Alaphilippe: Der Mann mit dem Punch ist nun in den Pyrenäen gefordert
TOULOUSE. Tour de France: Der Franzose will das Gelbe Trikot im Gebirge nicht kampflos hergeben
Gestern in Toulouse jubelte auf der elften Etappe der 106. Tour de France mit Caleb Ewan (Lotto-Soudal) noch einmal ein Sprinter, doch ab heute haben die endschnellen Leute bei der Frankreich-Rundfahrt für einige Tage Sendepause. Die "Grande Boucle" biegt in die Pyrenäen ein, und damit wird auch das Gesamtklassement neu zusammengewürfelt.
Das heutige 209,5 Kilometer lange zwölfte Teilstück beginnt zwar harmlos, in der zweiten Hälfte stehen aber mit dem Col de Peyresourde und La Hourquette d’Ancizan zwei schwere Pässe der ersten Kategorie auf dem Programm, ehe eine 30 Kilometer lange Abfahrt ins Ziel führt.
Ganz nach dem Geschmack des Franzosen Julian Alaphilippe, der nach wie vor Gelb trägt und es auch nicht kampflos hergeben will. Der 27-Jährige gilt im Radsport als Puncheur, einer, der die Attacke liebt und gerne alles auf eine Karte setzt. "Er ist brillant, absolut fantastisch. Er ist der Beste in der Welt in den Dingen, die er kann", lobt ihn David Brailsford, der Teamchef von Ineos. Die in den letzten Jahren so dominante Mannschaft stellt mit Geraint Thomas und Egan Bernal die beiden Leute, über die der Tour-Sieg mit Sicherheit laufen wird. Doch Alaphilippe, der heuer bereits im Frühjahr höchst erfolgreich war, ist eine harte Nuss.
"Ich bin schon das ganze Jahr in der Form meines Lebens. Ich glaube vielleicht selbst noch nicht daran, dass ich Gelb auch bis Paris tragen kann. Aber ich will es so lange behalten, wie es nur möglich ist", sagt Alaphilippe kämpferisch. Die Sehnsucht seiner Landsleute nach einem Tour-Triumph wird immer größer. Bernhard Hinault war vor 34 Jahren der Letzte, dem der Heimsieg gelang.
Die Frage ist nun, ob Alaphilippe, der im Vorjahr bei der Tour das Bergtrikot holte, im Gebirge auch mit den Besten mitklettern kann. Das Zeitfahren am Freitag in Pau (27 km) könnte der Allrounder schadlos überstehen. Aber die Bergankunft am Samstag am Tourmalet ist ein harter Gradmesser. Und auch der Sonntag mit dem Col de Montségur, Port de Lers sowie der steile Mur de Péguère werden zeigen, ob mit Alaphilippe weiter bei dieser Tour zu rechnen ist.
106. Tour de France: 11. Etappe (Albi – Toulouse, 167 km): 1. Ewan (Aus) Lotto-Soudal 3:51:26 Std., 2. Groenewegen (Ned) Jumbo, 3. Viviani (It) Deceuninck, 4. Sagan (Svk) Bora; weiters: 16. Haller (Ö) Katjuscha, 17. Alaphilippe (Fra) Deceuninck; 23. Thomas (Gb) Ineos; 48. Konrad (Ö) Bora alle gl. Zeit; 147. Mühlberger (Ö) Bora 3:58; 161. Pöstlberger (Ö) Bora 6:16; Gesamt: 1. Alaphilippe 47:18:41 Std., 2. Thomas +1:12 Min., 3. Bernal (Kol) Ineos 1:16, 4. Kruijswijk (Ned) Jumbo 1:27, 5. Buchmann (D) Bora 1:45, 6. Mas (Sp) Deceuninck 1:46; weiters: 11. Konrad 2:46; 55. Mühlberger 34:59; 125. Pöstlberger 1:23:36 Std.; 148. Haller 1:34:03.
Braunauer Radtage
Erwin Hörtl ist im Innviertler Raum trotz seiner 72 Jahre noch immer ein Tempomacher für den Radsport. Mit seinem Team organisiert er am Wochenende erneut die Braunauer Radsporttage. Gefahren wird am Samstag ein Kriterium in Braunau (ab 17 Uhr), am Sonntag wird dann vom Schlossberg Ranshofen weg das Straßenrennen über 130 Kilometer (ab 9 Uhr) ausgetragen.
Dominic Thiem hat wieder Probleme mit dem Handgelenk
Rassismus-Eklat in Bozen
Politiker plaudert aus: Österreich will sich um Olympische Spiele bewerben
"Bitte hör endlich auf": Warum Menschen Dominic Thiem zum Karriereende drängen
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.