Raiffeisen Flyers Wels, die die Lizenz des WBC "vererbt" bekamen und in die Ära nach Langzeit-Manager Heinz-Peter Fiszter starten, haben personell ein blitzsauberes Paket geschnürt. "Die hatten ein feines Händchen bei den Legionären, das muss man ihnen lassen", gesteht Stelzer und spricht aus unliebsamer Erfahrung. Beim 88:79-Testsieg in Gmunden ragte der 23-jährige Forward Elijah Wilson mit 26 Punkten heraus. US-Landsmann und Spielmacher Siyani Chambers (23) hat sich ebenfalls gut eingefügt in jenes Ensemble, dem die rot-weiß-roten Stützen des WBC erhalten geblieben sind.

Allen voran Kapitän Davor Lamesic, der in einigen Liga-Statistiken die Nummer eins ist. 7419 Punkte hat der 33-Jährige, der seit 2008 in Wels am Ball ist, herausgeworfen, dazu 3199 Rebounds gepflückt und 16.763 Minuten absolviert. Auf solche Werte kommt kein anderer aktiver ABL-Spieler.

Das wissen auch der neue Headcoach, Sebastian Waser, und Klubobmann Michael Dittrich. Sie verfolgen mit den Flyers, die am Freitag in Wien starten, ein Langzeitprojekt. 2022 soll Wels Meisterstadt werden.

Es könnte aber schon früher passieren. "Ich habe hier verlängert, weil ich mich wohlfühle und glaube, dass wir etwas erreichen können", betonte Lamesic.

 

Basketball-Bundesliga

Teilnehmer (9): Kapfenberg Bulls (Meister und Cupsieger 2016/2017), Oberwart Gunners, Raiffeisen Flyers Wels, Gmunden Swans, Traiskirchen Lions, BC Vienna, Fürstenfeld Panthers, UBSC Graz, Klosterneuburg Dukes

Modus: Die Top 2 des Grunddurchgangs (32 Matches) qualifizieren sich direkt für das Play-off-Semifinale (Serie Best of 5), der Dritte, Vierte, Fünfte und Sechste ziehen ins Viertelfinale (Serie Best of 3) ein. Meister wird, wer vier von maximal sieben Final-Matches für sich entscheidet. Nach Saisonende wird die Admiral-Liga von neun auf acht Klubs reduziert, es gibt zumindest einen Absteiger, möglicherweise auch zwei – je nach Ausgang der Relegationsduelle mit den beiden Spitzenteams der zweithöchsten Spielklasse.

Transfers, Gmunden: Keine Zugänge. Abgänge: Steed, Ojo.

Wels: Zugänge: Draskovic (Traiskirchen), Chambers (Harvard, NCCA/USA), Wilson (Carolina, NCAA/USA), Novas Mateo. Abgänge: Payton, Maier, Wright, Chan, Cigoja, O’Neal

1. Runde: Mittwoch, 19.30: Fürstenfeld – Traiskirchen. Donnerstag, 19: Klosterneuburg – Gmunden. Freitag, 19: Graz – Kapfenberg; 19.30: Vienna – Wels.