Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Aus dem Leben eines Stars: Thiem lässt tief blicken

Von Alexander Zambarloukos, 19. Juli 2019, 00:04 Uhr
Aus dem Leben eines Stars: Thiem lässt tief blicken
Die Familie Thiem: v. l. Dominic, Papa Wolfgang, Bruder Moritz und Mama Karin Bild: APA/HANS PUNZ

WIEN. Dokumentation: ServusTV hat die Nummer vier der Tenniswelt sechs Monate begleitet.

Drei Tage nach seiner Geburt im September 1993 ist Dominic Thiem zum ersten Mal auf einem Tennisplatz aufgetaucht. Damals hat Papa Wolfgang gerade die Klubmeisterschaften in der 2800-Seelen-Gemeinde Lichtenwörth bestritten und Mama Karin den Neugeborenen sozusagen als Glücksengerl mitgebracht.

Knapp 26 Jahre später ist "Domi" ein Star in einer Weltsportart und ab kommender Woche bei den European Open in Hamburg für weitere Großtaten bereit. ServusTV hat den zweimaligen French-Open-Finalisten unter der Regie von Max Foidl sechs Monate lang begleitet und aus 90 Stunden Filmmaterial eine sehenswerte 52-minütige Dokumentation gezaubert, die Thiems Aufstieg vom Knirps zum Tennis-Idol nachzeichnet. Donnerstagabend war die heiße Vorpremiere im altehrwürdigen, aber nicht klimatisierten Wiener Filmmuseum, der breiten Öffentlichkeit wird der Streifen "Der Thiem-Spirit" am Montag, 29. Juli (20.15 Uhr), serviert werden.

"Der hat a bisserl einen Klopfer"

Es lohnt sich reinzuschauen. Das liegt auch an Opa Josef Müllner, der sein Enkerl schon in Kindestagen mit der Videokamera verfolgt hat. Früh kristallisiert sich heraus, dass Dominic das Zeug zu einem großen Sportler hat. Wir sehen den hyperaktiven Sprössling, wie er im zarten Alter von 14 Monaten mit einer (bis heute existenten) Fliegenklatsche im Haus der Großeltern auf Luftballons einschlägt. "Mit vier hatte er schon zwei Tennisschläger", erinnert sich Vater Wolfgang an das Jahr 1997 – und an einen Griechenland-Urlaub: "Da sind wir am Strand spazieren gegangen, wahrscheinlich eine Stunde in eine Richtung und eine Stunde zurück. Und er hat durchgehend Vor- und Rückhandschläge simuliert. Die Leute, die vorbeigegangen sind, werden sich gedacht haben, der hat a bisserl einen Klopfer."

Dabei war Dominic einfach nur "leidenschaftlich und komplett ballverliebt", wie es sein Entdecker und ehemaliger Langzeit-Trainer und -Manager Günter Bresnik formuliert. "Schon mit zehn hat er zwei Stunden Tennistraining ohne Unterhaltung gemacht", blickt der 58-Jährige zurück. "Heute können ihm technisch nur Federer, Nadal und Djokovic das Wasser reichen."

"Das war das Schwierigste"

Trotz des steilen Aufstiegs haben sich heuer die Wege von Thiem und Bresnik nach 16 Jahren getrennt. Auch das wird in der Doku thematisiert. "Ich hatte noch nie eine so lange Beziehung mit jemandem. Es war dann mit Abstand das Schwierigste, sie zu beenden. Aber wenn ich als Person nicht die ganz große Freiheit habe, werde ich sie auch nicht auf dem Platz haben", erläuterte Thiem. Nachsatz: "Wir haben so viele Dinge miteinander erlebt, ich bereue nichts."

Gemeinsam sind die beiden durch dick und dünn gegangen. Es gab auch kritische Momente in der vermeintlichen Bilderbuchkarriere des "Dominators". Zum Beispiel im August 2010. Thiem ist damals noch nicht einmal 17, beim ITF-Turnier in Costa Rica streikt zum ersten Mal sein Körper. "Ich hatte mich 25 Mal übergeben, bis ich im Spital war. Es ging mir nie schlechter in meinem Leben. Ich dachte, es ist vorbei", gestand Thiem, der sich ein teuflisches Darmbakterium eingefangen hatte.

Heute ist der Weltranglistenvierte topfit, das hat er auch Physiotherapeut Alex Stober, der seit 2015 an Bord ist, zu verdanken. "Durch ihn bin ich in eine Superverfassung gekommen, vorher war ich ein steifer Hund. Außerdem schaue ich jetzt oberkörperfrei besser aus", lächelt Thiem, dem Giganten des Tennissports Rosen streuen – Roger Federer, Rafael Nadal, John McEnroe, Boris Becker und auch Thomas Muster: "Ich bin sein größter Kritiker, aber wahrscheinlich auch sein größter Fan", sagt der Steirer.

Thiem gewährt Einblicke in sein Privatleben. Freundin Kiki Mladenovic kommt zu Wort ("er hat eine einzigartige Persönlichkeit"), er outet sich als Schlager-Fan (vorzugsweise Michelle und Matthias Reim), man sieht ihn, wie er einen Hit von Christina Stürmer singt. Und dann erfährt man noch, dass er als Kind jeden Skispringer am Helm erkennen konnte.

Die gelbe Filzkugel ließ ihn aber nie los, Thiems "Ja" zur (ersten) Doku kam von Herzen und mit Weitblick: "Das Wichtigste ist, dass sehr viele Kinder wegen mir zum Schläger greifen und eine Massenbewegung einsetzt." Dominics Mission ist auf Schiene – und das im zarten Alter von 25.

mehr aus Mehr Sport

Dominic Thiem verpasst Madrid-Hauptbewerb und fällt aus den Top 110

Wels mit dem Rücken zur Wand, Gmunden unter Zugzwang

Top-Schwimmer positiv - Doping-Skandal ohne Konsequenzen

Titelentscheidung vertagt: Die Steelvolleys sind wieder im Spiel

Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen