Alles oder nichts
GMUNDEN / LINZ. Entscheidungsspiele: Für Gmundens Basketballer geht es gegen Traiskirchen um den Einzug in das Halbfinale, für die Linzer Handballer in Leoben gegen den Abstieg aus der HLA.
Gmunder Swans: "Wir schaffen das"
"Wir schaffen das", ist Gmundens Kapitän vor dem alles entscheidenden 5. Basketball-Viertelfinale gegen Traiskirchen am Sonntag (20.15 Uhr) überzeugt. Für die "Schwäne" spricht in diesem Alles-oder-nichts-Match zweifellos der Heimvorteil, in der Volksbank-Arena haben sie von vier Saisonduellen kein einziges verloren.
Doch die Niederösterreicher rücken mit sehr breiter Brust und zwei Siegen in Folge (jeweils nach hohen Rückständen) an, sie haben das vielzitierte Momentum auf ihrer Seite. "Wir fahren mit großem Herz und dicken Eiern nach Gmunden", betonte Traiskirchen-"Riese" Jozo Rados. Gmundens Cheftrainer Bernd Wimmer wird Lösungen finden müssen. Immerhin geht es nicht nur um den Einzug ins Semifinale (gegen Oberwart), sondern auch um seine persönliche Zukunft. Wimmers Vertrag läuft aus, sein Assistent Markus Pinezich wird den Verein definitiv mit Saisonende verlassen.
Doch individuelle Befindlichkeiten spielen morgen keine Rolle. Gmunden muss als Kollektiv – das ist die Stärke des Teams – funktionieren. Das klappt nur, wenn sich die Legionäre steigern und Ballverluste minimiert werden. Bei der jüngsten 72:76-Niederlage in Traiskirchen war Devin White (0 Punkte) ein Totalausfall, Chance Murray hat in der ganzen Play-off-Serie erst drei Zähler verbucht. Wimmer: "Wir müssen zusammenrücken und alle Kräfte mobilisieren."
In der Play-off-Geschichte der Admiral-Bundesliga scheiterten übrigens erst dreimal Mannschaften nach einer 2:0-Führung. Gleich zweimal erwischte es die Gmundner, die im Viertelfinale 2000 Oberwart unterlagen und in der Endspielserie 2003 gegen Kapfenberg das Nachsehen hatten. Hoffentlich werden aller schlechten Dinge nicht drei. In sogenannten "Do or die"-Partien haben übrigens die Swans und Traiskirchen negative Bilanzen – 3:6 bzw. 3:4.
HC Linz AG: "Wir müssen liefern"
"Es gibt kein Drumherumreden, keine großen Worte oder Gesten mehr. Wir müssen liefern." Kapitän Dominik Ascherbauer und sein HC Linz AG haben heute (19 Uhr) ihr Endspiel um den Klassenerhalt. Geht die letzte Relegationspartie in Leoben verloren, steigt der siebenfache Meister erstmals seit 45 Jahren aus Österreichs höchster Liga ab.
Mit einem Sieg würde eine Pleitensaison ein noch versöhnliches Ende nehmen. Eine Saison, die an den Nerven zehrt. Auch an jenen der Vereinsführung. "Vergangenes Wochenende war das erste Mal seit längerem, dass ich richtig gut geschlafen habe", verrät Klub-Präsident Bernhard Ditachmair. Nach dem 33:31-Heimsieg über die Leobener und dem damit verbundenen Ausgleich in der "Best of three"-Relegationsserie sei eine große Last abgefallen.
Ditachmair, der vor einem Jahr Christian Kropf an der Klubspitze gefolgt war, hat zuletzt nichts unversucht gelassen, um das Ruder im Abstiegskampf herumzureißen. In der Vorwoche führte er deshalb Einzelgespräche mit allen Spielern. "Wenn du nachgebohrt hast, sind dann gewisse Problematiken ans Tageslicht getreten", schildert Ditachmair. Demnach sind einige Spieler unter Ex-Trainer Zoltan Cordas recht unglücklich gewesen. Eine andere "Baustelle" ist Ante Grbavac. "Er weiß jetzt, dass er mehr Potenzial hat als er uns zuletzt gezeigt hat", sagt Ditachmair, der mehr einfordert. Dass das lang erwartete Baby des kroatischen Rückraumspielers endlich da ist, sollte ihm den nötigen Auftrieb geben.
Positiv ist die Zusage von Hauptsponsor Linz AG, auch im Falle eines Abstiegs an Bord zu bleiben. Dann mutmaßlich zu zurückgeschraubten Konditionen. "Wir müssten wahrscheinlich von derzeit zwei Profi-Spielern auf einen reduzieren", sagt Ditachmair, der so weit aber noch nicht denken will.